Ich weiß gar nicht, wie man Twitter doof finden kann. Solche Dialoge (eins, zwei) versüßen jeden Tag.

Jack McManus, I bang on this piano. Ich hab nen Toto-Flashback. Und gute Laune. Hab ich eigentlich schon mal die Geschichte vom Toto-Konzert in Hannover erzählt, wo der Basser sich beim Auftritt den Arm gebrochen hat und wir beim nöligen Rausgehen wegen Konzertabbruchs den ollen Schenker von den Scorpions im Foyer gesehen haben, den mein damaliger Kumpel auch sofort schmerzfrei angequatscht … hab ich schon? Hmpf.

JA, ICH WAR FREIWILLIG AUF TOTO-KONZERTEN. So sue me.

Mit Opa in Frankfurt

Sehr seltsames Gefühl, eigene Texte im Museum zu sehen. Noch seltsamer, wenn die Familie um einen herumwuselt und sich in allen möglichen Varianten um einen rumgruppiert, um diese Seltsamkeit fotografisch festzuhalten. Mama hat analog geknipst, Schwesterherz digital, Papa wurde mal hierhin, mal dorthin geschoben, und ich musste irgendwie immer diese doofe Windows-Maus klicken und so tun, als würde ich meinen eigenen Text lesen, der davon handelt, meinen eigenen Text zu lesen.

Die Tagebuch-Ausstellung erschlägt einen im positiven Sinne mit wahnwitzig viel Papier unter Glas – weswegen die Stationen, an denen mal was anderes zu sehen ist, auch so schön sind. Weil man den Kopf mal kurz woanders hinlenken kann, weil’s was anderes zum Bewundern gibt, weil andere Geschichten erzählt werden. Da ist eben die Station mit Opas Hölzern und meinem ausgedruckten Blogeintrag und einem Rechner, an dem man sich auch durch den Rest meines Blogs klicken kann (sehen alle IE-User kein Grau in meiner Seitenleiste unter dem Suchfenster? Sagt doch was! Andererseits: mir doch egal. In Safari/Firefox sieht’s gut aus).

Dann natürlich Andrea in riesengroß mit den verschiedenen ausgedruckten Layoutvarianten ihres Blogs. Lustig, wenn man feststellt, wie lange man schon mitliest und wieviele Layouts man mitgekriegt hat. Dann die Station mit Anne Franks Tagebuch und der Geschichte, dass nicht nur ihr Vater die Tagebücher (es waren drei und nicht nur eins) vor ihrer Veröffentlichung redigiert hat, sondern dass auch sie selbst bereits ihr Geschriebenes überarbeitet hat. Die Station mit Dieter Riemann, der die DDR fotografisch dokumentiert, die Fotos in seine Tagebücher geklebt und diese abends in einer alten Kamera versteckt hat. Clara Schumanns Blumentagebuch. Rainald Goetz. Goethe. Thomas Mann. Kafka! Undsoweiterundsofort. Hach.

Auf genügend Sitzgelegenheiten kann man sich durch weitere Blogs klicken, und man kann, was ich sehr schön fand, in vielen nachgedruckten Tagebüchern lesen. So richtig lesen. Nicht am Bildschirm, nicht unter Glas, sondern auf Papier, zum Blättern. Remember?

Und dann sind da noch die Teppichfliesen, auf denen ein ganzes Jahr abgebildet ist. Ich bin zweimal vertreten: einmal mit dem Ende von Opas Text und einmal mit diesem (leicht gekürzten) Blogeintrag. Ich weiß nicht, warum ausgerechnet der fliesenwürdig war; ich hätte ihn nicht genommen, ich hab doch viel schöneres Zeug geschrieben in den letzten tausend Jahren (sowas hier zum Beispiel, haha). Andererseits war das der letzte Blogeintrag, der noch kommentiert werden durfte, wobei ich nicht weiß, ob das ausschlaggebend war. Gestern bei der Führung vergessen zu fragen: Wonach wurden die kleinen Ausschnitte aus Tagebüchern und Blogs eigentlich ausgewählt?

(Ja, die Füße hab ich absichtlich draufgelassen.)

Was ich so spannend fand: die vielen verschiedenen Möglichkeiten der Dokumentation. Die Motivation zum Schreiben. Warum schreibt man, an wen, für wen, worüber, in welchen Situationen? Viele Antworten darauf habe ich aus der sehr guten Führung mitgenommen (danke, Tine), weswegen ich euch auch unbedingt eine Führung ans Herz legen möchte, falls ihr euch die Ausstellung anguckt.

