Tagebuchbloggen 16.02.2010 –
Die Home-Office-Edition

Mein Rücken befand schon Montag abend, dass er sich noch nicht so recht vom Freitags- und Samstagskochmarathon erholt hätte und zickte auch Dienstag morgen rum. Anstatt also auf einem sonst wirklich sehr empfehlenswerten Vitra-Bürostuhl in der Agentur zu sitzen, habe ich es mir in der Sofaecke mit dem freundlich-warmen Hirsekissen gemütlich gemacht und von da getextet. Ich wiederhole mich ja gerne: Was wären wir ohne Internet, Mails und FTP-Server? Noch rückenkränker oder arbeitslos, das wären wir. Eat this, Luddites.

Home Office hieß natürlich auch eine etwas andere Mittagspause als sonst. Statt also meine geliebte Ikea-Lunchbox mit Käsebrot, Möhren- und Gurkenstückchen, Cherrytomaten und einem Biojogurt zu bepacken, habe ich lieber Reste von Samstag verwertet. Zum Beispiel die übriggebliebene Hefe.

1/2 Hefewürfel mit 100 g Mehl Typ 405, einer Prise Salz, einer Prise Zucker und ein bisschen lauwarmem Wasser zu einem glatten Teig verarbeiten und 30 Minuten im Warmen flauschig werden lassen (der hat’s gut, der Teig).

In der Zeit aus Tomatenmark, Wasser und allen Gewürzen, die unsere Kiste hergibt, eine Huschhusch-Tomatensauce anrühren. Eine dicke Zwiebel in formschöne Ringe schneiden, zwei Handvoll Cherrytomaten halbieren, zwei Knoblauchzehen plattmachen und ne Runde Parmesan reiben.

Teig dünn ausrollen, mit der Huschhusch-Tomatensauce bestreichen (mit den Fingern macht’s deutlich mehr Spaß als mit dem Löffel), Gemüse obendrauf, dann die noch tief im Kühlschrank verborgenen und überraschend entdeckten Speckwürfel freudig dazuwerfen, Parmesan drüber, Pfeffer und Salz kann auch nie schaden, noch ne Runde Basilikumblätter für das Alibi-Grün oben drauf und dann alles bei 220° um die 15 Minuten backen.

Selbstgemachte Pizza in der Mittagspause. Was geht’s uns gold. Bis auf den Rücken.

Ich schreibe nur solche Allerweltsrezepte hier rein wegen cybermats Gezwitscher.

Tagebuchbloggen 15.02.2010 –
Die Murmeltier-Edition

Mein innerer Schweinehund befindet: Ich hab am Montag vier Einträge verfasst, das reicht für zwei Tage. Außerdem haben weder der Schweinehund noch ich was erlebt außer arbeiten, essen, fernsehen und schlafen. Ich hätte gestern abend Lust auf nen Toast Hawaii gehabt, hab mich aber nicht getraut, derartige Banalitäten zuzubereiten. Daher sind’s Wiener Schnitzel geworden plus Bratkartoffeln für den Kerl und Salat mit Salat und Salat und Ciabattacroutons und gerösteten Sonnenblumenkernen und Parmesanschnitzen und Tomaten und Gurke für mich. Quasi eine Neuauflage davon.

Dann haben wir noch unsere geliebte University Challenge geguckt und dann eine neue Kochserie auf BBC Two, in der Raymond Blanc gestern drei Schokoladenkreationen gemacht hat. “Simple!” Ja klar. Eine Tasse mit Henkel und Untertasse aus Schokolade, in die Espressoparfait und Kaffeezabaione gefüllt werden und auf deren Untertasse kleine Ganachetrüffel, die in braunem Zucker gewälzt wurden, liegen – simple. (Ich brauche ein Schokoladenthermometer.)

Dann hab ich mich weiter durch den Mann ohne Eigenschaften gequält, aber nicht so sehr, dass ich das Buch weglegen will, und dann war der Tag schon rum.

Das einzige, was mich gestern konstant zum Grinsen gebracht hat, ist das Murmeltier aus Vancouver, das zwar „nur“ ein Sidekick* zu den drei echten Maskottchen ist, aber viel toller.

Ich hätte jetzt gerne einen Plüsch-Mukmuk. Vielleicht kann ich jemanden in meiner Nähe mit Bratkartoffeln bestechen.

mukmukplush

* Ooooh, „sidekick“ hat auf Französisch die charmante Umschreibung „petit compagnon“ bekommen. ICH WILL EINEN PETIT COMPAGNON!

Tagebuchbloggen 14.02.2010 –
Die 100-Rezepte-Edition

Der Kerl und ich hatten Samstag abend die Freude, Malte und Verlobte bei uns am Esstisch begrüßen zu dürfen. Le menu war bodenständig und, wenn ich das mal so sagen darf, sehr, sehr lecker.

Als Vorspeise gab’s Slow Roasted Tomato Soup mit Zwiebelbaguette à la Jamie Oliver. Der Hauptgang war ein klassischer Rinderbraten mit Rotkohl und Kartoffelpüree. Und als Nachtisch gab’s kleine Schokoküchlein auf einem Himbeersaucenspiegel. Vorneweg einen Crémant, mittendrin einen Weiß- und einen Rotwein, alles von Delinat, und zum Abschluss noch ein winziges Käseplättchen, Espresso und Grappa.

Eigentlich wollte ich ja alles mal total professionell ablichten, mit Phasenfotos aus der Hexenküche und toll dekoriertem Essen, aber ich muss gestehen, dass der Spaß am Gästebewirten mich leider dazu gebracht hat, Süppchen und Baguette nicht fotografiert zu haben, und der Rest der Bilder ist dann auch weinbedingt etwas unscharf oder totgeblitzt und so gar nicht hübsch arrangiert. Aber ehrlich gesagt, war es mir im Augenblick des Geschehens einen Hauch wichtiger, das Essen halbwegs warm an den Mann und die Frau zu bringen anstatt ein perfektes Blogfoto hinzukriegen – was bei mir und meinen Knipskünsten ja eh nie funktioniert.

Alles weitere in den Rezeptlinks. Enjoy.

Slow Roasted Tomato Soup mit Zwiebelbaguette (Bonustrack: Weißwein und Crémant)

Die Suppe beruht auf diesem fantastisch leckeren und einfachen Rezept. Ich habe das Brot weggelassen und mich beim Essen darüber gefreut, wie simpel die Zubereitung war (wenn auch etwas langwierig) und wie unglaublich viel Geschmack in so ein paar Tomaten stecken kann.

tomaten

Ein Backblech mit halbierten, geviertelten oder zu Schweinchen geschnitzten Tomaten bedecken. In die Zwischenräume so viele Knoblauchzehen und Zwiebelstücke wie man mag werfen. Bei mir waren es ungefähr 20 Tomaten (drei verschiedene Sorten, fragt mich nicht welche), eine Knolle Knoblauch und drei weiße Zwiebeln. Ordentlich Meersalz, schwarzen Pfeffer und Olivenöl drüber und dann bei 150° drei Stunden im Backofen vor sich hinschmoren lassen.

Dann den ganzen Traum in einen Topf werfen, mit Gemüsebrühe auffüllen und pürieren. Beides nach Lust und Laune, je nachdem, wie dick- oder dünnflüssig die Suppe werden soll. Ich fand das Rezept sehr rustikal und wollte es daher etwas chunky haben; daher gab’s bei uns nur ein Tässchen Brühe, und ich habe noch eine Handvoll Basilikum dazugezupft. Die Menge hat so gerade eben für vier Leute als Vorspeise gereicht. Aber dafür hat sie sehr lecker geschmeckt, sehr viel Aroma gehabt und war eben keine von den Schnarchplörren, die sich als Tomatensuppe ausgeben.

