Persönlich beleidigt sein, weil die Scheißvögel meinen Superdupermeisenknödel ignorieren.

Deppenpost

Ganz was Neues: Blogspam per Snail Mail. Die vier Unterzeichner obiger Postkarte betreiben ein Business-Blog (ah, das böse Wort), das ich hier ums Verrecken nicht verlinke, denn diese Aktion finde ich mehr als bescheuert. Warum? Nun:

Erstens: Wie doof ist es, auf ein Weblog aufmerksam zu machen, indem man das Internet verlässt? Ich geh doch auch nicht in eine Bäckerei, wenn ich was über Bonsais wissen will. Glaubt ihr wirklich, ihr könntet einem Endkunden die Faszination von Weblogs erklären, indem ihr ihm ein Kärtchen schickt? Und die Blogger, die ihr angeschrieben habt, kennen Weblogs schon. Wir sind schlau genug, um Business-Blogs alleine zu finden, wenn wir sie denn finden wollen. (Was die meisten von uns nicht wollen, was eure Karte noch überflüssiger macht als Pizzabringdienstflyer oder die obligatorischen „Ich ihren Teppich reinige für ganz wenig Geld“-Zettel.)

Zweitens: die Ansprache. Wenn ihr euch schon die Mühe macht, mir quasi ein Mini-Mailing zukommen zu lassen, dann schreibt, verdammt nochmal, meinen Namen richtig (Gröner, nicht Groener). Absoluter Anfängerfehler. Steht sicher auch in Marketing für Dummys, dass man mit falsch geschriebener Anschrift schon ziemlich verloren hat. Und für eine persönliche Anrede („Bloggerin“? Banaler ging’s wohl nicht) sollte immer Zeit sein.

Drittens: der Inhalt, falls euer Sülz diesen Namen überhaupt verdient. Das ist ja schön, dass ihr von Kommentaren und Trackbacks nie genug bekommt. Wenn ihr mein Weblog kennen würdet – oder euch auch nur fünf Minuten damit beschäftigt hättet –, wüsstet ihr, dass ich zurzeit auf Kommentare und Trackbacks aber sowas von gar keinen Wert lege. Falls ihr also verzweifelt den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Blogger gesucht habt, um ihn in den Kartentext zu schreiben – sucht weiter.

Viertens: Was zum Henker wollt ihr mir mit „real virtuell“ sagen?

Und fünftens: Ausgerechnet am Weltfrauentag eine Postkarte von mir völlig fremden Kerlen zu kriegen, auf der der grandios-doofe Satz „Wir freuen uns, uns bald auf dir zu sehen“ steht, entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn’s nicht so tragisch dämlich wäre.

Schnell wegguck, (Kommata machen übrigens auch echt was her)

Anke

Cathy, 6. 11. 1995, von Cathy Guisewite, aus dem Buch The Comics: Since 1945 von Brian Walker. Schönen Frauentag, Mädels.

YouTube wird mir immer sympathischer: hier sind zwei Clips aus der Oscar-Nacht. Zum einen der Einspieler mit den ehemaligen Hosts (plus guest) – bei dem Clip kann man übrigens getrost bis zur Hälfte vorskippen, davor ist bloß der übliche Zeitfüller bis zur ersten Werbepause –, zum anderen der Clip mit den nicht-schwulen Western.

(via Abspannsitzenbleiber)

Ach, und bei den Mädels von Go Fug Youself gibt es die ersten ekligen Kleider mit den üblichen bösen Kommentaren. Aber ich bin mir sicher, da geht noch was. Bis dahin einfach den wunderbaren Dialog zwischen Frau Stone und Fräulein Lohan mehrmals lesen.

Die Razzies wurden übrigens auch verliehen: Rob Schneider, Jenny McCarthy, Hayden Christensen und Paris Hilton sind nun offiziell die miesesten Schauspieler des vergangenen Jahres. Gute Wahl. Leider war keiner der Preisträger anwesend; der großartige Auftritt von Halle Berry im letzten Jahr wird also leider eine Ausnahme bleiben.

Oscars 2006

23.30. E! ist seit Stunden auf dem roten Teppich, ich klinke mich jetzt ein und versuche, Pro Sieben weitestgehend zu ignorieren. Bis zur Verleihung natürlich. Bring it on, Hollywood! Kleider gucken galore!

23.35. Die Mitmoderatoren (Giuliana Irgendwas und Ryan Irgendwer) von Isaac Mizrahi lassen ihn schwören, sich am roten Teppich zu benehmen und nicht wieder Scarlett Johanssons Auslagen anzugrabschen. Er erwidert, dass er jeden Promi nach seiner sexuellen Ausrichtung fragen wird anstatt sie zu befummeln. Die beiden sehen nicht glücklich aus.

23.51. Rachel Weisz erscheint ziemlich schwanger und ziemlich schick in schlicht-schwarz. Im Publikum hinter der Absperrung schmeißen sich Leute Stoffpinguine zu.

