Tagebuch, die Ich-habe-einen-hektischen-Plan-Edition

Samstag Ikea in Rekordzeit hinter mich gebracht. Den ersten Urlaubstag entspannt genossen.

Sonntag „Götterdämmerung“ in der Staatsoper, jedenfalls theoretisch. Mein rechtes Knie, dessen Rumzickerein mir gerade gar nicht in den Plan passen und die ich tagelang ignorieren konnte, zwang mich dazu, nach einer halben Stunde aufzustehen, mich (glücklicherweise) nur an einem Menschlein vorbeizudrängeln und mich hinten an die Wand der Loge im vierten Rang zu stellen, wo ich die weiteren anderthalb Stunden des ersten Akts verbrachte. Immerhin hatte ich die Übertitel auf Augenhöhe; ist ja auch was. Und ich weiß jetzt: stehend ist Wagner NOCH LÄNGER als sitzend. In der Pause sehr, sehr nölig nach Hause, Eisbeutel aufs Knie und erstmals die harten Drogen. Dafür hervorragend geschlafen.

Montag. Knie besser. Packstation, erster Schwung Großeinkauf für die Geburtstagsfeier am Samstag, Getränke bestellt, Wohnzimmer staubfrei für den Übernachtungsbesuch gemacht. Abends singen. Wieder mal festgestellt: Wenn die ersten beiden Stücke super sind und ich dann noch eins zum Abschluss auswähle, das ich gerne mag und eigentlich kann, geht das total in die Hose. „Sweeney Todd“ zerkrächzt. Entschuldigung.

Gleich noch schnell die Bäder putzen, dann ab zum Flughafen in Richtung München. Dort wegen dusseliger Zu-früh-Buchung erstmal zwei Stunden Zeit totschlagen, bis mein Gastgeber von der Arbeit zurück ist. Dann ab in die Arena, Rückspiel Basel-Bayern mit hoffentlich anschließendem Siegesumtrunk. Oder Frustbesäufnis. Eigentlich egal, hauptsache White Russians. (NEIN, NICHT EGAL. SIEGESUMTRUNK IT IS.)

Morgen früh Rückflug. Dann kommen die Getränke, wahrscheinlich zeitgleich mit dem ersten Übernachtungsgast, und ich habe die Küche noch nicht geputztOMG.

Übermorgen Großeinkauf, zu dem ich gnadenlos Frau Gast mit einspannen werde, weil ich sonst nicht alles tragen kann. Tagsüber Mädchengespräche, abends Weinprobe. Wahrscheinlich sehr viel gute Laune.

Freitag als allererstes „Community“ gucken. Dann die Glückwunschtweets an Svenson und ix abschicken und die eigenen huldvoll entgegennehmen. Dann offline gehen und den ersten Schwung Kochen & Backen absolvieren. Viel Wein trinken. Den zweiten Übernachtungsgast empfangen, der zufällig der gleiche Mensch ist, bei dem ich heute auf der Couch schlafe. Toll. Abends Geburtstagsessen im trific, falls das mit der Reservierung geklappt hat. Wenn nicht, Ersatzcurrywurst in Dittsches Grillstation nebenan. Mitten im Essen den Glückwunschanruf von Mama und Papa entgegennehmen und mich freuen, dass sie mich anrufen, auch wenn das Essen kalt wird. Viel Wein trinken. Wahrscheinlich sehr viel gute Laune.

Samstag die erste Gästin schon wieder verabschieden. Zweite Runde Kochen und Backen. Ein letztmaliges Durchsaugen. Ab 15.30 ist alles fertig, ich gucke Konferenz, um 17.30 wird das letzte Backwerk in den Ofen geschoben, um 18.30 spielt Bayern, ich sitze im Gomez-Trikot auf der Couch mit den ersten Gästen, die das Spiel mitgucken (ich freue mich schon sehr auf die Dame im Pauli-Trikot, die mitgucken will), ab 20.30 kommen die anderen Gäste. Viel Wein trinken. Wahrscheinlich sehr viel gute Laune.

Sonntag. Ausnüchtern. Wahrscheinlich sehr mundfaule Stimmung. Viel abwaschen. Reste essen. Wenn ich es schaffe, raffe ich mich um 14 Uhr zu Altona 93 auf, die den Tabellenführer SC Victoria empfangen. Wenn nicht, liege ich vor dem Fernseher und schlafe bei der Bundesliga ein. Irgendwann den zweiten Übernachtungsgast zum Zug bringen. Keinen Wein trinken. Trotzdem sehr viel gute Laune.

(Montag Home-Office.)