Yogi-Tee Schokolade mit nem Schuss Milch.

(file under Herbst, du liebste Jahreszeit)

(do not file under Legst du nochmal die Ethomucke auf und machstn Räucherstäbchen an, du?)

Vom Fass

Wunderschöner Werbespot für Guinness, die mal wieder ihren Claim ziemlich genial umsetzen.

(via IT&W)

Noch mehr Bier gefällig?

(Edit: Die BBC weiß mehr über die Hintergründe des Spots, unter anderem, dass die Musik aus der Komödie Sweet Charity stammt und von Sammy Davis Jr. gesungen wird. Ratet, wonach ich gegoogelt hatte.)

Ich bin ja immer wieder davon überrascht, dass Mariah Carey es in jedem Video schafft, noch billiger auszusehen als im Video davor, aber ich glaube, mit dem gelben Lackminikleid aus Get Your Number ist der Bodensatz erreicht.

(Endlich.)

… dann kommt Hamann Haarmann auch zu dir

Ich finde, Headlines zu Sicherheitsfeatures in Autokatalogen zu schreiben, grundsätzlich schwieriger als andere Headlines, weil das Thema eben doch ein bisschen touchy ist. Daher bin ich für sanft vorgetragene, hilfreiche Kritik, die mich vorsichtig auf eine andere Textebene lenkt, natürlich auch sehr dankbar. Wenn die allerdings lautet „Wow, da höre ich echt schon den Sargdeckel klappern“, BRINGT MICH DAS NUR PERIPHER WEITER!

Join the campaign

Ich muss mal wieder Werbung für die meiner bescheidenen Meinung nach beste Serie der Welt machen: The West Wing. In Amerika ist die siebte Staffel gestartet, hierzulande ist gerade die sechste auf DVD erschienen. (Demnächst erscheint auch eine Box mit allen bisher erschienenen Staffeln.) Ich habe sie am Wochenende durchgeguckt und bin wieder im alten sabbernden Fan-Status, den ich zuletzt in der vierten Staffel innehatte.

Nach der vierten Staffel hatte creator Aaron Sorkin das Team verlassen; die Dialoge wurden nach seinem Abgang ein bisschen flacher, die Charaktere schienen ein bisschen zu verschwimmen. The West Wing war immer noch besser als das meiste, was sonst so auf TV-Bildschirmen rumflackert, aber ich war mir nicht sicher, wie die Produzenten und Autoren den hohen Standard, den sie mit den ersten Staffeln gesetzt hatten, halten – oder wiedererreichen – wollten.

Ich habe mir umsonst Sorgen gemacht. Nach einer anständigen, aber eben nicht überragenden fünften Staffel ist die sechste wieder ganz großes Fernsehen. Wer keine Lust hat, sich auf der offiziellen Seite rumzutreiben, für den kurz die Prämisse der Show: Es geht um den amerikanischen Präsidenten und seinen Stab aus Redenschreiben, Beratern, Pressesprechern. Die Serie hält sich dabei halbwegs an die reale Zeit, das heißt, die State of the Union wird auch in der Serie ungefähr im Januar/Februar ausgestrahlt, die Wiederwahl des demokratischen Josiah Bartlet (Martin Sheen) zum Präsidenten geschah allerdings vor drei Jahren. Das heißt, dass es in diesem Jahr um die Neuwahl geht, und da Bartlet bereits in seiner zweiten Amtszeit ist, habe ich mich gefragt, ob sie in der Serie jetzt die Verfassung ändern, um ihm four more years! zu bescheren. Netterweise machen sie das nicht. Stattdessen wurden in der sechsten Staffel mehrere Präsidentschaftskandidaten eingeführt und die alten, liebgewonnenen Figuren teilweise auf neue Posten geschoben, so dass sie weiterhin dabeisein können. Die Staffel endete mit der Kür eines Kandidaten (Jimmy Smits) für die demokratische Partei, um gegen den schon früher feststehenden Kandidaten der Republikaner (Alan Alda) anzutreten. Die siebte Staffel wird nun der Wahlkampf sein, und der lässt sich auch auf der Serienseite verfolgen: per Online-Kampagne und Weblog. Ich hoffe, es bleibt nicht bei den beiden Alibi-Einträgen bei den verschiedenen Campaign Sites. Wobei ich den Weblogs eh nicht folgen werde, um mir die Spannung nicht zu verderben. Ich muss nun geduldig ein Jahr warten, bis die nächste Staffel auf Silberscheibe erhältlich ist, bevor ich weiß, wer Bartlet im Amt beerben wird. Also Fresse halten, BitTorrent-Jünger! Ich will es gar nicht vorher wissen.