0.34. Bisher nix passiert. Aber jetzt kommt Dolly Parton in einem pinkfarbenen Kleid, das ein bisschen selbstgestrickt aussieht. Und sie quatscht Isaac an die Wand. You go, girl! Keira Knightley posiert in burgunderfarbenem Vera Wang und irgendwelchem Ethnoschmuck (knapp daneben, zehn Minuten später sagt sie bei Isaac: “1960’s Bulgari necklace”). Wunderschön. AAAAAH, George Clooney! The Million Dollar Smile. Hach. Angeblich findet er Ang Lee doof, weil der viel zu viel gewinnt.

0.38. Weiterschmachten. Eric Bana. Bei den Kerlen gibt’s nie was Spannendes über die Klamotten zu berichten. Außer wenn Johnny Depp da ist. Michelle Williams trägt Goldgelb mit Chiffonärmelchen und Göttergatte (?) Heath einen Schnurrbart. Hm. E! bezeichnet ihr Kleid als „yellowy-mustardy“.

0.41. Will Smith ist da. Können Kerle bittebitte damit aufhören, quadratische Klunker im Ohr zu tragen? Gattin Jada Pinkett-Smith trägt schulterfreies Quietschblau. Jack Nicholson sieht aus wie … er immer aussieht. Und Paul Giamatti hat zur Feier des Tages seinen Ziegenbart aufgeplustert und die Tonsur poliert.

1.13. Jessica Alba (Versace) und Jane Seymour tragen beide schlicht-gold. Hoffentlich stehen sie auf dem roten Teppich nicht mal zufällig nebeneinander. Jetzt ist Jessica bei Isaac. Hm. So richtig klug klingt sie nicht. Aber lecker issie.

1.21. Speaking of lecker: Salma Hayek mal wieder atemberaubend in mittelblau und offenen Haaren. Keanu Reeves hat Sandra Bullock im Schlepptau, die entweder ein sehr ungünstiges Kleid (dunkelblau) trägt oder schwanger ist – aber es hat Taschen. Sehr praktisch. Felicity Huffman in schwarz mit doofem Ausschnitt (Brustbeinalarm!), Meryl Streep in dunklem Flieder.

1.30. Was? E! überträgt nicht direkt bis zur Verleihung? Grmpf. Muss ich doch zu Pro Sieben. Aber anscheinend ersparen sie uns Frau Engelke, sondern übernehmen das Programm von ABC (?).

1.41. ABC bringt Felicity Huffman zum Weinen, als sie ihr Einspieler ihrer Housewives-Kolleginnen vorspielen, die ihr viel Glück wünschen. Philip Seymour Hoffman trägt schwarz mit silberner Krawatte und sieht ein bisschen strubbelig aus. Marry me!

1.58. Diesmal war wirklich nix los auf dem Teppich. Keine bösen Fashion-Patzer. Langweilig. Hoffentlich kein böses Omen für die Show.

2.05. Schöner Einspieler zu Beginn, wo ne Menge alter Gastgeber ziemlich deutlich sagen, dass sie die Show ums Verrecken nicht moderieren wollen. Unter anderem Billy Crystal und Chris Rock, die sich aus einem Zelt in den Bergen melden. “We’re busy.” Jon Stewart kommt einigermaßen rein: “Welcome, ladies and gentlemen – Felicity … Hey, movie pirates out there, look at these people here! These are the people you are stealing from. There are women here who can barely afford enough fabric to cover their breasts … Steven Spielberg’s here, who made Schindler’s List and Munich. I think I can speak for all Jews when I say: I can’t wait what happens to us next … Sorry Björk couldn’t be here – she tried on her Oscar dress and Dick Cheney shot her …”

Trotzdem ist alles noch ein bisschen Late Night auf großer Bühne. Dafür kommen jetzt ein paar schöne Szenen aus klassischen Western, die “not gay at all” sind. Ne Menge Winchester-Jokes und lächelnde Männer mit nacktem Oberkörper. Und John Wayne: “I’ll have you spread-eagled on a wagon wheel.”

2.15. Nicole Kidman trägt verdammt elegantes Elfenbein und vergibt den Oscar für den besten männlichen Nebendarsteller. Und es wird … George Clooney. Mein erster Tipp liegt schon mal fett daneben. Aber jetzt gibt’s wieder das Strahlelächeln. “Okay, so I’m not winning director …” Dann wird’s politisch und gut: “They say Hollywood is a bit out of touch with the normal America. We were talking about AIDS when it was only whispered about. We talked about Civil Rights when they were not popular. And this Academy gave Hattie McDaniel an Oscar in 1939 when Blacks were still sitting in the back of the busses. I am proud to be part of this Academy and this Hollywood.” Auch Jon Stewart „applaudiert“ dem Oscar für Clooney: “What more could that guy HAVE?”

