Jonathan Gibbs vom Guardian schreibt über die verschiedenen Bezeichnungen für Filmfortsetzungen: Short cuts: the sequel’s revenge.

„Back in the mists of celluloid time, the title just wasn’t an issue. The Thin Man was followed by After the Thin Man and Shadow of the Thin Man, The Pink Panther “Returned” and “Struck Again”, and Tarzan quite happily shared the bill with The Huntress, The Amazons and The Leopard Woman.

In 1974, though, things changed. Francis Ford Coppola thought it unnecessary to burden his follow-up to The Godfather with anything more fancy than Part II, and suddenly numbers were all the rage. The following year, we had French Connection 2 (and Emmanuelle 2). Then came the 1980s, and the sequel ran riot, as the studios realised that they could churn out any old copycat rubbish for the increasingly young audience, and they didn’t even need to think up a new name for it. (…)

Ah, yes, the colon, denoting the filmic subtitle. Lynne Truss may have been spurred into action by Britain’s appalling grammar, but in LA the colon has never had to fear extinction. Speed 2: Cruise Control. Charlie’s Angels: Full Throttle. Jaws: The Revenge. Highlander 2: The Quickening. The colon shows Hollywood at its most conflicted. The first half of the name is intended as reassurance: things are the same as they ever were. The second half implies that no, after all, things have moved on. In fact, they have got better.“

Ist es eine Rakete? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Pimmel-Man!

Ich habe einen Notizzettel-Block in meiner Küche liegen, auf dem ich im Laufe der Woche meine zu tätigen Einkäufe für den Großkampfsamstag aufschreibe. Nach über zwei Jahren hat der Kerl diesen Block entdeckt. Was zur Folge hat, dass ich neuerdings auf meinen Einkaufszetteln manchmal gemalte Herzchen finde – hinter dem Eintrag „Käse“, den ich für ihn im Kühlschrank habe und nicht für mich (den Käse, nicht den Eintrag). Total süß, du, echt jetzt. Aber dass du neuerdings meine Zettel mit überproportionierten männlichen Geschlechtsteilen verzierst, wenn nichts Besonderes für dich drauf steht, findet nicht unbedingt meinen Gefallen.

(Außerdem sehen deine Dödel wie die hüpfenden Penisse (vulgo: Goombas) aus Mario Party aus.)

… left the building?

Was ist denn eigentlich mit dem Wohnzimmer los? Hab ich was verpasst?

Merke: Jeden Tag deine Blogroll absurfen. Nicht jede Woche. Sonst ist wieder einer von deinen Lieblingen weg und du merkst es nicht mal. Oder kriegst einen großartigen Abschiedspost nicht mit.

(Edit: Danke für die Mail: Das Wohnzimmer steht jetzt hier. Noch mit Baustellenschild allerdings.)

Falls irgendjemand von meinen geschätzten Lesern mehr über Golf weiß als ich (keine Kunst), hätte ich da ein paar Fragen.

Ich bin ja Vegetarier. Wenn ich einen Menschen schlachten würde, ich wüsste gar nicht, wie man den richtig zubereitet. Wahrscheinlich würde ich meine Mutter anrufen.

The Producers

The Producers ist ein Film von 2005 nach dem Musical von 2001 nach dem Film von Mel Brooks von 1968. Oder anders: ein geschmackloses Klischee über Musicals, Deutsche, Blondinen, Schwule und Schauspieler nach dem nächsten. Oder noch anders: so überzogen, dass es verdammt viel Spaß macht.