(Netter Nebeneffekt, den die Serie, die Politik so spannend erzählt, auf mich hatte: Ich habe Bill Clintons Autobiografie wieder aus dem Schrank geholt, die ich eigentlich schon wegen ihres schnarchigen Schreibstils weggestellt hatte, genau wie Primary Colors, dessen Lektüre auch schon einige Jahre her ist. Kann man ja mal wieder lesen.)

svenk hat den neuen Asterix noch nicht gelesen – und wird es auch nicht tun.

Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit

Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit (Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen, UK 2005, 85 min)

Originalstimmen: Peter Sallis, Helena Bonham Carter, Ralph Fiennes, Peter Kay, Nicholas Smith, Liz Smith
Musik: Julian Nott
Kamera: Tristan Oliver, Dave Alex Riddett
Drehbuch: Steve Box, Nick Park, Bob Baker, Mark Burton
Regie: Steve Box & Nick Park

Trailer

Offizielle Seite

Dass der käseliebende Wallace und sein stummer Hund Gromit unterhaltsam sind, weiß man aus diversen Kurzfilmen. Aber reichen die seltsamen Eigenschaften der beiden, um jemanden über fast 90 Minuten zu fesseln? Klare Antwort: They do indeed, my dear.

Oder eher: indeed, my deaahh. Als ich aus dem Kino kam, lautete mein inneres Urteil maaahvellous, so wundervoll britisch kommt dieser Film daher, dass ich mich im Nachhinein noch ein bisschen am Dreamworks-Logo am Anfang gestoßen habe. Wallace & Gromit ist so klassisch englisch, dass allein das reicht, um den Film zu tragen. Es geht um eine Kleinstadt, in der seit 500 Jahren (hachschön) ein Gemüsefestival (hachschön) stattfindet, an dessen Sieger Lady Campanula Tottington (hachschön) die goldene Mohrrübe (hachschön) verleihen wird. Doch dieses Jahr steht das Festival unter einem schlechten Stern, denn eine Kaninchenplage überzieht das Land. Wäre doch gelacht, wenn Erfinder Wallace kein mechanisches Ungeheuer in petto hätte, das damit fertig werden würde.

Aber natürlich geht bei der meisterhaften Erfindung, mit der die gemüsevernichtenden Nager gehirngewaschen werden sollen, etwas schief, und Wallace erschafft unwissentlich die hoppelnde Alternative zum Werwolf: das Werkaninchen. Dass es in diesem Film gruselig werden würde, ließ nicht nur der Titel ahnen: Schon bei dessen Einblendung grollt Gewitter gar grauslig, zucken Blitze, und Orgeln stöhnen unheilvoll aus dem Off. Zur kuscheligen 50er-Jahre-Dekoration, in der sich Wallace und Gromit stets bewegen, kommen die ebenfalls leicht angestaubten Versatzstücke des klassischen Gruselfilms, die man aber irgendwie anders in Erinnerung hatte: Der Kirchenmann, der sich mit einem Kreuz vor dem Ungeheuer schützen will, kommt auch hier vor. Allerdings besteht sein Schutzkreuz aus Gurken, die natürlich kein Hindernis für das Riesenhäschen sind. Die ängstliche Meute, die zum Kampf gegen das Monster aufrüstet – mit Mistgabeln, die eben noch Werkzeuge waren, aber jetzt per schneller Schildänderung am Verkaufsstand zu „mob supply“ werden. Und natürlich mit einem Helden, auf den alle vertrauen – in diesem Falle der liebenswerte Wallace, der nicht nur mit dem Hasen fertig werden muss, sondern sich auch noch nebenbei in Lady Tottington verguckt hat; diese trägt übrigens fast immer von Gemüse inspirierte Gewänder und wird zeitgleich zu Wallaces schüchterner Verehrung vom ekligen Edelmann Victor Quartermaine und dessen Pitbull angegraben.