2.26. Ben Stiller trägt einen grünen Ganzkörperanzug … ich weiß noch nicht, warum … ah, er vergibt den Preis für Visual Effects und behauptet, vor einer Green Screen zu stehen. Naja. Der Oscar geht an King Kong, und mein zweiter Tipp war richtig. Nebenbei: Das Orchester spielt schon während der Dankesrede. Wie unhöflich ist das denn bitte?

2.30. Reese Witherspoon kommt zu Walk the Line auf die Bühne und trägt irgendwas goldglitzerndes Altmodisches. Sie vergibt Best Animated Feature an Wallace and Gromit. Yay, ich liebe das Titelthema, zu dem die Jungs auf die Bühne dürfen. Lalala … knappe Rede, die sie mit dem Kampfruf: “Cheeeese, Gromit!” beschließen.

2.34. Naomi Watts in hautfarben – wenn da keine Chiffonblümchen wären, würde ich sagen, sie steht vor einer Beige Screen – sagt den ersten nominierten Song an: Travellin’ Thru aus Transamerica. Dolly Parton in weißem Hosenanzug und mal wieder auf 43 cm Taille geschnürt hat anscheinend ne Menge Spaß auf der Bühne. Das Publikum auch – alles klatscht.

2.38. Der erste Clip zu den nominierten Best Pictures kommt – ohne prominente Ansage. Munich.

2.42. Luke (ochnaja) und Owen (YAY!) Wilson vergeben Live Action Short an Six Shooter und begrüßen dann Chicken Little und … äh … die komische Ente aus Chicken Little. Die beiden vergeben Animated Short Film an The Moon and the Son. Mir fällt grad auf, dass die Academy anscheinend die dämliche Idee vom letzten Jahr, Awards aus dem Publikum zu vergeben, wieder geknickt hat.

2.48. Jennifer Aniston in fließend-Schwarz vergibt Best Costume an Memoirs of a Geisha.

2.51. Russell Crowe marschiert zu Klängen von Gladiator ein und moderiert eine Montage aus diversen Biopics und ihren echten Vorbildern an. Er selber ist als John Nash aus A Beautiful Mind auch dabei.

2.57. Steve Carell und Mike Farrell kommen kalkweiß bzw. puterrot geschminkt und mit falschen Wimpern auf die Bühne und vergeben todernst Best Make-up an The Chronicles of Narnia.

3.00. Jon Stewart: “Why didn’t Cinderella Man win the make-up-category? It must be so hard to make Russell Crowe look like he got into a fight.”

3.01. Rachel McAdams in goldgelb erzählt was von den Technical Awards. Knappe 30 Sekunden lang, würd ich sagen.

3.02. Morgan Freeman verhaspelt sich bei seiner Ansage zur besten weiblichen Nebenrolle (muss an der fehlenden Krawatte liegen). And the Oscar goes to … Rachel Weisz für The Constant Gardener. Kurze, bescheidene Rede. Und: Schwangere Frauen haben einfach eine klasse Oberweite.

3.08. Der zweite Clip: Good Night, and Good Luck.

3.11. Lauren Bacall im schwarzen Hosenanzug moderiert einen Clip mit den angeblich most memorable characters in the history of movies an. Alles in Schwarzweiß. Aber wenn ich mich nicht irre, ist die Musik im Hintergrund dazu größtenteils aus L. A. Confidential.

3.18. Jon Stewart moderiert Terrence Howard an – “he played a pimp … which is kind of like an agent with a better hat” –, der Best Documentary Short an A Note of Triumph: The Golden Age of Norman Corwin vergibt. Die weibliche Preisträgerin bedankt sich bei der Academy, dass sie beim Academy Luncheon neben George Clooney sitzen durfte.

3.21. Charlize Theron in schwarz (anscheinend Trendfarbe du jour) vergibt Best Documentary an March of the Penguins. Ah, da sind die Stoffpinguine wieder!

3.23. Wow, Jennifer Lopez in sehr elegantem Grün moderiert den zweiten nominierten Song an: In the Deep aus Crash, gesungen von der Komponistin Kathleen York. Haha, brennende Autos als Bühnenbild. Sind wir hier bei Wetten, dass …?

3.32. Sandra Bullock und Keanu Reeves kommen zu Klängen von … na? Genau: Speed auf die Bühne und vergeben Best Art Direction an Memoirs of a Geisha.

3.36. Samuel L. Jackson mit Glitzerkram am Revers moderiert einen Clip mit passionate movies an, die uns verändert haben. The Pianist. Born on the 4th of July. Erin Brockovich. The China Syndrome. Thelma & Louise. The Great Dictator. To Kill a Mockingbird. All the President’s Men. Philadelphia. Network. Coming Home. Norma Rae. On the Waterfront. Und ne Menge andere. Märchenonkel Stewart: “And all of those issues were never a problem again.”

3.40. Der Präsident der Academy Sid Ganis freut sich, dass alle da sind und erzählt, dass zurzeit in New Orleans sechs Filmdrehs laufen.