Zur Suppe gab es ein Zwiebelbaguette nach einem Rezept von Jamie Oliver.

Eine Knoblauchzehe, einen Zweig abgezogenen frischen Thymian, ein, zwei Zwiebeln kleinschneiden und circa fünf Minuten zugedeckt in Olivenöl andünsten.

Wenn man den frischen Thymian beim Einkaufen bräsig vergisst, tun es übrigens auch zwei, drei Teelöffel getrockneter. Und das, laut Rezept, „Kleinschneiden“ der Zwiebel werde ich beim nächsten Mal auch anders machen: Ich würde die Zwiebeln nur halbieren und dann in dünne Ringe schneiden. Ich sage gleich, warum.

Wenn die Zwiebeln glasig geworden sind, alles mit einem Schuss Weißweinessig ablöschen, kurz offen aufkochen, Meersalz und schwarzen Pfeffer drauf und abkühlen lassen. In dieser Zeit kann man das Brot ansetzen:

500 g Mehl Typ 550 in eine Schüssel geben (oder alles auf der Arbeitsplatte machen. Ich bleibe zum Vermischen in der Schüssel und klatsche den Teig erst dann auf die Arbeitsplatte, wenn ich ihn kneten will). In einer Mulde in der Mitte ca. 15 Gramm kleingebröckelte Hefe (1/3 Würfel), einen Esslöffel Meersalz und einen Esslöffel Zucker mit einem Schwapp lauwarmem Wasser vermengen. Dann nach und nach das Mehl in die Pampe einarbeiten und ca. 300 ml Wasser nachgießen, je nachdem wie viel das Mehl verträgt.

Den Teig fest und seidig kneten und ihn an einem warmen Ort zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.

Wenn sich das Teigvolumen verdoppelt hat, den Teig nochmal kurz durchkneten und in vier Teile teilen. Daraus kleine Baguettes formen und diese mit der Zwiebelmischung bestreichen. Und da wären etwas größere Zwiebelstückchen meiner Meinung nach sinnvoller, denn so ist das alles recht kleinteilig und bröckelig. Außerdem habe ich mich gefragt, ob man die Masse nicht komplett in den Teig verarbeiten könnte anstatt die Zwiebeln nur obendrauf zu packen. Ich weiß allerdings nicht, ob der Teig dann noch aufgeht, aber ich werde das gnadenlos mal ausprobieren.

Die Baguettes nochmal 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen und dann im auf 180° vorgeheizten Backofen in ca. 15 Minuten fertigbacken. Die Zwiebeln dürfen dabei ruhig etwas schwarz werden.

Ich fand das Brot sehr fluffig und locker; ich fand’s halt nur schade, dass der ganze Zwiebelgeschmack auf die Oberfläche beschränkt blieb. (Und ich habe vergessen, es zu fotografieren. Stellt euch ein ungelenk geformtes, helles Brot mit Zwiebelstücken und Thymianfleckchen drauf vor.)

Zur Suppe habe ich einen Weißwein gereicht. Ich muss gestehen, ich habe von Wein immer noch keine Ahnung und habe mich daher bei der Delinat-Bestellung von den blumigen Beschreibungen leiten lassen. In meiner Kiste waren fünf verschiedene Weine und ein Crémant, alle aus Frankreich.

Der Weißwein war ein 2008er (copypaste:) Château Duvivier L’Amandier Coteaux Varois en Provence. Ohne Süppchen war er sehr blumig und mir persönlich ein bisschen zu metallisch im Rachen. Mit Süppchen zusammen hat er sich angefühlt, als hätte man eine ganze gelbe Frucht im Mund, alles war voll und rund und bunt und toll. Und wenn man dann runtergeschluckt hat, kam der große Bruder des Weins mit einem dicken Schieferhämmerchen um die Ecke und pöbelte einen an, was einem einfiele, den kleinen Bruder einfach wegzutrinken. Sehr (Achtung, Poserwort:) komplex und wieder auf dem Bestellzettel.

Der Crémant war genauso lecker, wenn mir das auch erst beim letzten Schluck aufgefallen ist. Davor habe ich nur am Glas genippt und fand ihn schmackhaft, aber ein bisschen flach. Und kurz bevor ich den letzten Rest trinken wollte, fiel Malte ein, dass ihm Herr Paul mal erzählt hätte, Schaumweine müssten in großen Schlucken getrunken werden. Nix mit nippen, herzhaft reingehauen. Das habe ich gemacht – und auf einmal war ganz viel Kathedrale im Mund, ganz viel Geschichte und Wissen und Tiefe und 18. Jahrhundert und hinten im Rachen perlte alles lustig vor sich hin, und ich dachte an Ballsäle und Sissi und dass ich auch davon dringend noch eine Kiste nachbestellen müsste, um mehr als einen Schluck davon trinken zu können.

Rinderbraten mit Rotkohl und Kartoffelpüree (Bonustrack: Rotwein)

Für vier Personen war das Kilo Rinderkeule sehr knapp auf Kante bemessen. Beim nächsten Mal mehr nehmen.

Das Fleisch mit Salz einreiben und im Topf von allen Seiten scharf in Öl anbraten. Eine Stange Lauch, eine dicke Karotte, eine große Zwiebel (bei mir war noch eine Pastinake dabei) grob schneiden und dazuwerfen, außerdem ein, zwei Lorbeerblätter und einen Haufen schwarze Pfefferkörner, alles kurz anrösten lassen und dann mit einem satten Schwung Rotwein ablöschen. Im Topf sollte immer genug Flüssigkeit sein, aber so ein Schnickschnack wie „halb bedeckt“ habe ich mir gespart. Könnte auch daran liegen, dass Omas Schmortopf gefühlte 20 Liter fasst, und so viel Rotwein hatte ich nicht im Haus. Auf mittlerer Hitze anderthalb Stunden zugedeckt vor sich hinköcheln lassen. Dann den Braten wenden, gerne nochmal eine Ladung Rotwein drauf und noch eine Stunde köcheln lassen.

Das Fleisch herausnehmen, die Gemüsereste pürieren und mit Wasser und/oder Rotwein abschmecken und in eine formschöne Sauciere füllen. Überhaupt: Saucieren. Und Saucenkellen. Ich freue mich über wenige Stücke in meiner Silberschatzkammer so wie über die Saucenkellen.

Das Fleisch war unfassbar mürbe und faserte schon beim Angucken auseinander. Ich hab überhaupt nix zu meckern und würde nichts ändern – außer der Fleischmenge. Davon hätte ich gerne am Sonntag auch noch was gegessen.

Rotkohl. Ich habe noch nie Rotkohl selber gemacht, weil ich immer dachte, das sei eine Schweinearbeit und der aus dem Glas schmecke doch auch. Dass beide Ideen kompletter Blödsinn sind, weiß ich dann jetzt und werde es mir immer wieder sagen.

1 kg Rotkohl in feine Streifen, Stücke oder Bröckchen schneiden, was immer mein Messer und mein fehlendes Abstraktionsvermögen hergeben („Wenn ich den viertele und dann längs schneide, müsste doch … äh …“). Nebenbei: Ein Kilo Rotkohl ist ein ganz schöner Berg Fitzelkram. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass dieser Haufen mal ein kleiner, kompakter Kohlkopf war. Anyway.

