Far From Heaven

Far From Heaven (Dem Himmel so fern): klassisches Melodrama im Stil der 50er Jahre. Soll eine Hommage sein an Tearjerker wie All that heaven allows, und das klappt auch. Julianne Moore reißt die ganze Zeit über entgeistert ihre Äuglein auf, Dennis Haysbert ist der viel zu gute Samariterschwarze, das Set und die Kostüme sehen aus wie eine perfekt gelackte Postkarte aus den 50ern … aber alles zusammen war mir ein bisschen zuviel. Der einzige Charakter, der mich wirklich gefesselt hat, war Dennis Quaid als Ehemann, der seine verborgene Homosexualität entdeckt. Die Story hätte ich viel spannender gefunden als die der weißen Hausfrau, die sich in ihren schwarzen Gärtner verliebt. Leider wird sie komplett als Hintergrundrauschen verschenkt.

Ich fand den Film sehr behutsam erzählt, sehr stimmig und ausgezeichnet musikalisch unterlegt, aber die Frage, die sich mir die ganze Zeit aufdrängte, war: Was soll das alles? Wozu brauche ich heute noch eine Erinnerung daran, wie spießig die 50er Jahre waren? Ja, die Botschaft habe ich schon mitgekriegt: Natürlich gibt es auch heute noch bigotte Schwachköpfe, aber wenn man einzig und allein diesen Punkt machen will, kann man dann die Story nicht auch im Heute spielen lassen?