3.44. Seufzzzz … Salma Hayek … sie sagt irgendwas, aber ich guck nur auf ihren Ausschnitt. Ja, klar, streich dir auch noch so total unbewusst das Haar aus der Stirn … ah, sie stellt das Orchester vor, das mal wieder von Bill Conti geleitet wird. Sie sagt Itzhak Perlman an, der Motive aus den fünf nominierten Soundtracks spielt. Direkt danach vergibt Salma den Oscar an Gustavo Santaolalla für Brokeback Mountain. Ha, im Tippspiel bei Mama liege ich endlich alleine vorne. Aber ich wette, der Dramaking hat mich gleich wieder eingeholt.

3.51. Filmclip Capote.

3.56. Jake Gyllenhaal moderiert epics an. (Hey, ich erkenne ein Thema im Oscar-Abend: Große Filme. DasjamalnDing.) Es beginnt mit Tanzfilmen, dann kommen die Monumentalschinken, dann die großen Abenteuer. Schlussbild: erst die fliegenden Räder aus E.T., dann Scarlett aus Gone with the Wind. Stewart: “Wow, I can’t wait for Hollywood’s Salute to Montages. Hey, we’re running out of film clips. If you have some, send them. Even if they are on Beta. We got three hours!”

4.00. Eric Bana und Jessica Alba vergeben Sound Mixing an King Kong.

4.03. Lily Tomlin und Meryl Streep bekommen Szenenapplaus und sind die ersten, die die blöden Teleprompter-Texte lustig rüberbringen. Sie scheinen zu improvisieren und fallen sich ständig ins Wort. Nebenbei preisen sie Robert Altman, der den diesjährigen Ehren-Oscar bekommt. Ja, klar, standing ovations. Altman unterbricht den Applaus: “They got me on a clock here.”

4.18. “Our next presenter is a very famous musician. You don’t know him. Go upstairs where your kids are downloading his music. Let them explain his significance. Ladies and gentlemen: Ludacris.” Der gute moderiert den letzten nominierten Song an: It’s hard out here for a pimp aus Hustle & Flow. Dargeboten wird er von … äh … hab ich beim Tippen nicht mitgekriegt. (3-6-Mafia?)

4.22. Queen Latifah zeichnet … ich glaub’s grad nicht … It’s hard out here for a pimp als den besten Song aus. Die Jungs kriegen sich überhaupt nicht ein vor Freude. Und Jon Stewart hat einen Gackerflash. “You know what? I think it just got a little easier out here for a pimp.”

4.27. Jennifer Garner fällt fast, aber nur fast, von ihren High Heels in ihrem ewig langen Goldkleid – “I do my own stunts” – und vergibt grinsend Sound Editing an King Kong.

4.30. George Clooney kündigt den Clip mit den im letzten Jahr Verstorbenen an. Anne Bancroft kriegt den dicksten Applaus.

4.37. Zu den Klängen vom Weißen Hai marschiert Will Smith ein und vergibt den besten ausländischen Film an … na, Sophie Scholl? Nein, Tsotsi aus Südafrika. (Immerhin richtig geraten. Trotzdem schade.)

4.41. Stewart: “For those of you who keep score: Martin Scorsese – zero. 3-6-Mafia – one.”

4.42. Eine freundliche Asiatin vergibt Best Editing an Crash. Preisträger Hughes Winborne will gleich dem Empfang der Statuette von der Bühne gehen, bis ihm einfällt, dass er noch was sagen darf.

4.44. Hillary Swank – auch in schwarz, allmählich wird das echt langweilig – vergibt den Oscar für den besten männlichen Hauptdarsteller an … come on, Philip … ja, er isses. Philip Seymour Hoffman für Capote. Ähnlich langweilige Rede wie bei den Globes. Aber bis jetzt hat noch keiner irgendwelche Zettel dabei gehabt, um eine Liste von Namen abzulesen. In irgendeinem Oscar-Blog hab ich gelesen, dass Bill Conti gedroht haben soll: “If you pull a piece of paper out of your pocket, I will play you off the stage.” Scheint gewirkt zu haben.

4.50. Clip Brokeback Mountain.

4.54. John Travolta (buzz cut) vergibt Best Cinematography an Memoirs of a Geisha.

4.57. Jamie Foxx (schickes blaues Hemd unter dem schwarzen Anzug) vergibt den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle an … jetzt bin ich gespannt, ob Reese ihn wirklich kriegt oder doch Felicity Huffman … ja, Reese Witherspoon für Walk the Line. Niedliche Rede. An ihre Eltern gewandt sagt sie: “It never mattered if I made my bed or if I made a movie, you were always proud of me.” Und noch kurz vor Toresschluss erinnert sie sich an ihren Ehemann, auf den die ganze Zeit die Kamera gerichtet war.