In einem großen Topf drei kleingeschnittene, säuerliche Äpfel, zwei kleingeschnitte Zwiebeln und den Kohl in einem dicken Klecks Schmalz anbraten. Bei mir waren es Granny Smith und Gänseschmalz, ich habe aber in diesem Internetding da auch des Öfteren von Schweineschmalz und süßen Äpfel gelesen. Macht doch, was ihr wollt.

Auf den Kohl eine dicke Prise Salz, eine ebenso dicke Prise Zucker und zwei Esslöffel Johannisbeergelee.

Außerdem dazu ein Teesieb oder eine saubere Tennissocke geben, in dem/der sich fünf, sechs Wacholderbeeren, zwei, drei Lorbeerblätter, fünf, sechs Nelken und eine formschöne Zimtstange befinden.

Das ganze kurz anrösten und dann, wie überhaupt alles im Leben, mit einem üppigen Glas Rotwein ablöschen. (Ebenfalls in diesem Internetding gelesen: Wasser, Brühe oder Traubensaft tun’s auch. Aber wozu, wenn auch Rotwein geht.) Alles zwei Stunden auf mittlerer Hitze vor sich hinköcheln lassen, ab und zu bei Bedarf Rotwein nachgießen, auch gerne in die Köchin, fertig.

Der Rotkohl schmeckt weniger nach Weihnachten als ich gedacht hatte, und es haben sich wirklich alle Aromen zu einem einzigen verbunden. Er war sehr fein und doch sehr bodenständig und würzig, und weil ich ihn schon Freitag gemacht und Samstag nochmal aufgewärmt habe, schmeckte er noch besser.

Außerdem habe ich Samstag einen größeren Topf besorgt, um beim nächsten Mal das zweite Kilo geschnittenen Rotkohl gleich zubereiten zu können, anstatt jetzt am Sonntag nochmal ne Runde zu machen, weil Freitag nicht alles in den Topf gepasst hat. Hmpf.

Kartoffelpüree. Muss man eigentlich nicht viel zu sagen: Mehlige Biokartoffeln kochen, zerstampfen, ordentlich Salz rein, einen Schuss Milch oder Sahne, je nachdem wie cremig man sein Püree haben will, ein Stückchen gute Butter, weil Butter ja immer geht, und wenn man, wie ich, der Meinung ist, dass so ein Brocken gelblicher Brei mit Kräutern doch viel hübscher wäre, noch einen Bund Schnittlauch reinschneiden.

Und weil ich das Essen warm an den Tisch und zu den Gästen kriegen wollte, ist das Foto extrem uninspiriert und Fleisch und Sauce sehen sehr seltsam aus, aber ihr müsst mir jetzt einfach mal glauben, dass das alles fantastisch geschmeckt hat. Nix Wildes, keine Molekularküche, kein Dekoscheiß. War wie bei Oma. Also gut.

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Zum Hauptgang habe ich einen 2008er (copypaste:) Domaine du Mas des Clots Vin de Pays des Côtes Catalanes angeboten. Der ging leider mit dem Essen – das ich mit Merlot zubereitet hatte – nicht so richtig zusammen. Das Essen war so herzhaft, dass das Weinchen sich sehr dünn im Mund gemacht hat, ganz flach am Gaumen blieb und nicht mal beim Abgang „pieps“ gesagt hat. Malte beschrieb ihn zutreffend mit „unauffällig“.

Aber: Beim Käse war er der Held. Brust raus, Geschmack rein. Da war auf einmal sehr viel rote Frucht, ich musste an Brombeeren denken, und im Rachen kam noch eine rote Blume dazu und sehr viel Süße, ohne zu lieblich zu werden. Ich habe kaum Tannin geschmeckt und habe den Wein die ganze Zeit geistig angefeuert, nicht wieder schlappzumachen und schmalbrüstig irgendwo in der Ecke rumzuschüchtern. Hat er sich zu Herzen genommen. Kein Käse konnte ihm was anhaben, und er hat sowohl die Hartkäse als auch die Bries elegant am Arm genommen und ihnen gezeigt, wie der Kongress tanzt.

Schokoküchlein mit Himbeersauce (Bonustrack: Honig-Mohn- und Espressoparfait)

Mit dem Nachtisch habe ich am meisten gehadert. Der Rest des Menüs stand relativ schnell und wurde auch nur einmal umgeworfen (Beilagen beim Hauptgang), aber das Dessert war anstrengend.

Eigentlich wollte ich dieses Honig-Mohn-Parfait machen, das ich über die tolle Kochblogsuche von Fool for Food gefunden hatte, in der ich nach „Parfait“ gesucht hatte. Ich wollte ein Dessert, das ich gut vorbereiten konnte, weil ich wusste, dass mein Rücken das nicht mitmacht, acht Stunden zu kochen und dann noch gute Laune für die Gäste zu haben. Also Parfait: kann man am Abend vorher machen und gut ist.

Außerdem wollte ich nur Zeug anbieten, das ich vorher noch nie zubereitet hatte; ich lerne ja gerade, und das wissen auch alle Gäste. Aber dieses Honig-Mohn-Parfait hat sich so schmackig angehört, dass ich das Donnerstag abend mal flugs gezaubert habe. So flugs, dass wir es am selben Abend probieren konnten – und ich flugs entschieden habe, lieber das alternative Parfait – das Espressoparfait hier – zuzubereiten.

Mein Problem mit dem Honigparfait: Mir war der Edelkastanienhonig schlicht zu herb und dominant. Ich bin dann doch eher die memmige Rapshonigverzehrerin, und deswegen war das schon mal eine Note, die ich nicht so toll fand. Das hätte sich natürlich mit einem anderen Honig ändern lassen. Aber: Trotz ausdauerndem Rühren, bis aus dem Eierschlotz eine Creme geworden ist, ist der gesamte Mohn an den Boden der Form gesunken. Das wiederum hätte man beim Aufschneiden zwar total elegant als Absicht und „wegen der Optik, you know“ deklarieren können, aber jetzt gerade hatte ich einen Teil Parfait auf dem Teller, der mir zu herb war, und einen Teil, der nur aus schwarzen Bröckchen bestand. Aber, ein dickes positives Aber: Die Konsistenz vom Honigteil war fantastisch. Kein einziges Eiskriställchen, sehr cremig, sehr schmelzig, ganz toll. Wenn nur der Geschmack nicht so großmäulig gewesen wäre.

Also: demnächst ohne Mohn und mit anderem Honig nochmal machen. Für Samstag: Espressoparfait. Freitag morgen den Einkaufszettel geschrieben, bis Herr Krabbe mir dreist einen Link twitterte, der zu kleinen Schokoküchlein führt, die man gut vorbereiten kann, die in nicht mal zehn Minuten im Ofen fertig und die (ich sabbere gerade) innen noch flüssig sind.

Gut. Dann wäre das also auch geklärt.

Ich habe das Rezept aus der Effilee mal wieder etwas runtergedummt, bin aber mit den Mengenangaben überhaupt nicht einverstanden. Aus meiner schon verdoppelten Menge sind lauter Winzigküchlein rausgekommen, die mit vier, fünf Gabelhapsen weg waren. DESSERTS IN VIER, FÜNF GABELHAPSEN SIND FOLTER. Also beim nächsten Mal: Menge vervierfachen. Now we’re talking. Hier erstmal die Menge von Samstag.

100 g gute, dunkle Schokolade mit 100 g guter, heller Butter schmelzen. Währenddessen zwei Eier und zwei Eigelbe mit einem gehäuften Esslöffel Zucker zu einer cremigen Masse aufschlagen. Mixer funktioniert super, kein Mensch muss das mit einem Schneebesen machen.