Neben diesen amourösen Verwirrungen haben wir noch Verfolgungsjadgen über und unter der Erde im Programm, schwebende Häschen, eine Wachtruppe für Kürbisse und weiteres Gemüse und die üblichen Erfindungen, die vor allem Wallace das Leben erleichtern sollten, aber irgendwie immer schmerzhaft werden. Wallace & Gromit dauert 85 Minuten, und zwischendurch musste ich mich bei all der wilden Aktion daran erinnern, mal Atem zu holen. Und wenn ich das vergessen hatte, erledigte die angenehm straffe Handlung das netterweise für mich: So bleiben bei der Verfolgungsjagd zwischen Gromit und dem doofen Kläffer von Quartermaine die Fluchtfahrzeuge (zwei Karussellflugzeuge, hachschön) kurz stehen, und anstatt dass die beiden ihre Jagd zu Fuß fortsetzen, suchen lieber beide minutenlang nach Kleingeld, damit die Fahrt standesgemäß weitergehen kann. Bitte beachten Sie hierbei die rührende Handarbeit an Pitbulls Portemonnaie.

Aber die Story allein macht nicht den Charme des Films aus. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die nebenbei passieren, irgendwo im Hintergrund oder nur so im Vorbeihuschen, die aus den Knetmännchen wirklich Figuren machen, mit denen man mitlacht und mitleidet, weil sie dadurch Charakterzüge bekommen, die über Hund und Herrchen hinausgehen. In Wallaces Bücherregal stehen zum Beispiel Meisterwerke der Käseliteratur wie East of Edam oder Fromage to Eternity. Gromit, der mit einer Riesengurke auch am Gemüsefestival teilnehmen will, beschallt diese nachts nicht mit Gustav Holsts Planetensuite, sondern mit der Plant Suite. Und dass er überhaupt über einen erlesenen Musikgeschmack verfügt, zeigt auch sein angewiderter Gesichtsausdruck, der für eine Millisekunde erscheint, als Art Garfunkels Bright Eyes aus dem Autoradio tönt. Allein für den Blick lohnt sich der Film – und für das kleine Häschen, das sich am Ende des Abspanns an der Textzeile „No animals were harmed during the making of this movie“ den Kopf stößt.

Alles zusammen – die gute Story, die altbekannten und neuen Charaktere, die liebevolle Kleinkunst in Plastillin – ergeben die übliche Wallace & Gromit-Faszination, nur eben länger und detailreicher und schöner und lustiger. Man merkt jeder Einstellung fast die Liebe an, mit der an den Figuren rumgeknetet wurde. Ich persönlich war von den unglaublichen Lippenbewegungen der Lady und Großkotz Quartermain hingerissen genau wie von der gesamten Deko, von den fitzelig bemalten Tapeten bis zum Tottingtonschen Lieblingsplatz, einer grünen Oase, die ein kleines Refugium inmitten all des Irrsinns darstellt. Wallace & Gromit strotzt vor neuen Ideen und fühlt sich trotzdem wundervoll altmodisch an: liebevoll, charmant, hachschön eben. Das generelle Kuschelgefühl drängt die jahrelange Arbeit an dem Film komplett in den geistigen Hintergrund, und das ist meiner Meinung nach fast sein größter Verdienst: Man ist so von dieser klassischen Filmerzählung gefesselt, dass man darüber völlig vergisst, gerade bewegter Knetmasse zuzuschauen.