5.07. Dustin Hoffman kündigt den Oscar für Adapted Screenplay an und öffnet den Umschlag schon, bevor die Nominierten angesagt wurden. “Acting is so much easier than doing this stuff.” Er kann sich aber gerade noch zurückhalten und wartet bis nach den Einspielern, bis er den Oscar an Brokeback Mountain vergibt. Einer der Autoren dankt den Buchhändlern auf der ganzen Welt für die Verbreitung der Kurzgeschichte und dem Aufrechterhalten der Kultur des Lesens.

5.12. Uma Thurman in goldigbeige (und mit ein bisschen zu wenig body fat) vergibt Best Original Screenplay an Crash.

5.15. Clip Crash.

5.20. Tom Hanks (der muss mit der Forrest-Gump-Musik für den Rest seiner Tage leben) vergibt den Oscar für die beste Regie an Ang Lee für Brokeback Mountain. Es würde mich doch sehr wundern, wenn der Cowboyfilm jetzt nicht auch den Besten Film abräumen würde.

5.22. Keine Werbepause? Gerne. Jack Nicholson stellt nochmal die fünf nominierten besten Filme vor und vergibt dann den letzten Oscar des Abends an … näh! Crash! Na immerhin eine Überraschung. Obwohl ich das Gefühl habe, dass Nicholson den Umschlag gar nicht aufgemacht hat.

Oh, noch nicht mal halb sechs? Ziemlich straffe Veranstaltung dieses Jahr. Jon Stewart hat mir gut gefallen, und ohne die doofen Dankeslisten machen auch die Reden wieder ein bisschen mehr Spaß. Reicht dann jetzt aber auch. Ab ins Bett. Good night … and good luck.

Capote

Capote (USA/CAN 2005, 114 min)

Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener, Clifton Collins Jr., Chris Cooper, Bruce Greenwood, Mark Pellegrino, Bob Balaban
Musik: Mychael Danna
Kamera: Adam Kimmel
Drehbuch: Dan Futtermann (nach der Biografie von Gerald Clarke)
Regie: Bennett Miller

Trailer

Offizielle Webseite

Das Spannende an Capote ist nicht unbedingt die Geschichte, die man sowieso kennt, wenn man In Cold Blood gelesen hat. Das Spannende ist, dass die Verfilmung der Entstehungsgeschichte eines Buches fast genauso funktioniert wie das Buch selbst: Man entwickelt eine gewisse Sympathie zu zwei vierfachen Mördern, zum einen mehr, zum anderen weniger, genau wie im Buch, wo Capotes Sympathie für Perry deutlich spürbar war.

Noch spannender ist allerdings, dass man nach dem Film die Figur des Truman Capote für viel tragischer hält als die der Männer, die zum Tode verurteilt werden, weil der Schriftsteller nach In Cold Blood nie wieder einen Roman zuende geschrieben hat. Aber diese Sympathie mag daher rühren, dass die meisten Kinozuschauer – also auch ich – zur gleichen Schicht gehören. Capote sagt im Film zum Sheriff der kleinen Stadt Holcomb in Kansas, in der eine vierköpfige Familie für 50 Dollar umgebracht wurde, dass es auf dieser Welt zwei Schichten gebe: eine „konservative“”, zu der er sich auch zählen würde, und eine wilde, unbeherrschte, die quasi in einer Parallelwelt leben würde, von der wir eigentlich gar nichts wüssten und aus der die Mörder kämen. Wir „Konservativen“” empfinden sicherlich mehr Sympathie für einen Dichter mit Schreibblockade als für zwei Männer, die eher aus Ratlosigkeit denn aus Notwendigkeit (falls es das jemals geben kann) vier Menschen umbringen.

Capote wehrt sich gegen seine Sympathie für die beiden, kann sich aber trotzdem nicht von ihnen losreißen. Anfänglich besorgt er ihnen bessere Anwälte für diverse Revisionen (hauptsächlich deshalb, weil er sie noch länger befragen möchte), aber zum Schluss sehnt er die Hinrichtung der zum Tode Verurteilten herbei, um endlich sein Buch abschließen zu können. Es hat sich fast so angefühlt, als hätte Capote plötzlich selbst den Geschmack der zweiten Schicht im Mund; der Wunsch, zwei Menschen sterben zu sehen, um daraus einen eigenen Vorteil zu ziehen, passt nicht zu ihm und macht aus ihm plötzlich einen Unmensch, der er eigentlich gar nicht ist. Wie die Morde an der Farmersfamilie aus Perry Smith und Richard Hickock auch andere Menschen gemacht haben, die sie vielleicht gar nicht waren. Jeder trägt etwas in sich, von dem er vielleicht nicht weiß, dass es existiert.