Die Schokoladenbuttermasse langsam in die Eiermasse unterrühren, zwei Teelöffel Mehl dazu und ab in die vier gefetteten Förmchen. Bei mir waren es schicke, frisch erworbene Edelstahltimbale, weil meine Souffleeförmchen mir zu groß erschienen.

Backofen auf 200° vorheizen und in ca. zehn, zwölf Minuten fertigbacken. Jedenfalls hat es bei mir so lange gedauert, weil die Förmchen ein paar Stunden lang im Kühlschrank standen. Wenn der Teig frisch ist, sind es laut Rezept ca. sechs Minuten. Die Oberfläche sollte nicht mehr glänzen, sondern wie ein Kuchen aussehen. Kurz auskühlen lassen, in der Zeit pürierte Himbeeren als Spiegel auf den Tellern verteilen, Kuchen stürzen, Puderzucker drüber, genießen. Und wie. (Mehr! Ich will mehr!)

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Tagebuchbloggen 13.02.2010 –
Die Vorher-Nachher-Edition

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Tagebuchbloggen 12.02.2010 –
Die Museums-Edition

Donnerstag abend hat mir Tine „meine“ Museumsstücke zurückgebracht: Museumsbesuch hier, Vorgeschichte hier, aber das kennen Stammleser ja schon alles auswendig.

Zunächst hatte sie zwei Fußbodenfliesen im Gepäck: Auf den grauen Teppichstücken sind zwei von meinen Texten bzw. Auszüge davon abgedruckt, und ich hatte gefragt, ob ich die Stücke nach dem Ende der Ausstellung bekommen könne. Konnte ich und habe ich jetzt. Der Belag scheint aus Teflon gemacht zu sein, denn obwohl, laut Tine, 30.000 Besucher über diese Fliesen gelaufen sind, sehen sie aus wie neu. Toll. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich sie als Bettvorleger verwende oder schnöde als Vorleger direkt hinter der Wohnungstür, wo man immer so schön den Holzfußboden mit den schneematschigen Schuhen einsaut, vor allem, wenn man sich die Füße draußen nur so alibimäßig abputzt, you know who you are, aber wie gesagt, das weiß ich noch nicht.

Und dann natürlich die Holzkiste mit Opas Klötzen und Brettchen, die er beschriftet hatte. Die Kiste ist noch schön transportgerecht in Blisterfolie eingepackt – und ich glaube, das lasse ich erstmal so. Denn Tine erzählte mir, dass eines der Brettchen einen seltsamen grauen Belag entwickelt hätte. Sie hat das Ausstellungsstück mal zur Restauratorin gegeben, und als sie sich persönlich den Befund abholen wollte, lag das Brettchen in einem luftdichten Glaskasten.

Die Restauratorin (wie lustig ist das bitte, dass sich eine Restauratorin Opas Holzabfälle anguckt?) meinte, dass durch den Temperaturwechsel und die Tatsache, dass Holz eben arbeite, eine kleine chemische Reaktion stattgefunden habe. (Chemische Reaktion! Mein ganzes Leben ist ein einziges six degrees of separation.) Das Holz sei mit einem üblen Holzschutzmittel behandelt worden, wahrscheinlich in den 80er Jahren, und das Mittel sei längst wegen seiner krebserregenden Eigenschaften vom Markt genommen worden. Dieses Mittel hatte sich nun in Form von kleinen, grauen Kristallen bemerkbar gemacht. Die Restauratorin hat das Zeug so gut es ging entfernt, hat Tine das Stück aber extra einpackt mitgegeben. Ich solle doch bitte die Verpackung möglichst nicht lösen, wenn ich den Rest der Kiste auspacke. Und wenn ich es unbedingt auspacken und/oder lagern möchte, dann doch bitte möglichst an der frischen Luft. Oder wenigstens weit weg von menschlichem Leben.

Ich habe jetzt also karzinogene Erbstücke meines Großvaters auf meinem Esszimmertisch liegen. Vielleicht sollte ich das Zeug weglegen, bevor die Gäste heute abend kommen.

Tagebuchbloggen 11.02.2010 –
Die Kaufrausch-Edition

Ich bin in der Agentur etwas davon überrascht worden, wie voll der Schreibtisch auf einmal war, den ich eigentlich bis 13 Uhr leergearbeitet haben wollte, um danach entspannt nach Hause zu gehen und mir was Schönes zu kochen. Deshalb hatte ich keine selbstgepackte Lunchbox im Rucksack. In der unerwarteten Mittagspause habe ich mir ein Salamibrötchen vom Bäcker geholt – nur echt mit Remoulade und jeweils EINER Gurken- und Tomatenscheibe. Als Karmaausgleich (wenn ich schon nix Schönes esse, will ich wenigstens was Schönes kaufen) habe ich nebenan bei Butlers zugeschlagen – denn das Kochen und Fotografieren und darüber Bloggen braucht dringend Nachschub an schickem Steingut. Unter anderem in der Tüte gelandet: eine Küchenschürze.

40 Jahre bin ich ohne ausgekommen, aber seit ich dauernd und ständig und immer wieder mit flüssigen und/oder staubigen Zutaten meine heimischen Schlumpfklamotten einsaue, ist die Erkenntnis gereift, dass ich eine Schürze brauche. Sie orientiert sich am schicken Metzger-Design: Schlaufe hinter dem Kopf, Schleifchen zum Zubinden auf dem Rücken, weiße Längsstreifen. Das einzige Manko ist die Farbe. Die schöne dunkelblaue gab’s nur in der Kellnerschürzenvariante, also ohne vollflächige Abdeckung des Oberkörpers, den ich besonders gerne vollschmoddere. Deswegen habe ich seit gestern zwei Teller mit orangefarbenem Rand, zwei mit braunem, giftgrüne Tischsets, lilafarbene Kerzen und eine *hust* rosafarbene Schürze.

Sieht ja keiner.

butlers

(Jetzt weiß ich auch, woher die re:publica-Macher ihre Farbkombi haben.)

Tagebuchbloggen 10.02.2010 –
Die Rank/Hegemann-Edition

Ein sehr schönes Interview mit Frau Rank gelesen, deren Buch Und im Zweifel für dich selbst seit Längerem als Vorabdruck des Verlages bei mir rumliegt.

Ich habe angefangen, die zusammengetackerten, kopierten Seiten zu lesen, weil ich mich gefreut habe, dass ich das Werk schon lesen darf, und es liest sich auch so, als ob ich es zuende lesen will, aber: Ich will es als Buch lesen. Nicht als Zettelsammlung. Daher warte ich, bis es erschienen ist, dann gebe ich Geld dafür aus, dann lese ich es, und dann schreibe ich drüber.

Das ist übrigens auch der Grund, warum ich ahne, dass bei mir e-Reader nicht funktionieren. Immer wenn ich auf dem iPhone ein Buch lese, macht es mich nach wenigen „Seiten“ wahnsinnig, dass ich eben keine Seiten habe. Ich mag das Gefühl zu sehen, wieviel schon hinter mir liegt und was noch alles auf mich wartet. Mir geht die Orientierungslosigkeit eines e-Readers auf den Zeiger.

Was kann Schreiben für Sie noch – außer Verluste kompensieren?

