Freitag, 30. April 2004

Wohltuendes Genörgel eines Kreativen auf I am Jack: "Most advertising sucks. You could be the reason." Wie sollten sich Kunden verhalten, damit wir Werber glücklich sind.
(Das fragen sich die Kunden im Umkehrschluss bestimmt auch. Die machen nur keine Websites darüber.)

Eine meiner Lieblingsregeln auf I am Jack betrifft meinen Berufsstand:

„Rule #4 – It ain't a brochure, unless it's a brochure.

A TV spot should sound like a TV spot. A radio spot should sound like radio. Which means, the next time your agency serves up some fresh writing for a commercial, don't go all heavy handed, "revising" the script with brochure-speak.

Instead, talk to the writer. Explain what you want your customers to understand, then go away while the writer revises your copy using interesting words and powerful sentences. The minute you do your own revisions, funneling the script back through the AE, you've just circumvented a writer who will probably have to work like hell later to revise your hackneyed phrasing anyway. Avoid this. Make friends. You make the product, we'll write the ads.

Trite, forced language (the kind invariably written by marketing executives out to prove they can write) always ends up as radio commercials that suck. Or TV spots that beg to be ignored. Remember – body copy that tries to make 20 points makes no point at all.“

(via Werbewunderland. Kann man gar nicht oft genug verlinken.)



Das Bad aka „Jemand, der vier Jahre keine Badewanne hatte, ist so leicht glücklich zu machen“.









Donnerstag, 29. April 2004

Das Zugucken, wer was macht, was wo steht, wer wann geht. Die Panik, wenn einem nicht sofort die Kracherheadline einfällt. Die Depression, wenn man Dinge liest, die die Vorgängerin getextet hat. Das Gefühl, noch nie sowas Gutes geschrieben zu haben. Das Zusammenreißen, weil man noch nicht weiß, wen man von den neuen Kollegen anmaulen darf, wenn einem was nicht passt und wen auf keinen Fall. Die Angst, beim Ausdenken nur Blödsinn zu reden. Der Selbstzweifel bei der ersten Gehaltsüberweisung.

Probezeit-Paranoia. Den ganzen Tag. Und nur noch fünf Monate, bis es aufhört.



Das Wohnzimmer aka „Wenn ich groß bin, werde ich eine richtige Bibliothek".











Mittwoch, 28. April 2004

Ich hab irgendwie das Gefühl, ich hätte das Quentin Tarantino-Quiz aus dem Guardian schon mal gepostet, aber ich bin zu faul zum Nachgucken. (You scored 7 out of a possible 10. Reasonable. You have a fairly comprehensive knowledge of one of the most prominent film-makers of his generation. Your achievement is tempered by the fact that Quentin has so far made six films. Five if you count Kill Bill as one. It's not like you're an expert on Hitchcock or anything.)



Das Schlafzimmer aka „It's oh so quiet“.











Dienstag, 27. April 2004

tach, frau x,

schöne mail. ich finde mich in so ziemlich allem wieder. im allein ins kino gehen vor allem und das auch gut finden (ich bin schon immer lieber alleine ins kino gegangen). jetzt plötzlich jemanden zu haben, der eventuell mitkommen würde. und dann plötzlich dieses gefühl haben, wenn er nicht mitkommt, ihn zu vermissen, obwohl man früher niemanden vermisst hat, der neben einem sitzt. ganz blöd.

ich war ewig solo und hatte den gedanken, wieder jemanden zu finden, wirklich abgehakt. also wirklich und echt und irgendwann auch nicht mehr bedauernd. eher so: dann isses eben so. manche menschen bleiben eben ihr leben lang alleine, und das ist dann eben so. soll ich mir jetzt jeden tag versauen, weil ich niemanden habe, dem ich kuschelige smse schicken kann?

ich war schon immer gerne alleine, und deswegen hatte ich auch keine langeweile oder dieses gefühl, das ich an meinen freundinnen immer so gehasst habe, dieses: nee, da kann ich doch nicht alleine hingehen. ich kann doch nicht alleine in den urlaub fahren, ich kann doch nicht alleine ins museum blablabla. logisch kannst du. ich jedenfalls. und daher habe ich mich irgendwie und irgendwann mit der situation arrangiert und gesagt, okay, dann bleibt das jetzt so.

ich denke, deswegen kann ich den kleinen kerl auch so genießen, und deswegen habe ich mich nicht so völlig verändert wie die mädels, die du beschrieben hast. dieses völlige aufgehen in einer beziehung. das hatte ich abgehakt und deswegen freut mich jetzt jede kleinigkeit (oder großigkeit), die passiert. ich nehme nichts als selbstverständlich, stelle aber auch fest, dass es dinge gibt, mit denen ich gut leben konnte und die jetzt plötzlich anders sind.

klar -- das ewige zusammenglucken. ich bin froh, dass der kerl und ich nicht zusammenwohnen (mal abgesehen davon, dass ich auf meine alten tage noch ein ganz kleines bisschen ordentlich geworden bin und er die totale junggesellenbutze hat). ich würde das alleinesein sehr, sehr vermissen.

apropos vermissen. ich hatte völlig vergessen, wie anstrengend sehnsucht ist. wie sehr es nervt und natürlich gleichzeitig wunderschön ist, weil man merkt, dass man liebt, aber es eben trotzdem NERVT, wenn man sich kaum auf die arbeit konzentrieren kann, weil der morgen so schön war oder die nacht oder man sich eben auf den abend zusammen freut. ich kann mich da nur wiederholen: es ist wunderschön, und es geht mir gleichzeitig total auf den geist.