Capote befasst sich in jeder Szene mit seiner Hauptfigur. Wir erleben ihn als Mittelpunkt diverser Partys in New York, als fast übertrieben elegant gekleideten Sonderling in der Pressekonferenz in Holcomb, wo der Rest der Männer eher bodenständig erscheint. Wir sehen ihm dabei zu, wie er einen Zugschaffner besticht, ihn vor seiner Begleitung Harper Lee zu loben. Und wir sehen ihn auf der Kinopremiere von To Kill a Mockingbird nach dem Roman von Harper Lee, wo er sich eher um sich und seinen Drink kümmert als um den Erfolg seiner besten Freundin. Das Faszinierende an Capote ist, dass wir als Zuschauer den gleichen Prozess durchleben, den das Umfeld des Schriftststellers auch durchlebt: Man lernt jemanden kennen und findet ihn zuerst sehr unpassend, viel zu affektiert, man lächelt über seine tuntigen Manierismen und weiß nicht genau, was man von ihm halten soll. Aber schon nach wenigen (Film-)Minuten fallen einem diese Eigenheiten kaum noch auf; man hat Capote inzwischen als interessierten, klugen, aufmerksamen Beobachter kennengelernt und möchte sich auf einmal nicht mehr über ihn amüsieren, sondern ihm schlicht bei der Arbeit zusehen.

Capote ist eine seltsame Hauptfigur, die sich unseren Respekt erarbeiten muss, bevor wir sie mögen. Es ist Philip Seymour Hoffman zu verdanken, dass das relativ schnell geschieht. Hoffman macht aus dem Exzentriker Capote einen Charakter, der nicht lächerlich erscheint oder unpassend. Selbst der abgespreizte kleine Finger fällt irgendwann nicht mehr auf, das Zucken der Oberlippe oder der Nasenfügel, die hohe Stimme, das abgehackte Lachen, die völlige Ich-Bezogenheit. Der Dichter wirkt wie eine Persönlichkeit und nicht wie ein egozentrischer Mittelpunkt des Films. Auch die weiteren Figuren sind stimmig; Catherine Keener als Harper Lee bleibt immer eine gute Freundin, ganz gleich wie seltsam sich Capote aufführt (dafür sind Freunde schließlich da), und Bruce Greenwood als Capotes Lebensgefährte Jack Dunphy verschafft der Hauptfigur noch eine weitere Ebene, die des Privaten, des Schreibenden.

Aus einer Meldung der New York Times über die Morde und der Idee zu einem längeren Artikel wird plötzlich ein Buchmanuskript. Es wird über vier Jahre dauern, bis Capote seine Dämonen aus Kansas zwischen zwei Buchdeckel pressen kann, aber er wird sie nie wieder los. Der Film ist eine altmodische Erzählung über eine Geschichte, die fast 50 Jahre her ist. An Aktualität hat sie leider nicht verloren. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir heute auch noch Autoren haben, die so viel von sich selbst aufgeben, um eben diese Geschichte zu erzählen. Der Film ist trotz seiner schonungslosen Darstellung ein liebevolles Autorenporträt mit ausgezeichneten Darstellern. Er entwickelt mit der Zeit eine immer größer werdende Anziehungskraft, und er lässt einen danach nicht sofort wieder in die eigene Welt zurück. Man hinterfragt eigene Handlungen plötzlich auf ihre moralischen Konsequenzen oder überprüft persönliche Eigenheiten. Ich mag Filme, die mich nicht gleich mit dem Abspann wieder gehen lassen. Genau wie ich Bücher mag, die die gleiche Wirkung auf mich haben. In Cold Blood hatte sie. Capote hat sie auch.

And the Oscar may go to …

Morgen nacht ist die schönste Nacht des Jahres, denn ich werde mich hemmungslos dem Oscar-Quatsch hingeben, abgemagerte Frauen hassen, überteuerte Kleider bewundern, Moderator Jon Stewart und diverse Schauspieler anschmachten, als wär ich zwölf (business as usual also), und übermorgen den halben Tag verschlafen, weil ich bis schätzungsweise 6 Uhr früh vor dem Fernseher sitzen liegen werde.

Aber erstmal gibt’s meine Tipps, wer denn wohl ein Goldmännchen mit nach Hause nehmen darf. Viele Filme kenne ich noch nicht oder werde sie nie kennenlernen wie z.B. Best Documentary Short Subject oder ähnliches, aber zum Raten reichen ja auch schöne Titel oder ein Sujet, das mir gefällt. Die Liste aller Nominierten steht hier, und in der Reihenfolge tippe ich auch mal:

Performance by an actor in a leading role: Philip Seymour Hoffman für Capote. (Ich muss bei dem Mann jedesmal nachgucken, mit wie vielen P’s oder F’s oder N’s er sich schreibt. Matthew McConaughey, kein Thema, Jake Gyllenhaal, kein Thema, Herrgott, ich kann sogar „Saskatchewan“ schreiben oder „Connecticut“, aber nicht den ollen Hoffmann.)

Performance by an actor in a supporting role: Ich würde es Matt Dillon für Crash gönnen, aber ich tippe auf Paul Giamatti für Cinderella Man. Äh, dem ich’s auch gönne.

Performance by an actress in a leading role: Reese Witherspoon für Walk the Line.