Wir haben nach unserer Privatführung (weil wir ja ein Ausstellungsstück gespendet haben, hui) noch bei einer zweiten Führung die Ohren gespitzt. Und wenn ich es schon komisch fand, mein Blog im Museum zu sehen – noch komischer war es, jemanden darüber reden zu hören, der nicht wusste, dass ich zwei Meter neben ihm stehe. So fühlt sich wahrscheinlich eine Beerdigung an. Mein Papa hat mich die ganze Zeit in die Seite geknufft, jetzt sag doch was, aber ich fand’s viel spannender, dabei zuzugucken, wie Leute auf die Geschichte von Opa reagieren. Und zum ersten Mal habe ich einem Leser dabei zugucken können, wie er sich durch mein Blog klickt. Out-of-body-experience.

Normalerweise sind meine Leser für mich eine größtenteils anonyme Masse, deren Zahl ich zwar am Counter sehen kann, aber ich kriege nie direkte Reaktionen mit. Klar, Mails, aber das ist auch schon gefiltert und auf Rechtschreibfehler korrigiert. Aber im Museum zu sitzen und einer jungen Frau dabei zuzugucken, wie sie sich die Geschichte mit Opa durchliest, sich die Holzklötze anguckt, sich nochmal das Foto von Opa anguckt und den Text dazu liest (in dem steht, wie wir die Klötze gefunden haben und dass wir nicht wissen, ob Opa wollte, dass sie irgendwann gefunden werden oder er sie einfach irgendwann verbrannt hätte), sich dann nochmal das Blog anguckt und dabei lächelt – das war schon eine sehr besondere und sehr schöne Erfahrung.

Ich setze mich heute ins Flugzeug, um nach Frankfurt zu fliegen, wo ich mir mit la familia die Tagebuch-Ausstellung angucke. Wenn ich die ganzen Berichte und Blogeinträge richtig verstanden habe, ist nicht nur mein Posting über Opas Holzklötze am Rechner zu sehen, sondern mein ganzes Weblog. Ich könnte also in ein paar Stunden im Museum stehen und mir diesen Beitrag durchlesen, der sich damit befasst, dass ich in ein paar Stunden im Museum stehe und diesen Beitrag lese.

Wenn ich also im Museum stehe UND diesen Beitrag lese UND gleichzeitig drüber twittere, explodiert dann mein Kopf?

(Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn Sie Prof. Dr. Bunsenbrenner sagen hören wollen: „Weblogs sind pure Illusion. Um Ihnen das zu beweisen, werde ich nun meinen Assistenten Beaker in Nullen und Einsen zerlegen. Beaker? … Beaker?“)

Edit: „Superschöne Ausstellung. Kopf ist noch da.“

Alex „The Idiot“ Kochno schickt ausgerechnet an feministing.com eine ziemlich frauenfeindliche Mail zum Thema „Männer sind klüger als Frauen“, zusammengefasst: „you stupid cunts.“ Kommt wahrscheinlich leider täglich vor – weniger oft kommt allerdings vor, dass The Idiot dafür keinen bequemen anonymen Hotmail-Account anlegt, sondern mit vollem Namen und seiner Uni-Mailadresse schreibt. Was aus dieser putzigen Hassmail geworden ist, kann man sehen, wenn man nach Alex’ Namen googelt – oder hier klickt.

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ (Erster Satz in Anna Karenina von Tolstoi.)

Familie eins, Familie zwei.

Liz und Frank (oder sein Doppelgänger) sind in Taiwan.

Oh, Dummy hat ein Blog. Völlig an mir vorbeigegangen. (Via Rebellmarkt)

Die Beifahrerin von Herrn Schwenzel hat jetzt auch eine schicke Homepage. Und ich will sofort die Flamingos kaufen. (Finger weg, meins!)

Schnuffiger Spot für den Discovery Channel, den ich seit dem gestrigen Getwitter von Caro nicht mehr aus dem Kopf oder den Ohren kriege. Jetzt habt ihr ihn auch. So.

Klanghölzchen

Der Heliumkiffer hat mich erwischt:

1. Nenne einen Song, dessen Text dich ganz besonders berührt und begründe.

Das dürfte Billy Joels Got to begin again sein, das ich gerne vor mich hersinge, wenn der Tag scheiße ist und ich mir selber einreden will, nein, muss, dass der morgige besser wird. Ich hab noch ein paar andere Lieder, die ich alleine auf dem Klo vor mich hinsumme, um nicht heulen zu müssen, aber diesen Song singe ich am häufigsten.