ich denke, das ist eine sache, die ich vermisse: dieses wissen, ich bin alleine, ich bestimme alleine über meinen abend, ich freue mich vielleicht auf einen film oder mein buch oder meinen rechner, aber wenn das aus irgendwelchen gründen nicht hinhaut (länger arbeiten), dann ist das auch okay. wenn ich mich den ganzen tag auf den kerl freue und er dann sagt, er müsse arbeiten (völlig okay) oder er will unbedingt fußball gucken (gnarg), dann tut das auf einmal weh. und diesen schmerz der zurückweisung hatte ich auch vergessen. ich hatte vergessen, dass man auf einmal jedes wort auf die goldwaage legt, dass man plötzlich wieder ein bisschen abhängig ist von der stimmung eines anderen. wenn mir ein kollege was blödes an den kopf wirft, werfe ich es zurück und zeige ihm den stinkefinger. wenn der kerl mir was blödes sagt, fange ich an zu heulen, zu diskutieren oder denke ne woche drüber nach. und das nervt auch. dieses plötzliche reflektieren über sich selbst, wo man doch gerade in der therapie gelernt hatte, sich so anzunehmen wie man ist und das auch hingekriegt hat. und plötzlich hinterfragt man sich wieder. bliäch.

aber das schöne ist natürlich, dass das alles kleinkram und kinkerlitzchen sind und dass die schönen seiten alles, aber auch wirklich alles aufwiegen. jedenfalls bei mir. ich kann jedenfalls kaum glauben, dass jemand wie mein schnuffi mich so mag wie ich bin, dass er mir zuhört, wenn ich was sage, dass er sich das merkt, dass er auf mich eingeht ... der ganze kram eben, der ihn von einem kollegen oder freund unterscheidet. dass auch er meine worte auf die goldwaage legt und sich einen kopf macht. dass ich plötzlich für jemanden wichtig geworden bin. das ist toll. und wunderschön. und in manchen momenten einfach überwältigend.

puh :-)

mann, klinge ich verknallt. eklig :-) und in diesem moment fällt mir ein, dass wir heute unser dreimonatiges haben. jedenfalls nach meiner zeitrechnung (nacht der golden globes). kerls rechnung ist eine woche später (nacht der super bowl), aber auch nur, weil er sich den 1. besser merken kann als den 25. die kleine nase.

liebe grüße
die grönersche



Dann kommt mal rein. Anke „Umzugsbienchen“ Gröner proudly presents: Die KÜCHEEEEEE! (aka „Hollywood Canteen“)








Ach ja, ich hab dann jetzt auch ne Digicam. Ihr ahnt, wie diese Woche weitergeht, oder? Hehe.




Montag, 26. April 2004

Lieber Friseur im Dammtorbahnhof: Ich weiß nicht, ob Sie sich damit einen Gefallen getan haben, Ihren Laden ausgerechnet Funny Cuts zu nennen. Aber vielleicht gibt es ja viel mehr Leute, die sich einen komischen Haarschnitt wünschen als ich mir vorstellen kann. Die Menschheit weiß mich schließlich konstant zu überraschen.



Premiere hat die 100 besten Filmcharaktere ausgewählt. Hier mal die ersten 10:
1. Vito Corleone of The Godfather
2. Fred C. Dobbs of The Treasure of the Sierra Madre
3. Scarlett O'Hara of Gone With the Wind
4. Norman Bates of Psycho
5. James Bond of Dr No
6. Annie Hall of Annie Hall
7. Indiana Jones of Raiders of the Lost Ark
8. Ellen Ripley of Alien
9. Jeff Spicoli of Fast Times at Ridgemont High
10. Gollum of Lord of the Rings

Immerhin drei Frauen (und ein digitaler Charakter) unter den ersten 10. Nicht schlecht. Obwohl die Rolle, die ich gerne mal spielen würde, in der kompletten Liste fehlt: Thelma aus Thelma and Louise. Brad Pitt poppen und einen Tanklaster in die Luft jagen. You go, girl.

(Apropos Charaktere: An alle, die zu faul sind, sich meine Wochenendeinträge durchzulesen, aber trotzdem total dringend wissen wollen, wie ich Kill Bill: Vol. 2 fand – Kinoecke.)



Und wenn der Kerl mir noch einmal am Wochenende, wo alles zu hat, meine Oreos wegfrisst, ohne es mir zu sagen, gibt's Ärger. Bei Keksen hört der Spaß auf.




Sonntag, 25. April 2004

So. Jetzt hatte ich Bock
auf Kino (und der Kerl keine Zeit zum Knutschen). Wer ausführlich wissen will, wie ich Kill Bill: Vol. 2 fand, guckt sich mal in der Kinoecke um.
(Wer's gleich jetzt wissen will: Ich fand ihn scheiße.)




Samstag, 24. April 2004

In Bezug auf ein paar mehr oder weniger freundliche Mails – im Moment fühlt es sich viel schöner an, mit dem Kerl zu knutschen als im Kino zu sitzen. Hier habt ihr euer Geld für die Kinokritiken zurück. (Geht's noch?)



Und wieder keine Friday Five. Dann klaue ich meine samstägliche Fremdinspiration diesmal eben aus Neon: Der Soundtrack meines Lebens.

Cool Girl von The Teens. Lief auf der ersten Party, an die ich mich erinnern kann. Garantiert ohne Jungs.