Performance by an actress in a supporting role: Rachel Weisz für The Constant Gardener.

Animated feature film: Ich hoffe, es wird Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit. So gerne ich auch Corpse Bride mochte.

Art direction: Memoirs of a Geisha.

Cinematography: Brokeback Mountain.

Costume Design: Memoirs of a Geisha.

Directing: Ang Lee für Brokeback Mountain.

Documentary feature: March of the Penguins. Aber nur, weil die amerikanische Version nicht so totgequatscht wurde wie die deutsche bzw. französische Originalfassung.

Documentary short subject: God sleeps in Rwanda.

Editing: Crash.

Foreign language film: Ich hoffe auf Sophie Scholl, ich tippe allerdings auf Tsotsi.

Make-up: The Chronicles of Narnia – The Lion, the Witch and the Wardrobe.

Original Score: Gustavo Santaolalla für Brokeback Mountain.

Original Song: Travellin’ Thru von Dolly Parton für Transamerica.

Motion picture: Brokeback Mountain.

Animated short film: The Moon and the Son.

Live action short film: The Last Farm.

Sound editing: King Kong.

Sound mixing: Walk the Line.

Visual effects: King Kong.

Adapted screenplay: Larry McMurtry und Diana Ossana für Brokeback Mountain.

Original screenplay: Paul Haggis und Bobby Moresco für Crash.

Beim Dramaking gibt’s übrigens ein Tippspiel. Wer also wissen will, um wieviel besser oder schlechter der Rest der Oscargucker wild in der Gegend rumraten kann, klickt hier mal vorbei. Ich hoffe, dass auch Mama und das Wohnzimmer wieder dabei sind.

Seit ein paar Tagen taucht das Deppenleerzeichen-Blog in meinen Referrern auf. Um mal ein kleines Gegengewicht zu den nöligen Kommentaren dort zu setzen („Ihr habt zuviel Zeit, Regt euch nicht auf, Mir doch egal“ etc.), möchte ich euch diese kleine Sammlung der Ekligkeiten wärmstens ans Herz legen – auch wenn’s weh tut. Venceremos!

(Setzt man ein Gegengewicht? Verdammt, Rechtschreibseiten machen mich immer so nervös.)

Nebenbei kann ich die Hintergrundinfos auf der Seite nur bestätigen: Viele Kunden in der Werbung sehen es gerne, wenn ihr Name bzw. ihre Marke „allein“ steht, also nicht mit einem Bindestrich an irgendwelchen Schmonz gekettet und damit verunstaltet wird. Mir bricht bei derartigen Copys regelmäßig das Herz, vor allem, weil diese Kunden dem meiner Meinung nach schönsten Gegenargument zum Deppenleerzeichen – „Es ist, verdammt nochmal, SCHEISSE FALSCH!“ – nicht folgen möchten.

Mein liebster Kunde möchte seinen Namen übrigens auch nicht durch einen Zeilenumbruch verhunzt sehen. Was bedeutet, dass ich manchmal schöne Sätze unschön mache, zum Beispiel durch nutzlose Füllwörter, damit der Markenname in einer Zeile stehen kann. Hirn vom Himmel.

Shopper 13: schöner, wenn auch etwas älterer Kurzfilm mit Wallace und Gromit im Videoblog von Salon.com.

Forbes.com hat sich die Mühe gemacht, einige Oscar-Dankesreden zu analysieren: Wem wird am häufigsten gedankt, wer hat am längsten gesprochen und danken Frauen mehr Menschen als Männer? Launiges Artikelchen, das – natürlich – mit der besten Dankesrede von allen endet. Shirley MacLaine sagte 1983 nach ihrem Sieg für Terms of Endearment: “I deserve this.”

Gwyneth Paltrow showed up to the 71st Academy Awards ceremony in 1999 looking lovely in a pink Ralph Lauren dress and a 40-carat diamond necklace. But by the time she’d sobbed her way through a three-minute, 365-word acceptance speech for her Best Actress award, her look had gone from regal to ridiculous. Nobody seems to have been able to actually hear what she said through her tears, but a look at the Academy transcript reveals a thank-you list that was 24 names deep and included two dead people.

Adrian Brody, who won the Best Actor award in 2003, tried to play it cool. “I haven’t really written a speech, because every time I wrote a speech for the past one of these things, I didn’t win,” he began. He then proceeded to launch into a 466-word speech, talking his way over two successive attempts to shoo him off the stage.

Filmhistoriker David Thomson macht sich in der L.A. Times ebenfalls Gedanken über die Oscars. Seiner Meinung nach verkommt die Veranstaltung immer mehr zur völligen Belanglosigkeit. Seine Idee, um den Oscars wieder zu mehr Glanz und vor allem Zukunftssicherheit bzw. Zuschauerinteresse zu verhelfen: die technischen Oscars in die große Verleihung integrieren. Oscar needs a high-tech remake:

The first awards were given out in 1929 at the Hollywood Roosevelt Hotel, but in the steadfast search for quality that followed, there was never a directing Oscar for Alfred Hitchcock, Howard Hawks, Ernst Lubitsch, Preston Sturges, Orson Welles, Charlie Chaplin, Buster Keaton or Robert Altman.

