The Producers

The Producers ist ein Film von 2005 nach dem Musical von 2001 nach dem Film von Mel Brooks von 1968. Oder anders: ein geschmackloses Klischee über Musicals, Deutsche, Blondinen, Schwule und Schauspieler nach dem nächsten. Oder noch anders: so überzogen, dass es verdammt viel Spaß macht.

Man sieht den Akteuren zwar an, dass sie eigentlich auf eine Bühne gehören, und gerade bei den klassisch in den oberen Lagen endenden Nummern will man ein Publikum um sich herum haben, das sich die Seele aus dem Leib klatscht. Das klappt im Film nicht ganz, und deswegen springt der Funke manchmal – aber eben nur manchmal – nicht ganz über. Die Story bleibt natürlich trotzdem herrlich absurd: Ein Musicalproduzent und sein cleverer Buchhalter wollen auf Teufel komm raus einen Flop am Broadway produzieren, weil der sich eher rechnet als ein Hit. Also kaufen sie ein Stück mit dem vielsagenden Titel Springtime for Hitler, das sich als eine Nummernrevue von SS-Männern und BDM-Mädels und einem eitlen Führer („Heil myself“) entpuppt. Dummerweise wird das Stück ein Hit („a satirical masterpiece“), und damit müssen die beiden neue Pläne machen.

In der filmischen Neuauflage singen sich Nathan Lane und Matthew Broderick durch eine Menge typisch amerikanischer Mitschmettergarantie-Musicalnummern. Die beiden haben ihre Rollen jahrelang am Broadway gegeben, und gerade wenn man sich Lane anguckt, ahnt man, wie durchgeschwitzt der Arme jeden Abend sein muss. Er singt sich selbst auf Zelluloid die Seele aus dem Leib, gestikuliert als ob es kein Morgen mehr gibt und macht sich dabei so richtig von Herzen lächerlich. Matthew Broderick geht das ganze etwas ruhiger an und schafft so einen netten Gegenpart. Dafür darf er mit den Chorusmädchen eine Showtreppe runtersteppen und eine atemberaubende Uma Thurman knutschen. Die ist übrigens nicht nur wunderschön, sondern auch noch ziemlich lustig anzuhören in ihrem pseudo-schwedischen Akzent, mit dem sie sogar singt.

The Producers ist zeitweilig umwerfend komisch, meist dann, wenn entweder Klischees über das Musicalgeschäft („keep it funny, keep it sunny, keep it gay“) oder die Deutschen kommen (allein für Will Ferrells Akzent lohnt sich der Film – oder für dessen Taube namens Adolf, die den rechten Flügel zackig heben kann). Leider kann nach der Springtime-for-Hitler-Nummer nichts mehr kommen, was noch absurder ist, und so ist die letzte halbe Stunde ein bisschen zäh. Aber dafür darf Altmeister Mel Brooks nochmal im Abspann das Publikum verabschieden, das bis zum Schluss durchgehalten hat. So wie ich. Und das sehr gerne.