Glücklich machen, zum Lachen bringen, ablenken, Zufriedenheit auf den Tisch legen. Schreiben kann für mich die Dinge ordnen. In meinem Kopf ist das alles meistens sehr wirr. Wenn ich die Dinge aufschreibe, bin ich gezwungen zu fokussieren, mich zu konzentrieren, eine Beschreibung für Zustände zu finden, das bringt eine Menge in Reihenfolge. Und danach fühle ich mich aufgeräumter.“

Im Interview steht auch was Schlaues zu Frau Hegemann. Wobei dazu Herr Mequito schon was ebenso Schlaues gesagt hat:

„Und ich will jetzt gar nicht auf die Diskussion zu Urheberrecht eingehen, ist natürlich alles schön und gut, Helene hat das sicherlich nicht sehr geschickt gemacht mit den Danksagungen, mit den Verweisen, aber meine Güte, mit welchem Genuss die verkannten immerschonmalwollende-Buchschreiber die Siebzehnjährige mit dem Wort Abschreiben in die Schulbank verweisen.“

Aber Don Alphonso sagt auch was Schlaues, bezogen auf das Feuilleton:

„Wir fanden aus dem Netz stammenden Texte erst toll, als sie uns in einem uns passenden Medium als dreiste Fälschung von einer der Unseren aus dem Kulturbetrieb serviert wurden, während wir das Internet und seine Aktivisten immer noch verachteten.“

Frau Diener hat sich die Mühe gemacht (klingt jedenfalls so, als ob das Buch Mühe machen würde), Axolotl Roadkill durchzulesen. Im Kommentarstrang wird noch eine Stelle erwähnt, die ziemlich nach jemandem anders klingt:

„”O. k., die Nacht, wieder mal so ein Ringen mit dem Tod, die Fetzen angstgequälten Schlafes, mein von schicksalsmächtigen Orchestern erbebendes Kinderzimmer und all diese Einbrecherstimmen aus dem Hinterhof, die unausgesetzt meinen Namen schreien.”

So geht das los, mit dem Roman, und da macht sich der ZEIT-Rezensent schon ins Hemd ob der “expressiven Sprachpotenz dieses Romans”.

Aber wenn eine 16jährige googlen kann, dann sollte das ein Rezensent auch können, wenn ihm schon literarische Vorbildung fehlt:

“…dachte er einen Augenblick (..) an die furchtbare Nacht, die ihn – ob er noch mehr trank oder nicht – unausweichlich erwartete, an sein von dämonischen Orchestern erbebendes Zimmer, die Fetzen eines angstgequälten tumultuösen Schlafes, unterbrochen von Stimmen, die in Wirklichkeit Hundegebell waren, oder von eingebildeten Besuchern, die unausgesetzt seinen Namen riefen,…”

Malcolm Lowry, Unter dem Vulkan

Ach ja, Ullstein hat aber ganz ernst gefragt, ob das Mädel auch brav alle Quellen angegeben hat.

PS: Da gibts noch haufenweise Rezensenten, die diesen Satz ehrfürchtig bestaunen.

Das alles sagt mehr über unseren Literaturbetrieb als über eine Copyandpasteautorin aus.“

Und Vice hat einen Kurzfilm entdeckt, von dem sich Frau Hegemann anscheinend auch hat inspirieren lassen – für eine „Geschichte, die Helene uns für die Literatur Ausgabe geschickt hatte“. (via Matthias Richels Gezwitscher)

Ich muss gestehen, ich bin bei diesem Thema immer noch nicht zu einer Meinung gelangt. Mal denke ich, ja klar kann sich jeder Autor und jede Autorin, ganz gleich wie alt er/sie ist und wessen Kind er/sie ist, von anderen inspirieren lassen. Ich wäre nicht die, die ich jetzt bin, hätte ich nicht die Bücher gelesen und Filme gesehen und Blogs verschlungen, die ich auf meinem Weg gefunden habe. Dann denke ich, ja gut, aber man muss ja nicht alles, was man in sich aufnimmt, auch als seine Schöpfung ausgeben. Dann denke ich, aber dadurch, dass man es in sich aufnimmt und neu interpretiert, wird es ja doch zu meiner Schöpfung. Dann denke ich, aber manche Sätze waren dann eben keine Neuinterpretation, sondern blödes und faules Umschreiben, so blöd und so faul, dass man das Original wiedererkennt. Und dann denke ich, ich les jetzt einfach ein Buch, das schon alt und grau ist und sich mit sowas nicht rumschlagen muss. Vor allem, weil ich sowieso keine Drogenexzesse und „Ich bin ja so scheiße“-Monologe von 16jährigen lesen will. Ich fühle mich dafür schlicht zu alt und gelangweilt.

Edit: Herr glamourdick bringt’s auf den Punkt. Via schwadroneuses Gezwitscher.

Tagebuchsnif 09.02.20snif

Mit halberkältetem Kopf ausgerechnet Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften anzufangen, ist vielleicht nicht unbedingt eine meiner besten Ideen, aber vielleicht gefällt mir der Stil auch gerade, weil ich etwas fiebere. Ist wie Proust, nur ohne den Zwischenschritt ÜbersetzerIn. Und mit wunderschönen, unerwarteten Wortkombinationen. Ich liebe sowas.

„Wenn man sein Haus bestellt hat, soll man auch ein Weib freien. Ulrichs Freundin in jenen Tagen hieß Leontine und war Liedersängerin in einem kleinen Varieté; sie war groß, schlank und voll, aufreizend leblos, und er nannte sie Leona.

Sie war ihm aufgefallen durch das feuchte Dunkle ihrer Augen, durch einen schmerzlich leidenschaftlichen Ausdruck ihres regelmäßigen, schönen, langen Gesichts und durch die gefühlvollen Lieder, die sie an Stelle von unzüchtigen sang. Alle diese altmodischen kleinen Gesänge hatten Liebe, Leid, Treue, Verlassenheit, Waldesrauschen und Forellenblinken zum Inhalt. Leona stand groß und bis in die Knochen verlassen auf der kleinen Bühne und sang sie mit der Stimme einer Hausfrau geduldig ins Publikum, und wenn dazwischen doch kleine sittliche Gewagtheiten unterliefen, so wirkten sie um so gespenstischer, als dieses Mädchen die tragischen wie die neckischen Gefühle des Herzens mit den gleichen mühsam buchstabierten Gebärden unterstützte.“

Nebenbei: Das Buch steht seit Jahren in meinem Schrank, aber jetzt bin ich anscheinend reif dafür, es endlich zu lesen. Beim Aufklappen fiel mir eine Amazon-Grußkarte entgegen: „Hallo Anke, wollte mich mal auf diese Weise für Dein Weblog bedanken. Ist immer wieder nett, bei Dir vorbeizusurfen. Viel Spaß und viele Grüße, Oliver“

Huch! Dank Google weiß ich jetzt: Für dieses Geschenk habe ich mich am 31. Januar 2003 bedankt. Sie sehen, liebe Leserinnen, liebe Leser, jedes Buch, das mir geschenkt wird, wird irgendwann angefangen. Doch, doch.

Tagebuchbloggen 08.02.2010

Den halben Tag verschlafen, weil in der Nacht von Sonntag auf Montag der Super Bowl war. Den meine Colts leider verloren haben, was mich etwas trauriger gemacht hat als ich erwartet hatte.

Das Spiel war anfangs viel zu einfach, die Colts sind zum 10:0 durchmarschiert, aber dann, zu Beginn des zweiten Viertels waren die Saints plötzlich wie ausgewechselt und haben einfach mal drauflosgespielt. Ließ sich alles sehr gut angucken – bis zum letzten Viertel. Und ich sag noch zum Kerl, heute sehr wenige flags auf dem field, alles sehr fehlerfrei, und die Analysten der BBC sprachen auch gerade von einer very disciplined offense, und eine Minute später wirft Quarterback Peyton Manning, einer der besten QBs seiner Generation, einen dusseligen Pass, der intercepted wird und zum Touchdown für die Saints führt und das Spiel ist vier Minuten vor Schluss entschieden. Und ich saß bedrömmelt im blauen Manning-Shirt auf dem Sofa und fand alles doof.

