„Ich nenne es Fan-Tan.“

Naan-Sandwich mit Kaffee-Mayonnaise

Weil wir zweistellige Temperaturen haben, zwei Rezepte auf einmal. So bin ich zu euch.

Das Naanbrot war mein erster Versuch. Es schmeckt sehr gut; ich habe aber gemerkt, dass man es wirklich frisch aus der Pfanne oder dem Ofen essen muss. Vier Stunden später war es trotz Aufwärmen eher zäh statt fluffig. Hier das Rezept, direkt vom Chefkoch übernommen.

1 Päckchen Trockenhefe (oder einen Würfel Frischhefe) in
150 ml lauwarme Milch kippen/bröseln und mit
1/2 EL Zucker anrühren.

An einem warmen Ort (haha) für gut 20 Minuten gehen lassen.

In einer Schüssel

500 g Mehl,
2 EL Zucker,
1 TL Backpulver und
1 TL Salz

mischen. In einer weiteren kleinen Schüssel

150 ml Jogurt,
2 EL Pflanzenöl (ich habe Sonnenblumenöl genommen) und
1 Ei leicht verschlagen.

Den Hefebrei in die Mehlschüssel geben, dann die Jogurt-Ei-Mischung dazurühren und einen festen Teig kneten. Eine Schüssel mit einem Teelöffel Sonnenblumenöl benetzen, die Teigkugel darin herumwälzen und die Schüssel dann bedeckt eine Stunde gehen lassen.

Den Trick mit dem Öl hätte mir auch mal jemand früher verraten können; bis jetzt habe ich meine Hefeteige immer aus den Schüsseln prügeln müssen, aber eingeölt flutscht das hervorragend. Mach ich jetzt immer.

Aus dem Teig sechs Kugeln formen und abdecken. Jede Kugel auf einer bemehlten Fläche ausrollen; ich habe den Teig relativ dünn gerollt und hatte daher sehr flache Brote, die man prima zu Taschen zusammenklappen konnte.

Eine beschichtete Pfanne richtig fies heiß werden lassen und einen ausgerollten Teigfladen hineingeben. Backen, bis der Teig Blasen wirft bzw. Teile dunkelbraun bis schwarz werden (leckerlecker Röstaroma). Wenden und nochmal backen. Das ganze fünfmal wiederholen und sofort essen. Reicht für, genau, sechs pfannengroße, dünne Brote und macht sehr, sehr satt.

Und jetzt noch was zum Draufschmieren: Kaffeemayonnaise. Das Rezept hat mir freundlicherweise Hande verraten, und es stammt ursprünglich aus dem Momofuku und beruht auf der Red-eye Gravy. Wichtig bei der Zubereitung: alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Wenn das Ei aus dem Kühlschrank kommt, einfach eine halbe Stunde rumliegen lassen.

In einen Mixbecher

1 Ei,
1 TL Senf und
1 Prise Salz geben.

Für normale Majo noch 2 Teelöffel Essig oder Zitronensaft dazu, für die Momofuku-Variante: Kaffee und Balsamico. Hört sich extrem seltsam an, schmeckt aber zu Fleisch extrem lecker. Und da ich mich momentan fast ausschließlich von Pastrami-Sandwiches ernähren könnte, passt das Rezept hervorragend in den Speiseplan. Zu den obigen Zutaten also noch

2 EL Kaffee,
2 EL Balsamico und zum Schluss
250 ml neutrales Öl geben.

Bei mir war’s, wie immer, Sonnenblumenöl. Statt Kaffee habe ich Espresso genommen, was sehr stark durchschmeckt, aber nicht unangenehm ist. Statt Balsamico geht auch Rotweinessig, das macht das ganze etwas spitzer, während es mit Balsamico etwas flauschiger schmeckt.

Einen Stabmixer aufs Eigelb setzen und langsam von unten nach oben ziehen. Voilà: Innerhalb von zehn Sekunden hat man fantastisch-schmackige Majo. (Von der ich mir übrigens nie so viel aufs Brot schmiere wie oben fürs Foto.)