I won't let the sun go down on me von Nik Kershaw. Der Song, bei dem ich angefangen habe, generell bei Songs auf den Text zu achten. Eine Folge davon war, dass ich ab sofort bei jedem Lied die Vokabeln nachgeschlagen habe, was insofern gut statt geeky ist, weil mein Englisch heute ziemlich klasse ist. Eine weitere Folge, die eher geeky als gut ist, war, dass ich natürlich angefangen habe, fiese Texte voller Pubertätsschmerz und Weltverzweiflung zu schreiben und die dann knallhart mit der Akustikgitarre vertont habe.
(Oder mit dem Akkordeon. La Gröner. Die Diva des Cool.)

Shine on you crazy diamond von Pink Floyd. Der Song, zu dem mein erster Freund und ich 14 Minuten lang rumgeknutscht haben. Da fällt mir ein: Der Kerl und ich haben noch keinen gemeinsamen Song; wahrscheinlich, weil unser Musikgeschmack nicht ganz kompatibel ist. Ich sehe uns schon beim ersten Tanz als frisch verheiratetes Paar, wie wir den Bandleader an der Bontempi kurz beiseite nehmen: Können Sie irgendwas von Moby im 3/4-Takt spielen?

Language is a virus von Laurie Anderson. Erste CD, die ich mir gekauft habe. Damals, Saturn-Hansa, Hannover, ca. 1985, als CD-Player noch 800 Mark kosteten (die günstigen).

The miracle von Queen. Lief konstant im besten Dänemark-Urlaub aller Zeiten. Gute Freunde, viel zu esssen, viel zu trinken, Gesellschaftspiele, mein erster Stephen King, ein Kerl, der mich nachts beschützt hat, wenn ich gelaubt habe, tote Katzen vom Kuscheltierfriedhof würden das Ferienhäuschen stürmen, Meer, Strand, Drachensteigenlassen, faul auf Holzbohlen in der Sonne liegen. Und Queen hören. Rauf und runter.

La isla bonita von Madonna. Lief im Radio, als ich zum ersten Mal in der Fahrschule auf die Autobahn durfte. Mein Fahrlehrer hat kurz ne Runde Aramis nachgelegt, sich die Sonnenbrille aufgesetzt und meinte nur: Unter 140 fahren wir hier nicht wieder runter.

Nothing aus A Chorus Line. Hab ich in meinem ersten Auto immer vor mich hingesungen, weil die dämliche Ente kein Radio hatte.

Se a vida é von Pet Shop Boys. Kam über Bordradio auf meinem ersten Flug von Amerika bzw. von Karl wieder „nach Hause“ (haha). Acht Stunden Dauerheulen.

Always look on the bright side of life von Monty Python. Der Song, den ich als Mantra vor mich hingesummt und -gesungen habe, als ich in Damp an der Ostsee wieder laufen gelernt habe nach der OP.

Go the distance aus Disneys Hercules. Singe ich immer, wenn ich nicht weiß, wo ich mit mir hinsoll:

"I have often dreamed of a far off place
Where a hero's welcome would be waiting for me
Where the crowds will cheer when they see my face
And a voice keeps saying, this is where I'm meant to be

I'll be there someday, I can go the distance
I will find my way if I can be strong
I know ev'ry mile will be worth my while
When I go the distance I'll be right where I belong"




Freitag, 23. April 2004

Anke's stomach went boink. Therefore Anke's brain didn't come up with anything worth blogging.

(Yes, these two organs do have a connection.)

(Well, in MY body they do!)




Donnerstag, 22. April 2004

I want this shirt.



Lebenswert:

- Ein summender Weckton, gut geschlafen, gut aufgewacht.
- Eine Hand, ein Kuss, ein Lächeln. Noch ein Kuss. Und noch einer.
- Klare Luft, blauer Himmel, atmen, ein, aus, ein, aus. Ganz tief.
- Glänzender Autolack, Motorengeräusch, schneller, leere Straßen.
- Alte Wohnung. Helles Parkett, weiße Wände, Fensterfront, leere Schränke, meine Stimme klingt anders, Ruhe. Übergabeprotokoll, Unterschrift, Schlüssel, zwei, drei, ich kann nicht mehr abschließen.
- Neue Wohnung. Auto abstellen, iPod, Sugababes, ein paar Schritte.
- Im Bus ganz vorne sitzen, der Sonne entgegen, der Agentur entgegen, dem Tag entgegen.
- Büro für mich alleine, PowerBook, Kaffee, Orangensaft, Cola light, Headlines, Headlines, gute Headlines.
- Bagel, Brownie, Neon, Galore.
- Schreiben können. Lachen können. Sich freuen können.
- Nochmal Bus, nochmal iPod, nochmal neue Wohnung. Türkis, dunkelrot, orange, weiß.
- E-Mails, Handy, Telefon. Und ein Brief.
- Freunde.
- Fremde Wohnung. Nicht mehr fremde Wohnung.
- Eine Hand, ein Kuss, ein Lächeln. Noch ein Kuss. Und noch einer. Und noch einer. Und noch einer. Und noch einer. Und noch einer.



Herr shhhh hat mir in den völlig off-topicen Kommentaren zu diesem Beitrag gestanden, dass ich seine Blogmama sei. Das behauptet die Frau Emily ja auch. Dann tragt euch doch bitte mal bei Blogtree ein, damit ihr eure Stiefgeschwister kennenlernen könnt (die zur Hälfte nicht mehr bloggen, wie ich gerade festgestellt habe). Danke.








