„oma, reingeschoben ins zimmer. redet mich mit den namen meines vaters an. mein vater macht ratespiel mit meiner oma; “na, wie heißt er?” – oma, schlaganfall zwei tage verwichen, ringt verzweifelt nach worten. “wie heißt er? denk mal nach!” – unterdrücke kurz den impuls ihn zu schlagen. “das ist egal, wie ich heiße”. nehme sie in den arm und lasse sie die nächsten zwei stunden nicht mehr los. seit dem schlaganfall hat sie einen linksdrall, fasst bei tisch immer fünf zentimeter links neben die dinge. ich füttere sie. meine eltern machen weiter ratespiele: “was siehst du auf dem tisch”. ich bedeute ihnen zu schweigen, pfeife ihr die eccosaisen von franz schubert vor, ihre lieblingsmusik. sie beginnt mitzusingen. dada-dapp, dada-dapp, dada-dapp, dada-dapp….. meine eltern sitzen mit offenem mund da und schweigen endlich. dann summen wir gemeinsam den militärmarsch von schubert. sie dirigiert mit und lacht und lacht. “was bin ich reich”, sagt sie immer wieder, schaut mich an, trinkt kleckernd aus ihrem buttermilchglas.“