Es darf nicht mehr geflattrt werden

Meine ersten Einkünfte über Flattr im Juni: 37,50 Euro. Insgesamt habe ich 102 Flattr-Klicks bekommen, die, wenn ich mich nicht verrechnet habe, jeweils knapp 37 Cent wert sind. Dafür erstmal vielen Dank, ich habe mich über jede Zahl über 0 im Flattr-Button gefreut.

Aber: Wie ich im Laufe der vier Wochen Flatterei gemerkt habe, freue ich mich über Mails viel mehr. Und über drei überraschende Amazon-Päckchen pro Jahr auch.

Ich habe angefangen, fünfmal am Tag im Flattr-Dashboard nachzugucken, ob irgendwer auf den Button geklickt hat. Wie früher, als ich noch Kommentare hatte und immer wissen musste, ob gerade irgendwo zu irgendwas eine Reaktion aufläuft. Das nervt mich. Und irgendwie war auch mein persönliches Bloggergefühl weg, dieses „Ich mach das, weil ich Lust dazu habe, weil’s Spaß macht, weil ich mich freue, wenn sich jemand darüber freut, dass ich hier ein bisschen rumkaspere.“ Das ist jedenfalls meist der Tenor der Mails, die ich bekomme –„Ich freu mich und sag mal danke“ –, und das ist, wie gesagt, viel toller als 37,50 Euro.

Deswegen ist der Flattr-Button wieder rausgeflogen (hoffentlich auch aus dem RSS-Feed, wo er, laut freundlicher Leserzuschriften, gerne alle Posts als „nicht gelesen“ markiert hat. Sorry dafür). Ich finde das Prinzip immer noch gut, ich werde auch weiterhin ein paar Cents für andere Leute in der Gegend rumwerfen, aber ich mag das in meinem Blog doch nicht so sehr, wie ich dachte. Mal abgesehen davon, dass ich den Schmonz jetzt meiner Steuerberaterin erklären muss.

Ich runde eure Geschenke auf 50 Euro auf und spende die Gesamtsumme dem Deutschen Roten Kreuz. Ich hoffe, damit seid ihr einverstanden. Nochmals vielen Dank – und jetzt zurück zum nichtkommerziellen Spaßbloggen.

Meine Twitter-Timeline-Lieblinge vom Juni 2010

Brownies

Das einzige, was ich seit Jahren backe und von dem so ziemlich jede/r das Rezept haben möchte, sind Brownies. Wie ich sie backe, habe ich schon einmal gebloggt – allerdings halte ich mich, was die Mengenangaben angeht, nicht so ganz an das Rezept. Denn: Als ich sie das erste Mal gemacht habe, bin ich naiv davon ausgegangen, dass meine Kaffeetasse, die ich als cup-Maß benutzt habe, wohl 250 ml fassen wird. Tut sie aber nicht; in sie passen gerade mal 180 ml rein, wie ich inzwischen rausgefunden habe. Das wusste ich damals aber nicht und habe so locker auf die geforderte cup Mehl, die bei mir ja nur 180 g waren, ein ganzes Stück Butter zu 250 g gehauen. Wahrscheinlich sind sie deshalb so lecker – weswegen ich das „richtige“ Rezept noch nie gebacken habe. Hier also das falsche:

250 g Butter schmelzen.

In einer Schüssel

360 g Zucker mit
4 Eiern schaumig rühren. Die Butter nach und nach dazugeben. Anschließend

180 g Mehl,
1 gestrichenen Teelöffel Backpulver,
1 Prise Salz und
ca. 140 g dunklen Kakao unterrühren. Wer mag, auch noch

100 g gehackte Haselnüsse oder Mandeln. (Ich mag.) Den im Originalrezept verlangten Vanilleextrakt lasse ich weg.

Das ganze in eine Auflaufform füllen und im auf 180° vorgeheizten Backofen 30 bis 40 Minuten backen. Die Brownies sollten sich vom Rand gelöst und oben eine feste Kruste haben, aber innen noch saftig sein. Auskühlen lassen, bevor man sie aus der Form spachtelt, sonst zerbröselt die ganze Pracht. Mit Sahne und Schokosirup oder Vanilleeis servieren.