Man sieht den Akteuren zwar an, dass sie eigentlich auf eine Bühne gehören, und gerade bei den klassisch in den oberen Lagen endenden Nummern will man ein Publikum um sich herum haben, das sich die Seele aus dem Leib klatscht. Das klappt im Film nicht ganz, und deswegen springt der Funke manchmal – aber eben nur manchmal – nicht ganz über. Die Story bleibt natürlich trotzdem herrlich absurd: Ein Musicalproduzent und sein cleverer Buchhalter wollen auf Teufel komm raus einen Flop am Broadway produzieren, weil der sich eher rechnet als ein Hit. Also kaufen sie ein Stück mit dem vielsagenden Titel Springtime for Hitler, das sich als eine Nummernrevue von SS-Männern und BDM-Mädels und einem eitlen Führer („Heil myself“) entpuppt. Dummerweise wird das Stück ein Hit („a satirical masterpiece“), und damit müssen die beiden neue Pläne machen.

In der filmischen Neuauflage singen sich Nathan Lane und Matthew Broderick durch eine Menge typisch amerikanischer Mitschmettergarantie-Musicalnummern. Die beiden haben ihre Rollen jahrelang am Broadway gegeben, und gerade wenn man sich Lane anguckt, ahnt man, wie durchgeschwitzt der Arme jeden Abend sein muss. Er singt sich selbst auf Zelluloid die Seele aus dem Leib, gestikuliert als ob es kein Morgen mehr gibt und macht sich dabei so richtig von Herzen lächerlich. Matthew Broderick geht das ganze etwas ruhiger an und schafft so einen netten Gegenpart. Dafür darf er mit den Chorusmädchen eine Showtreppe runtersteppen und eine atemberaubende Uma Thurman knutschen. Die ist übrigens nicht nur wunderschön, sondern auch noch ziemlich lustig anzuhören in ihrem pseudo-schwedischen Akzent, mit dem sie sogar singt.

The Producers ist zeitweilig umwerfend komisch, meist dann, wenn entweder Klischees über das Musicalgeschäft („keep it funny, keep it sunny, keep it gay“) oder die Deutschen kommen (allein für Will Ferrells Akzent lohnt sich der Film – oder für dessen Taube namens Adolf, die den rechten Flügel zackig heben kann). Leider kann nach der Springtime-for-Hitler-Nummer nichts mehr kommen, was noch absurder ist, und so ist die letzte halbe Stunde ein bisschen zäh. Aber dafür darf Altmeister Mel Brooks nochmal im Abspann das Publikum verabschieden, das bis zum Schluss durchgehalten hat. So wie ich. Und das sehr gerne.

An Unfinished Life

Schlechter Lasse-Hallström-Schmalz (der Mann kann das wirklich besser) mit Robert Redford, Morgan Freeman und einer total danebengecasteten Jennifer Lopez. An Unfinished Life (Ein ungezähmtes Leben) erzählt die Geschichte einer jungen Mutter (Lopez), die zusammen mit ihrer elfjährigen Tochter aus einer Beziehung flieht, in der sie geschlagen wird. Ihr fällt nichts anderes ein als zu ihrem Ex-Schwiegerpapa (Redford) ins tiefste Wyoming zurückzukehren, mit dessen Sohn, ihrem Ehemann, sie in einen Autounfall verwickelt war, bei dem ihr Mann ums Leben kam. Natürlich ist Redford immer noch sauer, natürlich ist aus ihm ein verbitterter alter Mann geworden, und seine Enkelin ist ihm erstmal egal (immerhin wird Redford inzwischen als alter Mann besetzt und nicht mehr als jugendlicher Lover. Steht ihm sogar). Auf seiner Farm lebt auch noch Hilfskraft Morgan Freeman, der vor einiger Zeit von einem Bären angefallen wurde. Im Laufe des Films geht es um die Freiheit dieses Bären (Metapher! METAPHER!), Lopez und Redford haben sich auch irgendwann wieder lieb, und überhaupt ist nach zwei Stunden eine total schnuffige Patchworkfamilie entstanden. Gegen derartig simple Storylines hab ich ja manchmal, nee Moment, meistens gar nichts, wenn der Weg zum Ziel wenigstens einigermaßen inspiriert ist. An Unfinished Life fühlt sich aber konstant so an wie ein Puzzle aus Filmbausteinen, die wir schon tausendmal gesehen haben, und zum Schluss kommt beim Puzzeln kein großartiges Bild oder wenigstens ein überraschendes heraus, sondern der gleiche Schnarchkram, den wir erwartet haben. Und selbst die Musik klingt wie aus Legends of the Fall und Titanic zusammengeklaut. Och nee.