Immerhin hab ich von Adam Lambert geträumt. Und noch Reste vom Rotkohlsalat gehabt, der mich ein wenig aufgemuntert hat. Was DHL dann wieder ruiniert hat, als mir die Hotline auch nur ein gesächseltes „Ich geb das weiter“ sagen konnte zu einem Paket, das laut Webseite Mittwoch nicht zugestellt werden konnte, aber der „Empfänger wurde benachrichtigt“. Hier ist natürlich weder eine Karte noch eine Brieftaube noch ein singendes Telegramm angekommen, und deswegen lasse ich mir in Zukunft mal wieder alles zur Arbeit schicken, so doof das auch ist, sich immer bei den Empfangstanten dafür entschuldigen zu müssen, dass man sie dauernd mit Privatkram belästigt. (Als Freie bin ich da irgendwie sensibler geworden als als Festangestellte.)

Und ich glaube, ich krieg ne Erkältung. Menno.

Tagebuchbloggen 06./07.02.2010 (Cranberry-Scones, Rotkohlsalat, Zwiebeltarte)

scones

Cranberry-Scones gebacken. Mehrmals, weil lecker. Schmecken auch mit schnöder Butter statt mit clotted cream. Zum Rezept bitte zu delicious:days und alles religiös befolgen. Vor allem den Tipp „Ausstecher nicht drehen, weil die Scones dann unterschiedlich aufgehen“. Jepp.

Für den schönen stoffigen Hintergrund bedanken Sie sich bitte bei Frau coolcat, denn das ist die Rückseite meines Quilts, auf der die Reste der kleinteiligen Stoffquadrate auf der Vorderseite gelandet sind. Unter anderem ein langes Stück in rotweißgepunktet. Perfekt.

rotkohlsalat

Einen Rotkohl zu warmem Salat verarbeitet. Im Originalrezept sind Rosinen, aber die mögen wir beide nicht. Daher gab’s bei uns frei nach Schnauze (und weil der Rechner im Wohnzimmer stand und ich keine Lust hatte, ihn in die Küche zu schleppen, um die Maßeinheiten mitzukriegen, weil auch der Akku gerade leer war und ich dann noch das Netzteil aus dem Arbeitszimmer, und ach, mein Leben ist ja manchmal so anstrengend):

– eine dem eigenen Gusto angemessene Portion Rotkohl in Streifen schneiden
– ein, zwei Zwiebeln oder Schalotten und ein, zwei Knoblauchzehen in Olivenöl andünsten
– den Rotkohl dazuwerfen, Salz drüber und einen ordentlichen Schuss Balsamico
– ebenfalls in die Pfanne: getrockneter Rosmarin. Bei uns waren es Kräuter der Provence.

Das ganze ein paar Minütchen vor sich hinköcheln lassen, bis der Rotkohl etwas weicher, aber nicht matschig geworden ist. Noch ein paar Sonnenblumenkerne und bröckchenweise Fetakäse drüber, fertig.

Für mich war das wieder ein umwerfendes Geschmackserlebnis, weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, mediterrane Kräuter über sowas – für mich – Deutsches wie Rotkohl zu werfen. Und es passt mal wieder alles so gut zusammen, was mich auch immer überrascht: die Süße der Sonnenblumenkerne, der herbe Essig, der frische Feta, der knackige, milde Rotkohl – toll.

zwiebeltarte

Zwiebeltartelettes gemacht. „Gebacken“ kann man bei Tiefkühlblätterteig ja kaum sagen, aber irgendwo ist dann auch ne Schmerzgrenze, was das Selbermachen angeht.

Im Rezept klingt es so, als sei die Kombi Blätterteig – angeröstete Zwiebeln – Käse eine Offenbarung sondergleichen. Vielleicht war ich deshalb ein bisschen enttäuscht vom Endergebnis, denn das kleine Törtchen schmeckte nicht wie das achte Weltwunder, sondern nach Blätterteig, Zwiebeln und Käse. Not that there’s anything wrong with that. Ich bin ja ganz bei dem Twitterer/der Twittererin, der/die mal schrieb, alles im Leben lasse sich dadurch verbessern, dass man es mit Käse überbacke. Aber ich hatte dann doch etwas mehr Zing erwartet.

Nicht falsch verstehen, die Tarte ist lecker, aber auch nur mit was Frischem nebenan zu ertragen. Bei uns war es eine wilde Mischung aus irgendeinem fitzeligen grünen Salat, dessen Name mir egal ist, Radicchio, Chicoree und Rotkohl. Das Dressing bestand aus Rotweinessig, Rapsöl, Ahornsirup und natürlich Salz und Pfeffer. Und weil ich endlich den Makroaufnahmeknopf bei meiner Digicam entdeckt habe, konnte ich mal etwas näher rangehen ans Futter. Leider seht ihr deshalb weder meine grau-umrandeten Lieblingsteller noch das total kunstvoll verkleckste Dressing. Aber zum ersten Mal finde ich ein Fressfoto wirklich schön.

Und ich hoffe, das Grünzeug ist eine späte Genugtuung für Frau Lu, der ich immer vorgejammert habe, dass Salat doof und langweilig sei und der ich jetzt recht geben muss: Wenn man mehrere Sorten zusammenwirft, schmeckt das ziemlich lecker.

Und wenn die Colts jetzt noch den Super Bowl gewonnen hätten, wäre es ein perfektes Wochenende gewesen. Snif.

SUPER BOWL SUNDAY!

manning

If filmmakers directed the Super Bowl. Via Don Dahlmanns Gezwitscher.

Ich bin bereit. Um kurz vor Mitternacht geht es los, morgen hab ich frei, nachher back ich noch Zwiebelkuchen, und alles sportlich Wissenswerte und ein Live-Blog gibt es im Laufe des Tages bei allesaussersport. GO, COLTS!

Die 100 liebsten Bücher der ZDF-Zuschauer

Die Liste hatte ich schon mal im Blog, allerdings vor Jahren und auch nur die ersten 50. Bei denen copypaste ich mal, was noch stimmt und ergänze bei Bedarf. Die letzten 50 sind frisch geschrieben, gelesene sind gefettet. Via Vorspeisenplatte.

1. Der Herr der Ringe, J. R. R Tolkien

Glaub ich nicht, dass die Bücher so beliebt ist. Die lesen nur Jungs in der Pubertät und Mädels, die Viggo im Film toll finden. (Nachtrag: Den ersten Band auf Deutsch gelesen und für doof befunden. Im Zuge der Verfilmung alle auf Englisch gelesen und für anstrengend befunden.)

2. Die Bibel

Einmal komplett durch (Die gute Nachricht). Ich habe mehrere Bibeln im Schrank, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, und vergleiche ganz gerne, wie was wo klingt.

3. Die Säulen der Erde, Ken Follett

Angefangen, weggelegt.

4. Das Parfum, Patrick Süskind

5. Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

Damals als Kind fand ich’s toll. Seit das Buch aber für jede esoterische Bewegung und jeden Lebenshilfe-Wälzer herhalten muss, mag ich es irgendwie nicht mehr so. Aber da kann Herr Saint-Exupéry natürlich nix für.