Mittwoch, 21. April 2004

Nachtrag zum gestrigen Posting: Mir ging es nicht darum, mit meinem Süßholz eventuell Leser zu verprellen. Wenn ich mir Gedanken um Leser mache, dann höchstens, weil ich niemandem bewusst ans Bein pinkeln will, weil ich keine Lust auf Stress in meinen Kommentaren habe. Reicht schon, dass ich für meine Kinokritiken Gegenwind kriege (so wie hier, zum Beispiel). Das brauche ich nicht bei jedem Eintrag, dafür bin ich viel zu sehr Konsensmensch. (People call me „Weichei“.)

Was ich gemeint habe, war, dass ich den Kerl nicht bloßstellen will. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich schon zuviel über ihn verrate und ihn dadurch, ich weiß nicht, entzaubere? Auch für mich selbst. Alles, was ihn betrifft, ist für mich noch so rätselhaft-verwirrend-wundervoll. Ich habe ein bisschen Angst davor, dass meine, ich nenne sie jetzt mal so, Liebeserklärungen beliebig werden, je öfter sie hier erscheinen. Ich habe ja jetzt schon in E-Mails an ihn das Gefühl, dass „Ich küsse dich“ zu einer Floskel wird, obwohl ich es jedesmal so meine. Ich möchte mir ihn und meine Stimmung nicht zu Tode posten.

Ach, keine Ahnung. Ich habe völlig vergessen, wie verwuselt dieser Pärchenkram sein kann. Und die Komponente „Weblog und Wuselkram“ macht das ganze eben noch komplizierter. Aber vielleicht mache ich mir auch gerade mal wieder einen Riesenkopf um heiße Luft.

Garantiert sogar.



Im Guardian unterhalten sich Salam Pax, Rhodri Marsden und Gregor Wright über das Bloggen: Blog all about it.
„RM: What tends to happen with me is that I'll meet up with someone I haven't seen for a while, attempt to make casual small talk about what I've been up to, and get stopped in my tracks as they tell me that they've already read it all. "Yeah, I know," they'll say, disinterestedly. It's like starting a joke and having the punchline inserted by someone else.
I don't particularly want my life examined by a larger audience, but if you set yourself the task of writing every day, you're going to end up writing about yourself. If you try and write about the news, you'll inevitably come across like a third-rate leader-page columnist. As someone who attempts to make a living out of writing, blogging is a neat exercise: its addictive nature forces you to write something every couple of days, and the more you're aware that people are reading it, the more you take it seriously, and the more effort you put in.“

(via Malorama)



Wo wir gerade beim Schreiben sind: Gucken wir uns diesen Akt doch mal aus neurologischer Sicht an. Writing on the brain:
„I was recently asked what it takes to become a writer. Three things, I answered: first, one must cultivate incompetence at almost every other form of profitable work. This must be accompanied, second, by a haughty contempt for all the forms of work that one has established one cannot do. To these two must be joined, third, the nuttiness to believe that other people can be made to care about your opinions and views and be charmed by the way you state them. Incompetence, contempt, lunacy – once you have these in place, you are set to go.

But why bother writing at all? What would motivate anyone to take up what often turns out to be a life fraught with many obstacles and few palpable rewards? This vexing question has received a number of usually unsatisfactory answers. They include the notions that serious writers are divinely inspired; that they have a preternatural love of aesthetic order; that they are in relentless pursuit of the truth (as they understand it); and, on the somewhat less complimentary side, that they are ego-driven and therefore attention-craving beyond all reckoning.

On each of these points, thus far, we have chiefly had to take the word of writers themselves. Even Sigmund Freud, though he had many zany ideas about the act of writing, the most famous of them being sublimation, threw in his cards on the question of motivation: "Before the problem of the creative artist," Freud wrote in an essay on Dostoevsky, "analysis must, alas, lay down its arms.“



Ich fühle mich sehr geehrt (und bin gleichzeitig sehr überrascht davon), dass ich, die seit fast zwei Jahren noch nie über Sport geschrieben hat, bei dieser Google-Anfrage die Nummer 1 bin. Auch wenn es eine selten dämlich formulierte Anfrage ist.
Daher verweise ich auf besser informierte Stellen. Aber ich als Laie hätte da spontan parat: Borussia Dortmund (Dortmund), Bayern München (München), Werder Bremen (Bremen).
Ach, keine Ursache, du.




Dienstag, 20. April 2004

Ich habe es mir so sehr angewöhnt, über mich und so ziemlich alles, was mich betrifft, hier zu schreiben, dass es mich immer mehr Anstrengung kostet, mich zurückzuhalten. Denn ich kann gerade nicht alles sagen, was ich möchte.

Dass ich in Bezug auf die Arbeit vorsichtig bin – kein Thema. Dass ich viele Flames und generelles Rumgekotze für mich behalte – nach dem albernen 20six-Genöle im letzten Jahr auch kein Ding. Das tut mir auch nicht weh, denn über die Arbeit rede ich mit Kollegen, und Rumnölen kann ich notfalls auch vor meinem Spiegelbild (generell ein guter Zuhörer).

Aber vor einiger Zeit ist etwas sehr Schönes in meinem Leben passiert, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich überhaupt so großartig darüber reden will. Der geneigte Leser hat sicher schon mitbekommen, dass ein gewisser Kerl sich in viele meiner Zeilen geschlichen hat. Und meistens tut er das, indem ich launig über ihn plaudere, indem ich mich über einige seiner Gewohnheiten amüsiere und indem ich auch über mich und meine Gefühle schreibe. Und das Ausmaß dieses „Über meine Gefühle schreiben-Wollen“ hat mich selbst etwas überrascht. Und nicht nur das.