„Well, it’s been quite a while since I lifted my head
And I’m sure the light will hurt my eyes
I see the way that I’ve been spendin’ my days
And reality has caught my by surprise

I was dreamin’ of tomorrow, so I sacrificed today,
And it sure was a grand waste of time
And despite all the truth that’s been thrown in my face
I just can’t get you out of my mind

But I’ve got to begin again
Though I don’t know how to start
Yes, I’ve got to begin again, and it’s hard“

2. Nenne einen Song, dessen Musik dich ganz besonders berührt und begründe.

Das ist jeder, der gerade bei mir auf Heavy Rotation läuft. Also jeden Tag ein anderer. Allerdings gibt es Lieder, die ich seit 20 Jahren mit mir rumschleppe, weil sie eben die ersten waren, die mir wichtig waren. Das sind natürlich fiese 80er-Jahre-Heuler von Duran Duran und Nik Kershaw, von denen ich heute noch jede Zeile mitsingen kann. Rio von Duran Duran z.B. kann ich heute noch komplett durchhören, ohne sie doof zu finden. Und ich muss auch leider sagen, dass meine grafischen Vorlieben sich bis heute an diesem Cover orientieren.

3. Welchen Song hättest du gerne geschrieben und warum?

Yesterday. Oder White Christmas. Oder Happy Birthday. Tantiemen einsacken und sich zur Ruhe setzen.

4. Nenne fünf Songs für dein Lebens-Best-of.

Se a vida é von den Pet Shop Boys. Lief in der Lufthansa-Musikberieselung auf Dauerloop, als ich das erste Mal aus den USA zurückkam. (Prä-iPod-Ära, kein Walkman dabei.) Seitdem verbinde ich dieses Lied mit Karl.

Losing my religion von REM. Haben wir eine Zeitlang jeden Abend im Kino gehört, wenn wir während der letzten Vorstellung die Abrechnung gemacht haben. Draußen war es längst dunkel, wir waren nur noch zu zweit, alles war ruhig, alles lief … Zigarette, Füße aufs Geländer der Treppe, die nach unten in den größten Saal führte, Bierchen und den Radiorecorder an.

Feierabend von Peter Alexander. War der Rausschmeißer in der Kneipe, in der ich so um die drei Jahre gekellnert habe. Wir hatten als einer der wenigen Läden in Hannover jeden Tag bis fünf Uhr morgens auf, und spätestens ab 4.30 Uhr musste man etwas rabiater werden, um die letzten Leute vor die Tür zu kehren. Ab zehn vor 5 lief Feierabend in voller Lautstärke.

Siegfried von Richard Wagner. Meine erste Oper. Hab ich mit zehn Jahren in Hannover gesehen, zusammen mit meiner Mutter. Mein Vater hatte sich wohlweislich zurückgehalten, und meine Schwester wollte auch nicht mit. Ich fand’s dagegen toll und hab mich sehr wichtig gefühlt mit meinem schwarzen Samtrock und der weißen Rüschenbluse. Meine Mutter hat mir einen Opernführer geschenkt und das Reclamheft mit dem Libretto. Und nach der Oper sind wir noch ins Mövenpick gegangen, um ein Rieseneis zu essen. Das ist dann auch unsere Operntradition geworden: erst zu Wagner, dann was auf die Hüften.

Weißt du, wieviel Sternlein stehen von Wilhelm Hey (wusste ich bis gestern auch noch nicht, von wem dieses Lied eigentlich ist). Meine Mutter hat meiner Schwester und mir immer ein Gute-Nacht-Lied vorgesungen. Ich hatte die Sternlein, und meine Schwester Der Mond ist aufgegangen.

5. Und zum Schluss: Welche Platte beschützt du wie deinen Augapfel?

Ehrlich gesagt habe ich zu meinen Platten und CDs ein eher pragmatisches Verhältnis. Damals, als ich sie gekauft habe, waren sie wahnsinnig wichtig, aber inzwischen schleppe ich sie nur noch von Wohnung zu Wohnung und stelle sie ungeordnet (ja, wirklich! Ich! UNGEORDNET! … Na gut, Soundtracks und Klassik stehen etwas abseits) ins Regal, weil ich sie kaum noch höre. Die Schallplatten überhaupt nicht mehr, obwohl ich auch meinen Plattenspieler noch von Wohnung zu Wohnung schleppe. Die einzige Scheibe, auf die ich etwas mehr aufpasse, ist Those lazy hazy crazy days of summer von Nat King Cole, weil die meinem Vater gehört hat. Und weil das Cover so schön altmodisch ist, dass ich die Platte eine Zeitlang an der Wand hängen gehabt habe, zusammen mit der Cupid & Psyche von Scritti Politti, weil’s farblich so gut passte.