PS: In der Originalversion lief vor dem Film ein Kurzfilm mit den drei Pinguinen aus Madagascar – ich hoffe, der ist in der deutschen Fassung auch dabei. Ist ein schöner Vergleich zwischen amerikanischem und britischem Humor. Ich mag beides, aber im Vergleich zu Wallace und Gromit kommen einem die Pinguine ganz schön hysterisch vor.

“Nothing stinks like a pile of unpublished writing, which remark I guess shows I still don’t have a pure motive (O it’s-such-fun-I-just-can’t-stop-who-cares-if-it’s-published-or-read) about writing … I still want to see it finally ritualized in print.”

Sylvia Plath, aus den biografischen Notizen im Anhang von The Bell Jar

my daily bread

Ich finde es sehr schön, dass es Autoingenieure gibt, die sich über Abtropfpunkte von Regenwasser an Außenspiegeln Gedanken machen.

Ich muss mich korrigieren: Die drei Bücher wiegen im Schuber genau zehn Kilo. Und ich hab Muskelkater.

Es ist da. Ich grinse blöd. Und heb mir heute abend einen Bruch, wenn ich die fünf Kilo Buch in den Bus wuchten muss.

Och nö, jetzt muss ich auch noch Baseball gucken. Damnit, Kerl, lass nicht immer Sport laufen, wenn ich Langeweile hab und von jedem Bildschirmflackern angefixt bin.

(Danke an die Wikipedia für die verständlichen Erklärungen zu einem Spiel, das anscheinend nur aus unregelmäßigen Verben besteht.)

Beste Bebilderung des Feuers in den Aardman-Studios – natürlich im Culture Vulture-Blog des Guardian. Bester Kommentar zum Artikel: “As long as Wallace and Gromit are safe – that’s all that matters.”

Und morgen geht’s ins Kino, gell?

(„Hoppelalarm im Gemüsegarten“? You must be f***ing kidding me, Filmtitelerfinder auf Crack!)

trees sneezing

Die Washington Post schreibt eine sehnsüchtige Liebeserklärung an Calvin & Hobbes und erinnert daran, dass wir die beiden bereits seit zehn Jahren nicht mehr gesehen haben:

“That was originally a fun idea, but the burden on the strip has been to make each switch more clever,” (Bill) Watterson said in an interview with (comic historian Richard) West, published in the Comics Journal in 1989. “Each time it’s got to be done with some unpredictability, some cleverness to it so that it doesn’t become moribund … I’m doing fewer because it’s getting more and more difficult.”

Six years later, he would do no more at all. He drew one final cartoon and let a boy and his tiger take off downhill on their snow sled and slide into comics history.

Ten years gone now.

Maybe that was the smart thing, you know. Maybe it was for the best. But still, the last book comes along and you realize there’ll be no more Spaceman Spiff, no more Deranged Mutant Killer Monster Snow Goons. As a cartoon blockhead might have observed in an earlier era:

Sigh.

You wonder what that Susie Derkins is doing these days.

Die gesammelten Werke von Calvin & Hobbes sind seit September erhältlich.

Mit freundlicher Unterstützung von …

Das nenne ich mal zielgruppenorientierte Werbung: In der Online-Ausgabe des letzten NYT Magazine war am Sonntag ein Banner für den Film Capote geschaltet, das hierhin führt – zu einer Auswahl von Artikeln aus der NY Times über Truman Capote und sein Buch In Cold Blood (Kaltblütig). Normalerweise ist das Archiv der Times kostenpflichtig; die Unterzeile der Artikelsammlung sagt aber netterweise: The reprinting of these articles was paid for by Sony Pictures Classic. Gute Sache.