6. Buddenbrooks, Thomas Mann

Oh ja. Habe ich in der Zeit gelesen, als ich Dauergast in unserer Schulbibliothek war. Im Zuge meiner „Ich lese jetzt mal viel altes Zeug zu den neuen Comics“-Phase gucke ich seit Wochen nach oben. Wenn ich in meiner Lieblingssofaecke sitze, habe ich die Buddenbrooks und den Zauberberg genau im Blick. Hm. Ja, ich glaub, ich fang die nochmal an.

buecherregal

Da machen wir doch gleich mal ein bequemes Beweis-iPhone-Foto von (Blogcontent generieren, ohne sich zu bewegen. Toll). So sieht’s aus, wenn ich nach links gucke. Da oben, im zweiten Regal links außen, das blaue Buch sind die Buddenbrooks, das weiße daneben ist der Zauberberg. Die violette Breitseite im Fach darunter ist alles Proust. Und die Comics dürfen auf Augenhöhe stehen.

7. Der Medicus, Noah Gordon

Angefangen, weggelegt. Und letztes Jahr, nachdem ich die ausgeblichene Schwarte bei vier Umzügen im Gepäck hatte, weggeschmissen.

8. Der Alchimist, Paulo Coelho

Ich schrub 2004: „Hat mir mein Kerl gestern geliehen. Irgendwo habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass Karasek es als „überspanntes Erbauungsbuch“ bezeichnet hat. Dann wollen wir mal schauen.“

Bitte beachten Sie, dass ich damals den Kerl noch „meinen“ Kerl genannt habe, ich frischverliebtes Ding, ich. Den Alchemisten hab ich bis heute nicht gelesen, aber dafür liegt jetzt auf meinen Nachttisch das Buch über 100 Jahre FC St. Pauli, das ich dem Kerl geschenkt habe, der aber nicht dazu kommt, es zu lesen. Dann les ich das halt.

9. Harry Potter und der Stein der Weisen, J. K. Rowling

Auf Englisch und gerne.

10. Die Päpstin, Donna W. Cross

11. Tintenherz, Cornelia Funke

12. Feuer und Stein, Diana Gabaldon

13. Das Geisterhaus, Isabel Allende

Den Film fand ich gut.

14. Der Vorleser, Bernhard Schlink

Jepp, schönes Teil. Gewagtes Thema, wunderbar erzählt.

15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Johann Wolfgang von Goethe

Konnte ich zu Abiturzeiten fast auswendig. Den zweiten Teil habe ich allerdings bis heute nicht geschafft, trotz (oder wegen) Königs Erläuterungen in der freien Hand.

(Nachtrag: Dafür freue ich mich jetzt auf die Flix’sche Version, die es in der FAZ schon zu lesen gab. Aber mich hat das Format wahnsinnig gemacht; ich will das alles auf einmal lesen und nicht in Häppchen.)

16. Der Schatten des Windes, Carlos Ruiz Zafón

Nach 2004 gelesen und eher so naja gefunden.

17. Stolz und Vorurteil, Jane Austen

Jane Austen wurde mir im Anglistik-Studium ein wenig verleidet, und ich habe mich mit ihr bis heute nicht recht anfreunden können.

18. Der Name der Rose, Umberto Eco

Erst den Film gesehen, dann das Buch gelesen. Mir hat beides sehr gut gefallen, auch wenn ich danach kein einziges Werk von Eco mehr durchgekriegt habe. Foucault’sches Pendel, anyone?

19. Illuminati, Dan Brown

Och jo, las sich gut weg.

20. Effi Briest, Theodor Fontane

Schullektüre. Ich mag Fontane nicht so wahnsinnig gerne; er kommt mir immer sehr preußisch-korrekt rüber. Manchmal hätte ich gerne ein bisschen unpassende Leidenschaft. Aber vielleicht habe ich ihn auch völlig falsch in Erinnerung. Ging’s bei Effi Briest nicht genau darum? Öhm …

(Nachtrag: Ich werde dem Herrn noch eine zweite Chance geben, jetzt wo ich so viel über das Kaiserreich gelesen habe. Mal sehen, ob historisches Hintergrundwissen spröde Romane besser werden lässt.)

21. Harry Potter und der Orden des Phönix, J. K. Rowling

Auf Englisch.

22. Der Zauberberg, Thomas Mann

Mein zweitliebster Mann. Ich habe mich nach dem Buch sehr, sehr krank gefühlt und muss bei jedem Geräusch, das meine Lunge nach fünf Stockwerken zu Fuß macht, an dieses Buch denken. Es war eben ein sehr intensives Leseerlebnis, das noch lange nachgehallt hat. Die Verfilmung von Schlöndorff mit Spitznase Christoph Eichhorn ist übrigens auch zu empfehlen, alleine wegens seines fiebrigen Monologs, mit dem er Silvester der Chauchat seine Liebe gesteht.

23. Vom Winde verweht, Margaret Mitchell

Der erste fiktive Mann, in den ich mich mit 13 hemmungslos verknallt habe: Rhett Butler. Ich war von dem Buch überhaupt nicht mehr wegzukriegen und hätte am Ende am liebsten gleich nochmal von vorne angefangen. Ich habe es bis heute mehrmals in Deutsch und Englisch gelesen. Und beim Film heule ich standesgemäß die letzte Viertelstunde komplett durch.

24. Siddharta, Hermann Hesse

Noch nicht gelesen. Hesse ist bei mir eher Glückssache. Mein erster war Unterm Rad, und den fand ich gut. (Auch fünf Jahre später noch nicht gelesen. Wird wohl nix mehr.)

25. Die Entdeckung des Himmels, Harry Mulisch

Näh, ging gar nicht. Verschroben-verschwafeltes Geblubber … aber ich hab fast 100 Seiten durchgehalten, obwohl ich schon nach einer das Gefühl hatte, dass dieses Buch nicht mein Freund werden wird.

26. Die unendliche Geschichte, Michael Ende

Ich mochte Momo lieber, aber ich hab auch dieses Buch gern gelesen. Ist allerdings schon ewig her.

27. Das verborgene Wort, Ulla Hahn

28. Die Asche meiner Mutter, Frank McCourt

29. Narziss und Goldmund, Hermann Hesse

Hab ich in China im Urlaub gelesen, während im Hintergrund MTV Asia gerade Cryin’ von Aerosmith rauf- und runtergedudelt hat.

30. Die Nebel von Avalon, Marion Zimmer Bradley

Muss als Mädchen wohl sein, dass man irgendwann Marion liest. Die Nebel von Avalon habe ich sowohl auf Deutsch (geschenkt gekriegt) und auf Englisch (selbst erstanden). Ich muss gestehen, dass ich das Teil bis heute bis 2004 sehr gerne lese. Ist eben so schön pseudofeministischer Mystikquatsch, der sich gut im Urlaub und an langen Wochenenden lesen lässt. Obwohl ich erstens sonst überhaupt kein Fantasy mag und zweitens als Buch, das ich immer wieder lese, viel lieber Colleen McColloughs Tim vorschlage. Das ist dann allerdings nur noch Herzschmerz und Mädchenkram ohne Feen und Zauberei. In der ersten Verfilmung hat übrigens Mel Gibson den geistig zurückgebliebenen Tim gespielt. Mit 14 fand ich es unglaublich ergreifend, heute halte ich den Film vor Gackern keine halbe Stunde durch.

31. Deutschstunde, Siegfried Lenz

Ich mag den Stil von Herrn Lenz. Diese fast gefühllose Distanz, die trotzdem sehr emotional wirkt, hat mir sehr gefallen. Ist aber auch schon 20 Jahre her, dass ich es gelesen habe.

32. Die Glut, Sándor Márai

Habe ich inzwischen gelesen und fand es gut.

