I Trust You to Kill Me

Totaler Groupiefilm. Man muss sich nur entscheiden, ob man für die Band Rocco de Luca and the Burden schwärmt oder deren Tourmanager: Kiefer Sutherland. Der gute Mann (mein Zukünftiger, ist klar, Finger weg, ich hab ihn schon 1987 toll gefunden, nur für den Fall, dass Sie dieses Blog heute zum ersten Mal lesen, gut, weiter im Text:) hat nämlich aus Lust und Laune an guter, erdiger Gitarrenmucke ein Label gegründet, Rocco unter Vertrag genommen und will die Band in Europa promoten. Dazu fährt die Truppe über Weihnachten und Neujahr 2005 nach London, Dublin, Reykjavik und Berlin und spielt in winzigen Clubs und wohnt in gerade noch akzeptablen Hotels.

Ich bin wochenlang in der Videothek um I Trust You to Kill Me rumgeschlichen, weil es mich eigentlich nicht die Bohne interessiert, was für Musik die Jungs machen und wie sich Herr Sutherland im wahren Leben aufführt; mir reicht es völlig, dass ich ihn auf DVD in diversen Filmen anhimmeln kann bzw. ihn als schnuffigen Bildschirmhintergrund habe. Ich will mir die Illusion erhalten, dass er nicht nur wahnsinnig sexy, sondern auch wahnsinnig klug, charmant und höflich ist. Nach dem Film kann ich dazu auch nicht viel mehr sagen, denn die meiste Zeit gibt’s Musik. Und Kiefer, wie er sein Telefon sucht oder Interviews gibt, um Leute zu den Gigs zu kriegen. I Trust You to Kill Me ist eine mäßig unterhaltsame Pseudodoku, was Bands so auf Tour machen (musizieren, reisen und trinken, wer hätte es gedacht) und was für bedeutungsschwere Gedanken sie sich so über das Leben, das Universum und den ganzen Rest machen. Mein Problem: Mir war die Musik egal und deswegen auch die Musiker. Also hab ich nur noch Kiefer zugehört und nebenbei Zeitung gelesen. Und mir ne Pizza bestellt.