Ich bin davon überrascht, wie sehr meine kleine Mädchenseele Herzchen als i-Punkte in E-Mails verwenden will, wie sehr es mich danach drängt, ein Flugzeug zu mieten und „Ich bin so dermaßen in dich verknallt, Alter, das glaubste nich“ in den Himmel zu schreiben, wie dümmlich-verzückt ich gucke, wenn ich seine Zahnbüste in meinem Badezimmer sehe, aber eben vor allem: wie sehr ich in jeder, aber auch in wirklich jeder verdammten Zeile in diesem Weblog über ihn schreiben möchte.

Kein Thema, höre ich die weiblichen, ebenfalls verknallten Leser schon. Mach ruhig, wir lesen Kitsch echt gerne. Wenn's sein muss, höre ich dagegen die männlichen Leser, die von ihren Mädels wahrscheinlich genauso zugesüßholzraspelt werden wie mein Kerl von mir. Auf keinen Fall, höre ich mich selber sagen, das ist privat – und noch wen höre ich: den Kerl. Der liest hier nämlich jedes Wort mit, und nicht nur deshalb haue ich mir seit Wochen auf die Finger, um nicht völlig liebestrunkenen Blödsinn zu schreiben. Ich habe immer ein bisschen das Gefühl, ihn bloßzustellen mit dem, was ich schreibe, obwohl ja niemand weiß, wer er ist. Trotzdem. Ist eben so ein Gefühl.

Und deswegen bin ich vor einiger Zeit auf ein Zweitblog ausgewichen, in dem ich herzzerreißende Lyrik poste und mir den ganzen Weiberkram von der Seele texte.

Dann ist doch eigentlich alles in Ordnung, oder?

Nein, ist es nicht.

Ich hasse mein Zweitblog. Das hier, dieses Blog, ankegroener.de ist mein Zuhause. Ich habe lange daran gearbeitet, dass es sich so anfühlt, wie es sich anfühlen soll. Ich schreibe über Dinge, die ich liebe, in einer Art, die ich mag. Ich habe eine Leserschaft, dir mir zu einem sehr großen Teil sympathisch ist, so ich sie kenne; jedenfalls habe ich selten das Gefühl, nee, das kannste jetzt nicht schreiben, das versteht keiner oder damit stoße ich Leute vor den Kopf oder das passt irgendwie nicht. Das hier passt alles. Das bin ich. Und mein Zweitblog ist eben nur ein blödes Zweitblog. Wie ein Zweitwagen, den man auch nur dann fährt, wenn die Lieblingskarre in der Werkstatt steht.

Es ist anonym, und schon das geht mir auf die Nerven, weil mir jedes anonyme Blog auf die Nerven geht. Es hat eins von diesen Massenhoster-Layouts, weil es eben von einem Massenhoster gemassenhostet wird. Es befindet sich in guter Nachbarschaft zu Strick- und Schülerinnen-Weblogs, was mich komischerweise nicht so stört, denn das scheint ein sehr dankbarer Leserschlag für meinen Mädchenkram zu sein. Das, was mich am meisten stört, ist genau das, was mich vor Wochen in die Arme von Zweitblog getrieben hat: Keiner weiß, wer ich bin. Und damit beißt sich mein Problem in den eigenen Arsch.

Also – was tun, sprach Zeus usw. Ich will keine leeren Fässer aufräumen und Götterkotze wegwischen. Ich will in meinem Weblog verliebten Mädchenscheiß absondern und den Kerl in allen Details beschreiben, weil ich alle Details an ihm verdammt gerne mag. Und es nervt mich wahnsinnig, dass ich das eben nicht kann. Oder nicht will. Weil ich ihn dann eben doch nicht teilen mag. Und dann wieder doch. Und dann wieder nicht. Hargh.

Eine Beziehung zu führen, ist doch schon kompliziert genug. Dass es noch komplizierter wird, wenn man sie öffentlich führt, war mir nicht so klar.




Montag, 19. April 2004

Der Kerl spielt seit Kurzem mit seinem Leben. Er hat angefangen, mein Schwert, das neuerdings dekorativ-bedrohlich im Flur an der Wand lehnt, als Garderobe zu benutzen. Mein Schwert!



DVDs vom Wochenende:
The In-Laws (Ein ungleiches Paar: Einer hart, der andere zart): fürchterliche Mixtur aus Spionage-Parodie und Familienkomödie. Ich hab nicht mal Lust, den Hauch einer Storywiedergabe zu versuchen. Der wundervolle und ewig unterschätzte Albert Brooks wird leider verheizt, Michael Douglas war eh noch nie komisch, und überhaupt sollte ich aufhören, DVDs mit derart ekligen deutschen Titeln zu leihen.