33. Homo faber, Max Frisch

Verdammt gute Schullektüre. War mein erster Frisch, aber nicht mein liebster. Das ist bis heute Andorra. Und irgendwann kriege ich auch noch Mein Name sei Gantenbein durch.

34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Sten Nadolny

Habe ich gelesen und auch weiterempfohlen, kann mich im Moment aber nur schwer erinnern. Ging’s da um diesen Matrosenjungen?

35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Milan Kundera

Schöner Film.

36. Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez

Angefangen, weggelegt.

37. Owen Meany, John Irving

Habe ich nicht gelesen. Nach Garp, Hotel New Hampshire und der Mittelgewichtsehe war mein Bedarf an Irving gedeckt. Mir fällt gerade auf, dass es Schriftsteller gibt, von denen man alles lesen will und andere, die man mochte, von denen man aber trotzdem irgendwie irgendwann genug hat. Als ob man sich überfressen hätte.

38. Sofies Welt, Jostein Gaarder

Im Krankenhaus angefangen zu lesen. Vielleicht lag’s am Krankenhaus, aber ich mochte es nicht. Nach 50 Seiten in die Tonne.

39. Per Anhalter durch die Galaxis, Douglas Adams

Oh ja. Komplett. Meine erste Begegnung mit Science Fiction. Mit 13 auf deutsch gelesen, 15 Jahre später dann auf Englisch. Ich lache bis heute über „Steck dein Kopf in ein Schwein“, und ich leide mit jedem männlichen Wesen, das den unglücklichen Namen „Marvin“ trägt. Und gibt es bitte einen cooleren Bandnamen als „Desaster Area“?

40. Die Wand, Marlen Haushofer

Inzwischen gelesen. Sehr intensive Stimmung, sehr gutes Buch.

41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, John Irving

42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Gabriel Garcia Márquez

43. Der Stechlin, Theodor Fontane

44. Der Steppenwolf, Hermann Hesse

Soll ja der beste Hesse sein. Hat bei mir nicht funktioniert. Schon mindestens fünfmal angefangen und nie durchgehalten.

45. Wer die Nachtigall stört, Harper Lee

Im Studium auf Englisch gelesen und bedauert, dass die gute Frau Harper nicht noch mehr geschrieben hat.

46. Joseph und seine Brüder, Thomas Mann

47. Der Laden, Erwin Strittmatter

48. Die Blechtrommel, Günter Grass

Mein Lieblingsbeispiel für „Da war der Film besser als das Buch“. Was zum Henker sollte der dritte Teil im Buch? Ich will doch gar nicht wissen, dass Oskarchen jetzt Steinmetz wird.

49. Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque

Ja, gelesen, lange her, weiß ich nicht mehr. Hat mir bestimmt pflichtschuldig gefallen.

50. Der Schwarm, Frank Schätzing

Inzwischen gelesen und für gut befunden.

51. Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks

52. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, JK Rowling

Auf Englisch gelesen.

53. Momo, Michael Ende

54. Jahrestage, Uwe Johnson

55. Traumfänger, Marlo Morgan

56. Der Fänger im Roggen, J.D. Salinger

Mitten in der Pubertät auf Deutsch gelesen. Ich traue mich nicht, es nochmal im Original zu lesen. Das tut Pubertätsbüchern ja nie gut.

57. Sakrileg, Dan Brown

58. Krabat, Otfried Preußler

Ja, gerade erst nach 20 Jahren Pause wieder mal genossen.

59. Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren

Bis heute meine Standardantwort auf den FAZ-Fragebogen: Wer ist Ihre Heldin in der Literatur?

60. Wüstenblume, Waris Dirie

61. Geh, wohin dein Herz dich trägt, Susanna Tamaro

Steht im Regal und sieht gelesen aus. Kann mich überhaupt nicht daran erinnern.

62. Hannas Töchter, Marianne Fredriksson

63. Mittsommermord, Henning Mankell

64. Die Rückkehr des Tanzlehrers, Henning Mankell

65. Das Hotel New Hampshire, John Irving

66. Krieg und Frieden, Leo Tolstoi

Ha! (Ja, billiger Triumph, dicke Bücher bezwungen zu haben, ich weiß.)

67. Das Glasperlenspiel, Hermann Hesse

68. Die Muschelsucher, Rosamunde Pilcher

69. Harry Potter und der Feuerkelch, J. K. Rowling

Auf Englisch.

70. Tagebuch, Anne Frank

71. Salz auf unserer Haut, Benoîte Groult

Ja, ich muss zugeben, den Schmachtfetzen hab ich auch gelesen. Aber der war so doof, den fand ich nicht mal in der hormongeschwängerten Pubertät gut.

72. Jauche und Levkojen, Christine Brückner

73. Die Korrekturen, Jonathan Franzen

Auf Englisch.

74. Die weiße Massai, Corinne Hofmann

75. Was ich liebte, Siri Hustvedt

76. Die dreizehn Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers

77. Das Lächeln der Fortuna, Rebecca Gablé

(Nie gehört. Weder Titel noch Verfasserin. Ts.)

78. Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Eric-Emmanuel Schmitt

79. Winnetou, Karl May

Oh ja. Papa hat bergeweise May im Schrank, und nach den totaaaal tollen Filmen mit Schnuffel Pierre Brice musste ich natürlich auch mal die Bücher lesen. Ich erinnere mich dunkel an drei Winnetous und noch ein, zwei Bände, aber ich weiß nicht mehr, welche das waren.

80. Désirée, Annemarie Selinko

81. Nirgendwo in Afrika, Stefanie Zweig

82. Garp und wie er die Welt sah, John Irving

83. Die Sturmhöhe, Emily Brontë

Peinlicherweise nie gelesen. Aber den Kate-Bush-Song finde ich toll.

84. P.S. Ich liebe Dich, Cecilia Ahern

85. 1984, George Orwell

Auf Deutsch und auf Englisch. Weder in der Schule noch im Studium.

86. Mondscheintarif, Ildiko von Kürthy

87. Paula, Isabel Allende

88. Solange du da bist, Marc Levy

89. Es muss nicht immer Kaviar sein, Johannes Mario Simmel

Siehe May. Papa hat alles. Ich mochte Simmel, ich mochte vor allem die Titel der Bücher, die mich dazu verlockt haben, sie aufzuschlagen. Und Jimmy ging zum Regenbogen. Lieb Vaterland magst ruhig sein. Bis zur bitteren Neige. Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

90. Veronika beschließt zu sterben, Paulo Coelho

91. Der Chronist der Winde, Henning Mankell

92. Der Meister und Margarita, Michail Bulgakow

93. Schachnovelle, Stefan Zweig

Schullektüre und perfekter Anfixer. Habe danach viel Zweig gelesen, ist aber auch schon 20 Jahre her.

94. Tadellöser & Wolff, Walter Kempowski

Die Kempowskis hatte Mama im Bücherregal. Auch alle weggelesen, die da waren. Komischerweise danach nie wieder.

95. Anna Karenina, Leo Tolstoi

Gelesen, als ich im Kino gearbeitet habe. Zwischen den Vorstellungen hat man ne Menge Zeit.

96. Schuld und Sühne, Fjodor Dostojewski

Erst vor ein paar Jahren gelesen. Bzw. mich durchgequält. War gar nicht mein Ding, aber ich wollte es einfach durchlesen.

97. Der Graf von Monte Christo, Alexandre Dumas

Schönes Ding. Keine Verfilmung kommt an das Buch ran.

98. Der Puppenspieler, Tanja Kinkel

99. Jane Eyre, Charlotte Brontë

Im Studium auf Englisch gelesen.

100. Rote Sonne, schwarzes Land, Barbara Wood