Yes, the academy acquired the grace along the way to make some amends by awarding honorary Oscars, often the most touching and meaningful part of the evening. And, yes, this year the honorary Oscar goes to Altman (thank God). But I noticed with interest that another of this year’s extra Oscars, the Gordon E. Sawyer Award for “technological contributions,” goes to Gary Demos. I’m sure that many people, even in this town, don’t know who Demos is.

I found myself thinking: Altman and Demos – there’s an odd pair. For most of his long life, with famous ups and downs, Robert Altman has been struggling to put life up there on our screens, as much of it as possible. Real life, real light, real movement, real sound, real muddle, real beauty. It hasn’t always worked, but at other times it has given us M*A*S*H, The Long Goodbye, McCabe and Mrs. Miller, Nashville and Short Cuts. When I talk about light and life, I suppose I mean something called art, some arrangement of imagery, story, people and feeling that will stay with us forever.

And Gary Demos? Well, as far as I can see, he is a pioneering genius who did much of the theoretical work in computer-generated imagery, which now thrives on its ability to put a copy of life, light, etc. on our screens. I’m not knocking Demos, even if I generally dislike the victory of digital imagery over photography. He received his award on Feb. 18, but I would have handed it out on the real Oscar night, and I would have explained in detail what he has done because – for good or ill – that’s where the mind of our movies is today.

Hm. Nette Idee, den Techies ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, aber mal im Ernst: Will irgendjemand, der die Oscars guckt, was über Digitaltechnologie oder die neuesten Kameraobjektive erfahren? Ich kenne nicht viele, die genauso beknackt sind wie ich und sich die komplette Sonntagnacht um die Ohren schlagen, aber wenn, dann eher wegen der Kleider der Mädels, den verheulten Dankesreden oder den neuesten Schönheits-OP-Narben. Schon Kategorien wie „Bester Tonschnitt“ oder „Bester animinierter Kurzfilm“ verlangen von mir höchste Disziplin, um nicht wegzuzappen oder aufs Klo zu gehen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich dazu auch noch irgendwelchen Geeks dabei zuhören müsste, wie sie mir erklären, wie genau sie jetzt den leichten Grauschleier über irgendwelchen Pixelköppen entfernt haben, ohne dafür Millionen auszugeben, weswegen sie den Oscar kriegen, würde ich die Verleihung nur noch aufzeichnen und im Schnelldurchlauf gucken. Was bedeutet: noch ein Zuschauer weniger und damit das genaue Gegenteil von dem, was sich Thomson erhofft.

Salz- und Pfefferstreuer von Mint. Oooh, wie thüüüüth :-))))

(Entschuldigung. Ich kann mich nicht dagegen wehren, dass mich knuddelnde Haushaltsgegenstände entzücken.)

Wenn Microsoft den iPod herausbringen würde. Nettes Filmchen.

(via hinterding)

Mein persönlicher Style Sheet Servant hat mich dazu verdonnert, HTML und CSS zu lernen, damit ich ihn nicht dauernd fragen muss, wie mein neumodisches Blog funktioniert (ja, damals, ich als noch wusste, wie meine liebevoll mit GoLive handgefrickelten Seiten liefen … aber ich will ja nicht jammern) oder wie man die Kommentare ausmacht (also alle auf einmal) oder wie überhaupt Kommentare in ein Weblog reinkommen (also die Funktion, nicht die freundlichen Worte der Leser) oder ob das total viel Arbeit machen würde, das ganze mal auf Grün umzufärben mit so rosa Highlights.

Sein Pech ist nur: Jetzt, wo ich über dem totalen Anfängerbuch über HTML und CSS grübele, hab ich viel mehr Fragen als vorher. Die sind allerdings eher theoretischer Natur, wie „Muss ich überhaupt noch HTML-Tabellen lernen, wo die doch DAS BÖSE sind?“ oder „Wieso will die Autorin hier ein span-Tag und kein div-Tag und wo war nochmal der Unterschied?“ Oder ich ignoriere die gut gemeinten Übungen im Buch („Grafiken als Hintergrundbild“) und programmiere stattdessen lustige Tabellen mit roten Textrahmen und bösen Schimpfwortkaskaden im Blocksatz, zeige sie stolz her – und bin dann total pissig, wenn meine Leistung nicht über den grünen Klee gelobt wird.

Ich glaube, mein Servant bereut es inzwischen ein bisschen, mich in die große, bunte Welt des Programmierens gezwungen zu haben. Selber schuld, Baby. You woke the beast. Now live with it.

(Ich ruf dich in fünf Minuten an, um dich irgendwas wichtiges zum marquee-tag zu fragen. Der soll ja so beliebt sein.)