In the Cut: sehr stimmungsvoller, aber leider auch sehr beliebiger Film von Jane Campion mit Meg Ryan und Mark Ruffalo. Vordergründig geht es um einen Serienkiller, der Frauen zerteilt, eigentlich geht es aber um die Suche nach Liebe, die Angst vor der Einsamkeit und die Anstrengungen, sich auf jemand anders einzulassen. Ryan als Schwester eines Mordopfers und Ruffalo als der Polizist, der an dem Fall arbeitet, sind ein ziemlich seltsames Paar. Ich habe nicht verstanden, was die beiden aneinander finden, denn beide Charaktere sind sehr egozentrisch und nicht wirklich sympathisch. Die blöden Krimi-Einsprengsel stören die Liebesgeschichte bzw die Affäre, und die sexuellen Eskapaden der beiden drängen den Thriller in den Hintergrund. So wirkt der Film wie hichts Halbes und nichts Ganzes. Trotzdem habe ich ihn bis zum Ende gesehen, denn er verbreitet eine sehr eigenwillige Stimmung: einsam, suchend, deprimiert-träumerisch. Die satten Farben wirken seltsam düster anstatt fröhlich, und die Musik klingt leicht atonal, immer ein bisschen unpassend und daher komischerweise passend. Dieses fragende, unwissende, seltsame Gefühl geht nicht wieder weg; der ganze Film wirkt wie leicht neben der Spur. Von der Atmosphäre her fand ich ihn gut, von der Story her ziemlich verschenkt.

The Italian Job (The Italian Job – Jagd auf Millionen): halbwegs anständiges Remake vom Film gleichen Namens von 1969 (deutscher Titel damals Charlie staubt Millionen ab, in der Hauptrolle Michael Caine). Die gleichen Zutaten (raffiniert geplanter Coup einer kriminiellen Gang) mit neuen Gesichtern (allen voran Mark Wahlberg, den ich nie als das Gehirn einer Bande besetzt hätte, sondern als den Knackarsch, aber egal), aber leider ohne den Charme des Originals. Ne Menge Technik, die dafür sorgt, dass alles reibungslos läuft und schöne Verfolgungsjagden mit dem neuen Mini – kann mal alles gut angucken, aber es ist einem auch irgendwie egal.



(Mein SCHWERT!)





Sonntag, 18. April 2004

Mit einem Glas Weißwein auf der Terrasse stehen, in den lauwarmen Hamburger Nachthimmel gucken, in den der Dom lange Strahlen wirft, die erste Zigarette seit Wochen genießen, ein ganz kleines bisschen Verkehr als Hintergrundrauschen, der aber vom leise blubbernden Voodoo Child übertönt wird und dabei auf den Kerl warten, damit er einen gutenachtküsst – fühlt sich nach Frühling an.



Die BBC fragt What makes a film flop? and beantwortet die Frage gleich selbst:
„But if you want to make your own flop film, it is not simply a case of throwing money at a poor script and hoping no-one will come.
Flops can generally be said to misjudge the public mood. Disney's chief executive Michael Eisner hoped The Alamo would "recapture the post-September 11 surge in patriotism", yet by the time it was released support for the US "war against terror" had waned somewhat, both home and abroad.
A number of big movies have become big flops for very different reasons, however.“
Und dann kommt eine schöne Auflistung. Enjoy.



Das Werbewunderland hat mal wieder was Schönes gefunden: eine Headline-Kampagne, die mir vor Glück die Tränen in die Augen treibt.



Der Rest der Kampagne des Mount Sinai-Krankenhauses hier als PDF.



Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht noch an meinen Eintrag vom 7. April, in dem ein Kurs der FH Darmstadt erwähnt wurde. Jules hat in den Kommentaren bereits berichtet, dass die Weblogs der Studierenden jetzt wieder ohne Passwort erreichbar sind. Micha hat in seinem Blog eine Liste der Newbies. Dann lasst uns mal gucken gehen.

(Die Jungs und Mädels haben bei mir eh gewonnen, weil ich in einem der Weblogs als „unsere hochverehrte Frau Gröner“ bezeichnet wurde (mit ö! Ich bin begeistert. Genau so schafft man sich treue Leser).




Samstag, 17. April 2004

Ein Mann sollte in seinem Leben einen Baum umgefahren, ein Kind verleugnet und ein Haus besetzt haben.

(Sorry, zu mehr reicht es heute nicht. Ich habe mich seelisch damit abgefunden, dass ich heute meine alte Wohnung streichen muss. Ich zögere das allerdings noch so lange hinaus, bis der Baumarkt, in dem ich erstmal die Farbe kaufen muss, komplett von Wochenendbastlern überflutet ist, so dass ich in der Kassenschlange in Ruhe den Spiegel zu Ende lesen kann, den ich auf meinen morgendlichen Busfahrten in die neue Agentur nicht durchgekriegt habe.)

(Und gerade beim Tippen ist mir mein alter Kunstlehrer eingefallen, der gesagt hat, dass Weiß eh keine Farbe sei, sondern im Gegenteil die Abwesenheit jeglicher Farbe. Aber der hat auch gesagt: Wer kippelt, dem hacke ich die Beine ab.)





Freitag, 16. April 2004

Das Schöne an Weblogs ist, dass sie es einem ersparen, schlechte Bücher zu lesen, weil andere Blogger das für einen machen und sehr schöne Rezensionen dazu schreiben. In diesem Falle hat Herr Praschl sich über Kunkels Nazipornoblödsinn aufgeregt. Es hört sich ein ganz klein wenig so an, als wäre das Buch wirklich so doof wie die Idee, die dahinter steckt.



Mal wieder ein Fragebogen:
1. Grab the book nearest to you, turn to page 18, find line 4. Write down what it says.
„I wasn't thinking about God that much, except that when I was stoned I felt a mystical sense of peace and expansion, and I secretly thought I might become a Buddhist one of these days.“
Travelling mercies: Some thoughts on faith, Anne Lamott

2. Stretch your left arm as far as you can. What do you touch first?
My bedside table.

3. What is the last thing you watched on TV?
Big Brother.

4. Without looking, guess what time it is.
Half past nine.

5. Now look at the clock. What is the actual time?
21.35.

6. With the exception of the computer, what can you hear?
Nothing. Absolutely nothing. Did I mention how much I love my new apartment?