Queen und Schokolade. Was will ich mehr. (YouTube-Direktlecker)

Und hier nochmal der ebenso geniale Vorgänger:

As-tu déjà aimé? aus dem Film Les chansons d’amour. Via Malorama, der es von arktis.antville hat, der einen schönen Kommentar zum Film aufgeschrieben hat: „der film ist wirklich sehr schön, auch wenn es ein, zwei lieder gibt, die langweilig sind. und er ist unglaublich pariserisch… ich habe ihn lustigerweise in einem kino gesehen, in das eine der hauptfiguren zu beginn des films auch geht. seltsamer effekt, im kino zu sitzen und das kino zu sehen, in dem man sitzt.“

TSCHILP

Mich fragt zwar keiner, aber ich antworte trotzdem:

ankegroener, twittert seit Oktober 2007, Bio: besser als Chemie, Location: Hamburg, Web: ja gerne, Following 98, Followers 294 316 327, Updates 1.061

CemB: Was ist eigentlich der Spaß an Twitter für dich?

Fremden Leuten bei ihren Essgewohnheiten zugucken. Ernsthaft. Ich behaupte, ich koche anders, seit ich lese, was andere so essen. Und trinken. Jedesmal wenn ich mir einen Kaffee mache, muss ich an Twitter denken, weil jeder ständig über Kaffee twittert. Und: Ich finde es völlig belanglos, dass Lumma dauernd twittert, dass er jetzt boardet oder bei Starbucks ist. Aber gleichzeitig bin ich inzwischen davon überzeugt, dass die Welt aufhören würde zu existieren, wenn Lumma nicht mehr boarden würde oder bei Starbucks wäre.

CemB: Worüber twitterst du? Was twitterst du? Zu welchen Zeiten twitterst du?

Ich twittere grundsätzlich über das, was ich gerade mache. Kann eine DVD sein, die ich gerade gucke, ein Lied, das ich im Ohr habe, eine Zustandsbeschreibung oder eben der Klassiker: Mach mir jetzt nen Kaffee. Sätze, die ich irgendwo mithöre. Infos, die ich aufschnappe und die ich mal eben rausblase, ohne sie für einen Blogeintrag feinzuschleifen.

Ich twittere, so lange ich am Rechner bin. Also nicht während Big Brother oder American Idol. Sonst immer.

CemB: Hat Twitter deine Kommunikationsgewohnheiten verändert? Dein Leben bereichert?

Mein Leben bereichert auf jeden Fall, weil man, auch wenn sich das wieder nerdig und sozial inkompetent anhört, immer jemanden um sich rum hat, selbst wenn man alleine auf der Couch liegt. Für mich ist Twitter inzwischen zu einem ständigen Hintergrundrauschen geworden, dem ich zuhören kann, wenn ich will, aber auch ignorieren kann, wenn’s grad stört. Aber ich weiß, es ist immer jemand da. Und das fühlt sich für mich sehr kuschelig und beruhigend an.

Ich habe festgestellt, dass ich auch bei Twitter eher „persönlich Schreibenden“ folge. Die ganzen Technikkonversationen, die mich in Blogs schon nicht interessieren, interessieren auch bei Twitter nicht.

Meine Kommunikationsgewohnheiten hat es weniger verändert, weil ich „wirkliche“ Konversationen eher per Mail oder, wenn’s sein muss, per Telefon führe. Twitter ist für mich eher ein kleiner Marktplatz, wo man mal kurz auftaucht, was sagt und wieder geht. Gespräche über Twitter finde ich sehr nervig. Eine Frage/Antwort/ah, danke-Konversation ist okay, aber sobald irgendwer chattet, geht’s mir auf die Nerven. Deswegen sind auch schon einige Leute bei mir aus meinem Twitterversum geflogen, weil mir das zuviel wurde.

CemB: Nutzt du es für dein Networking? Wie drückt sich das für dich aus?

Ich nutze gar nichts für mein Networking, weil ich keins betreibe.

CemB: Hast du durch Twitter neue Themen und Leute kennengelernt? Neue Impulse und Anregungen bekommen?

Auf jeden Fall. Ich lese ein paar Blogs mehr von Leuten, die mir gefolgt sind und die ich darüber erst kennengelernt habe. Und die meisten Links, die in Blogs auftauchen, habe ich inzwischen schon einen Tag vorher auf Twitter gesehen. Und eine Woche später auf SpOn.

