Bienenstich

Wenn es irgendeinen Kuchen gibt, nach dem ich süchtig bin, dann Bienenstich. Fluffiger Teig, Vanillepudding, knackige Mandeln – wie kann man danach nicht süchtig sein? Deswegen habe ich mich sehr gefreut, bei Petra auf ein Rezept gestoßen zu sein, das ziemlich idiotensicher ist. Es macht zwar eine gewisse Menge Arbeit, schmeckt dafür aber auch nach einer gewissen Menge mehr.

Der Teig muss eine Nacht im Kühlschrank verbringen; für einen spontanen Kaffeeklatsch ist der Kuchen also leider nix. Aber fangen wir doch erstmal an.

250 g Mehl, Type 550,
1 TL Trockenhefe,
35 g Kristallzucker,
45 g Butter,
1 Ei,
1 Eigelb,
100 ml kühlschrankkalte Milch und
1 Prise Salz

in der Küchenmaschine oder mit den Knethaken eines Handmixers zu einem glatten, leicht glänzenden Teig verarbeiten. Wer will, haut noch Zitronenschale, Rum oder Vanille an den Teig; ich habe das alles weggelassen. Den Teig in Klarsichtfolie einschlagen, leicht plattdrücken, rundwirken und auf einem flachen Teller für eine Nacht im Kühlschrank parken. Am nächsten Tag in eine 28-cm-Springform einlegen (ich habe eine 26er genommen) und nochmals eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.

Frisch war der Teig eine einzige klebrige Masse, die ich kaum aus der Schüssel auf die Folie gekriegt habe; daher war ich etwas skeptisch, ob das wohl funktioniert. Hat es aber hervorragend. Am nächsten Tag war der Teig zwar nicht so großartig aufgegangen, wie ich das inzwischen vom Topfbrot kenne, aber man konnte ihn deutlich besser verarbeiten.

Jetzt die Mandelmasse herstellen, die lustigerweise die gleichen Inhaltsstoffe hat wie die Florentiner – kein Wunder, dass ich die Kekse auch so gerne mag.

40 g Kristallzucker mit
40 g Honig,
65 g Butter und
25 ml Sahne aufkochen.
85 g Mandelblättchen einrühren und nochmals aufkochen. Alles auf den gegangenen Hefeteig geben und im auf 220° vorgeheizten Ofen für 20 bis 25 Minuten backen, bis alles goldgelb aussieht. Bei mir haben 20 Minuten gereicht, obwohl sonst bei mir alles länger dauert als in den Rezepten angegeben. Lieber ab und zu nachschauen, damit die Masse nicht zu dunkel wird; dann schmeckt sie etwas bitter.

Den Mandelteig auskühlen lassen, aus der Springform nehmen und horizontal teilen. Auf den unteren Teil kommt die Vanillecreme. Dafür

2 Blätter weiße Gelatine einweichen.
250 ml Milch mit
50 g Kristallzucker und
dem Mark einer Vanilleschote (ich habe eine Messerspitze gemahlene Vanille genommen) aufkochen.

1/2 Päckchen Vanillepudding mit
1 Eigelb und
50 ml Milch anmischen und in die kochende Milch geben. Nochmals aufkochen, vom Herd nehmen, die ausgedrückte Gelatine unterheben und alles in einer Schüssel erkalten lassen. (Wobei ich mich gefragt habe, ob die Gelatine wirklich nötig ist, denn der Pudding wird ja auch so steif.) Danach

200 ml geschlagene Sahne unterheben und alles auf dem unteren Kuchenboden verteilen. Die obere Hälfte des Kuchens (die mit den Mandeln) in zwölf Stücke schneiden (ich habe nur acht rausgekriegt) und wieder auflegen. Dabei leicht in die Vanillemasse drücken.

Den Kuchen nochmal im Kühlschrank zwischenlagern, damit sich alles etwas verbinden kann. Das habe ich ungefähr eine Stunde durchgehalten, und dann haben der Kerl und ich uns über das Prachtstück hergemacht. Das heißt: Erstmal musste ich den Kuchen natürlich fotografieren, was der Herr des Hauses äußerst ungeduldig ertragen hat. Die kleine Nervensäge.