7. When last did you step outside? What were you doing?
I had to step outside of my boyfriend’s apartment this morning to go to work. The operative words here are "I had to”.

8. Before you came to this website, what did you look at?
arrog.antville.org.

9. What are you wearing?
Blue sweatpants, comfortable shirt, no socks, no bra. My usual after-work outfit.

10. Did you dream last night?
Oh yes.

11. When last did you laugh?
When someone (you know who you are) tried the new Blueberry Fanta and then tried to look at his own tongue. (He claims he actually saw it.)

12. What is on the walls of the room you are in?
Nothing. And I like it that way.

13. Seen anything weird lately?
Big Brother. It doesn’t get much weirder than people wanting to be locked up voluntarily for a year without seeing their friends or family. Or at least the news.

14. What do you think of this quiz?
Still better than coming up with ideas myself. Lazy brain Gröner strikes again.

15. What is the last film you saw?
Big Fish.

16. If you became a multi-millionaire overnight, what would you buy first?
Five new cars. Yes, I know it’s shallow but I write ads for cars. I love to look at them, I love to drive them, I'd love to own them. All of them.

17. Tell me something about you that I don't know.
I am an orange belt in Judo. (Yeah, that’s really hard to get, I know.)

18. If you could change one thing about the world, regardless of guilt or politics, what would you do?
I would make people respect each other. No guilt here.

19. Do you like to dance?
Only if nobody’s watching.

20. George Bush: is he a power crazy nutcase or some one who is finally doing something that has needed to be done for years?
No need to answer that one, right?

21. Imagine your first child is a girl, what do you call her?
Melisande.

22. Imagine your first child is a boy, what do you call him?
Isaiah.

23. Would you ever consider living abroad?
I am actually considering it every five minutes.

(via Jens Scholz)



Ich muss zugeben, ich vermisse das alte Agenturklo ein bisschen. Das der Mädels war quietschrosa, das der Kunden knallblau und das der Kerle neongrün. Hier in der neuen Agentur ist alles weiß. Sehr beruhigend, und ich finde es auch sehr schön, aber ich vermisse trotzdem meinen kleinen Farbtupfer.
Aber das neue Klo hat natürlich auch seinen Reiz: Die Putzfrau/der Putzmann/die Putzkolonne stapelt nämlich aus den Klopapierrollen immer ganz tolle Pyramiden, so dass man wenigstens ein kleines Kunstwerk in der weißen Wüste bewundern kann.

Und, ja, natürlich will ich seit zwei Wochen eine Rolle von ganz unten rausziehen.

(Memo to me: mal wieder Jenga spielen.)




Donnerstag, 15. April 2004

Hätte ich gewusst, dass diese Verwirrtheit im Herz,
hätte ich gewusst, dass dieses Verlangen überall,
hätte ich gewusst, dass das Vermissen immer stärker,
hätte ich gewusst, dass das Sehnen nicht weniger,
hätte ich gewusst, dass Zeit viel zu wenig Momente viel zu kurz,
hätte ich gewusst, dass alles unbekannter alles komplizierter,
hätte ich gewusst, dass ich auf einmal wir –
ich hätte trotzdem.




Mittwoch, 14. April 2004

Die NZZ schreibt über Laien-Literaturkritiker im Netz: Albtraum oder Stimmenvielfalt?
„Animiert werden die Laienkritiker nicht zuletzt von den diversen Online-Buchhändlern, die geschickt die Kritik für Werbung und Verkauf funktionalisieren. Sie verwerten nicht nur Zeitungsrezensionen, sie ermöglichen es ihren Kunden auch, zu jedem Produkt einen Kommentar abzugeben, der anderen bei der Kaufentscheidung helfen soll. Viele dieser Statements sind kurz, die Wertungen subjektorientiert und geschmacksdominiert. Selten orthographie- oder grammatikfest, sind sie wohl am ehesten mit den Äusserungen mündlicher Spontankritik zu vergleichen.

Ein „Rezensent aus Köln“ kommentierte für den Online-Buchhändler Amazon Judith Hermanns Erzählband Nichts als Gespenster: „Schade das das Buch bei vielen Lesern nicht so gut ankommt. Mir gefällt es sehr. Einzigartig wie Judith Hermann Stimmungen beschreibt, bei denen man das Gefühl hat, „Ja, kenn ich“. Wie bildhaft sie Situationen, Gespräche, Gedanken erzählt. Unbedingt lesenswert.“ Solche Äusserungen einer eher schlichten Urteilskraft mögen in der Überzahl sein, doch finden sich ebenso passable, ja erhellende Beurteilungen. In Einzelfällen und im Lauf der Zeit kann eine solche Ansammlung von Leserkommentaren zu einer Debatte anwachsen, die an Lebendigkeit jede Fernseh-Kritikerrunde übertrifft. Überhaupt scheinen Ressentiments nicht angebracht. Realisieren doch die Laienkritiker im Netz eben jene Medienutopien, von denen einst Brecht und Walter Benjamin mit Blick auf den Rundfunk noch vergeblich träumten: die Aktivierung der Konsumenten.“

(via bov)





I aspire to be the one with the nice sweaters who doesn't reveal endings and is very, very readable.