Ich lese Twitterzeug von Leuten, deren Blogs ich grottenlangweilig finde. Ich lese Blogs von Leuten, deren Getwitter mich nervt. Und ich möchte ganz zusammenhangslos auf arghs Gezwitscher hinweisen, das alleine Twitter eine Daseinsberechtigung verleiht.

CemB: Nutzt du Twitter auch beruflich?

Wenn ich konzentriert an einem Text sitze, ignoriere ich Twitter. Ich kann beim Schreiben auch keine Musik hören, und wenn’s richtig hart auf hart kommt, mach ich auch das Mailprogramm zu, damit da nix nervt. Wenn ich eher entspannt vor mich hinschreibe (ja, da gibt es Abstufungen), gönne ich mir alle halbe Stunde mal einen Blick, lese nach und schreibe dann weiter. Wenn ich allerdings „nur“ rumspinne oder nach Ideen suche, lese ich bewusst jeden Quatsch, weil jeder Quatsch inspirieren kann.

Ich habe erst einmal eine berufliche Frage gestellt, als mir partout nichts mehr einfiel. Da kamen dann auch reichlich Antworten, die ich nutzen konnte.

CemB: Wie gehst du mit Followern um?

Ich gucke mir jeden Follower an und entscheide relativ spontan, ob ich ihm oder ihr auch folgen will. Wenn das Gezwitscher nur aus @-Posts besteht, folge ich so gut wie nie.

Leute, die schon 2000 anderen Leuten folge, blocke ich grundsätzlich, weil ich keine Ahnung hab, was ich da in der Liste soll. Und einmal wollte mir jemand folgen, der schon 100 anderen gefolgt ist – nur Frauen. Der wurde auch sehr, sehr schnell geblockt.

Ich finde es immer sehr spooky, wenn Leute nur mir folgen. Die gucke ich mir ein paar Tage an, und wenn ich weiterhin die einzige Person bin, der gefolgt wird, wird der auch geblockt, weil sich das nach Stalking anfühlt. Ich wünschte, ich könnte auch im Blog sehen, wer mir folgt und notfalls Leute kicken.

Selber folge ich knapp 100 Leuten. Es waren mal mehr, aber das hat mich wahnsinnig gemacht, weil ich gar nicht mehr nachkam mit Lesen. Wenn ich jemandem folge, dann will ich das auch lesen. Wenn ich merke, ich krieg nichts mehr mit, müssen ein paar Leute leider gehen. Und: Jeder, der nur „New blog post“ twittert mit Link zum eigenen Blog, fliegt sowieso. Dafür gibt’s RSS. Deswegen ist z.B. auch Jojo aus meiner Liste geflogen, dessen Blog ich liebe, aber dessen Tweets für mich völlig nutzlos sind.

CemB: Welche Twitter-Clients nutzt du? Twitterst du auch mobil?

Ich nutze Twitterific, allerdings noch eine alte Version, weil die keine Werbeeinblendungen hat. Außerdem habe ich den Zwitschersound deaktiviert, weil ich mich irgendwann mal sehr erschreckt habe, als ich auf dem MacBook eine DVD geguckt habe und mittendrin das fiese TSCHILP! ertönte.

Mobil twittere ich eher selten, meist aus Langeweile, wenn ich auf den Bus warte oder weil ich mal wieder am iPhone rumspielen will. (Ja, das macht immer noch Spaß.)

CemB: Siehst du Wechselwirkungen zwischen Blogs und Twitter? Oder mit anderen Plattformen?

Ich habe bei mir gemerkt, dass ich inzwischen viele Sätze zwitschere anstatt sie zu bloggen. Nicht alle, aber viele. Manche Links schleudere ich auch bei Twitter raus anstatt sie für einen Blogeintrag aufzuhübschen. Andere Links, die vielleicht einer Erklärung bedürfen, „verschwende“ ich aber nicht bei Twitter, sondern schreibe da lieber noch was zu und blogge es dann.

Andere Plattformen nutze ich kaum, weder Fotos noch Filme. Daher sind mir da Wechselwirkungen wurst.

CemB: Was kommt nach Twitter?

Keine Ahnung. Ich laufe ja heute noch durchs Internet wie eine Sechsjährige und rufe dauernd, oh guck mal, was hier GEHT! ALLES BUNT!

Ich bin von jedem technischen Fortschritt völlig überwältigt und find’s toll, dass irgendjemand diese irrsinnige Idee hatte. Gleichzeitig mache ich mir selbst aber so überhaupt keinen Kopf drum. Dafür gibt’s ja irgendjemand anders.