Kiss Kiss Bang Bang

Okay, trotz des wunderbaren Erzählers Robert Downey Jr. („Hi, I’m your narrator today”) habe ich keine Ahnung, wie genau die Story in Kiss Kiss Bang Bang funktioniert. Es geht irgendwie um zwei Mädels aus Indiana, die es in die Filmmetropole Los Angeles verschlägt, dann ist da noch Robbie, Kleingangster, Quasi-Schauspieler, Pseudo-Privatdetektiv, ein echter Detektiv, ein echter Gangster und ne Menge Leichen, die die wahnwitzig schnelle Handlung bevölkern – obwohl Leichen ja eigentlich nichts mehr bevölkern können. In diesem relativ sinnbefreiten Duktus funktionieren auch die Dialoge, die zwar des Öfteren so tun, als würden sie die wirre Handlung erklären, aber eigentlich nur hübsches Wortfutter sind. Ich hab nach zehn Minuten nur gedacht, okay, guckst du dir eben einen verfilmten Groschenroman an und hast Spaß dabei – und wenn man so an den Film rangeht, macht er auch Spaß. Nette Details wie das Handy eines Toten, das I will survive spielt und ein Wiedersehen mit Val „Ja, ich bin etwas dicker geworden, ja, gut, äh“ Kilmer runden das Filmvergnügen ab, das sich anfühlt, als würde man verbotenerweise unter der Bettdecke Comics lesen.

Die Gewinner des Deutschen Filmpreises. Das Leben der Anderen hat mehrere Auszeichnungen bekommen, darunter bestes Drehbuch, beste Regie, bester Film und Ulrich Mühe für die beste männliche Hauptrolle.

Ich hab Muskelkater in den Fingern. IN DEN FINGERN. Ich hatte noch nie Muskelkater in den Fingern, nicht mal nach Präsenmarathons in irgendeiner Agentur.

(Vielleicht ist es auch Arthritis. Oder Gicht. Mein alter Schrapnellsplitter aus Verdun zwickt auch gar grauslich.)

Foreplay (oh mein Gott, war der gut)

Der Ober-Autor von Golfers Delight hat mir ein schönes Stück Stoff für meine Gastautorenschaft geschenkt: Unten abgebildetes Mützchen werde ich demnächst auf dem Golfplatz tragen.

Für die Unkundigen unter uns, zu denen ich bis vor ein paar Tagen auch noch gehört habe, bevor ich mir die offiziellen Golfregeln gekauft habe, die man angeblich immer schön im Golftäschchen mit sich führen soll: „Fore!“ brüllt man, wenn man ahnt, dass man mit seinem gerade geschlagenen Ball jemandem böse weh tun könnte, der doof in der Flugbahn des Balls rumsteht. Mit dem Gebrüll versucht man, den Doofrumsteher dazu zu bewegen, da mal wegzugehen oder wenigstens die Ärmchen schützend über den Kopf zu legen. Quasi „Timber!“ für die Zivilisation.

Wer das Käppchen auch haben möchte, bestellt es hier.

Und dann war ich gestern noch auf dem Golfplatz, wo ich

Die seltsamste Mail, die ich jemals geschrieben habe:

„Hallo Susanne, ich nehme die Kalbsbrust und habe Schuhgröße 40.“

(Abteilung Kundenbepuscheln. Oder wie ich es nenne: Bowling with the enemy.)

Bitte lesen Sie Moni.

Heute läuft The Squid and the Whale im Kino an, den ich bereits auf DVD gesehen habe und hiermit wärmstens weiterempfehlen möchte.