In diversen Blogs wieder auf das übliche Trennungsrumgejammer gestoßen. Kenn ich. Kennen wir doch alle. Deswegen lesen wir’s ja auch so gerne. Weil’s einem sagt, dass es uns alle irgendwann mal erwischen kann. (Nein, nicht mich natürlich. Ist klar.)

Meine kleine Schwester hatte vor ewigen Zeiten mal an der Trennung von einem Blödmann zu knabbern. Ein halbes Jahr hat’s gedauert, bis sie die üblichen Stufen von „Wähwähwäh, ich werde nie wieder glücklich werden” über „Hey, ich hab seit ner halben Stunde nicht an ihn gedacht“ über „Wie war nochmal seine Telefonnummer?“ bis zu „Wer?” durchgemacht hatte.

Und dann hat er angerufen. Aus heiterem Himmel. Der Idiot.
„Ich wollte mich mal wieder melden.”

Schwesterherz:
„Na, hast du ja jetzt.”
Und aufgelegt.

Ich liebe die Kleine.



Herr Kesselhut ist wieder da. Mal sehen, wie lange der junge Mann uns diesmal erhalten bleibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.




Dienstag, 13. April 2004

Ich war im Kino! Ich war endlich wieder im Kino! Big Fish. A tiny review in der Kinoecke.




Montag, 12. April 2004

Da denkt man, man ist allmählich erwachsen, man hat einen Steuerberater, baut Ikea-Krempel brav nach Anleitung auf, mietet einen Tiefgaragenstellplatz und sagt das auch der Versicherung, damit man weniger zahlen muss, hat endlich einen Ordner für wichtige Unterlagen, frühstückt, bevor man zur Arbeit geht, raucht (im Prinzip) nicht mehr, überlegt ernsthaft, für die neue Terrasse einen Sonnenschirm zu kaufen, macht sich zum ersten Mal Gedanken über eine Lebensversicherung, und im Zuge dieses „Jau, erwachsen sein rockt" packt man tatendurstig seine Stofftiere in eine Kiste und stellt sie in die Abstellkammer – und keine zwei Minuten später holt man sie wieder hervor, entschuldigt sich bei seinem Teddy, den man von den Eltern geschenkt bekommen hat, als man noch kein Jahr alt war, knuddelt ihn, küsst ihn und setzt ihn auf den Nachttisch, wo er hingehört.

(Aber die anderen sind wirklich in der Abstellkammer.)

(Noch.)

(Habt ihr Toy Story nicht gesehen?)



Georg Seeßlen schreibt in der taz über Das Kino, die Kränkungsmaschine und zieht Parallelen in den Bildwelten von Dogville, Lost in Translation und The Passion of the Christ:
„Dass das Kino auch als eine Art der Kränkungsmaschine funktioniert, hat eine lange Tradition. Im Kino verhöhnten die Kolonialisten die Kolonisierten, die arabische Welt wurde auf unseren Leinwänden zu Märchenpracht und Hadschi-Halef-Omar-Kindlichkeit; der afrikanische Dschungel diente der Symbolkraft des tragischen Kolonialisten, der nur ins Herz der Finsternis stoßen konnte, und überhaupt können „wir“ uns in unseren Kinobildern nur finden, wenn wir die eigentlichen Subjekte darin zu unterworfenen Fremden machen.

Das harmloseste Wort dafür ist „Klischee“, es lauern aber immer auch Rassismus und Verachtung dahinter. Dass sich der Bilderkrieg um die Kränkungen nun von den Peripherien ins Zentrum verlagert, ist eine scheinbar „natürliche“ Folge der Globalisierung. Interessanterweise aber treffen nun die Kränkungen auf den Produktionszusammenhang der Weltbildermaschine selbst zurück: Hollywood kränkt (wie in Sophia Coppolas Lost in Translation) nicht mehr durch Ignoranz, sondern paradoxerweise durch die Anerkennung der Fremdheit. Und Amerika fühlt sich gekränkt durch einen Film aus dem alten Europa, dessen Kino bislang wohltuend exotisch blieb, in Codes geschrieben, die man meinethalben in Museen und Filmhochschulen dechiffrieren konnte, die aber doch nichts mit dem amerikanischen Selbstbildnis zu tun hatten. In europäischen Filmen war bis dahin auf kindische Weise von Amerika geträumt worden, nicht so wie in Lars von Triers Dogville.

Ein erstes Symptom für das Kino als Kränkungsmaschine bot die absurde Aufregung um Mel Gibsons Passion. Vielleicht ging es zu Beginn um die Frage, ob dieser so und so „fundamentalistische“ Jesus-Film nun antisemitisch gefärbt sei oder nicht. Aber dann musste sich zunehmend eine ganze christlich geprägte Kultur gegen dieses Splatterbild zur Wehr setzen. So ein Christusbild kränkt eine christliche Gesellschaft, die ihre Kompromisse mit dem Kapitalismus, der Demokratie, der Aufklärung und sogar dem Humanismus geschlossen hat.

Das Symptom aber wies auch auf den Wandel der Bilder hin. Es ist gar nicht mehr die eigene Religion, die eigene Kultur, der eigene Code, den wir eifersüchtig hüten, so wie in der alten Form, wo ein Bild im Kino zum Beispiel unsere „sittlichen Anschauungen" oder gar unser „gesundes Volksempfinden" kränken konnte. Unsere Eifersucht richtet sich stattdessen auf die andere Religion, die andere Anschauung, die anderen Codes. Dass die anderen Kopftücher tragen, dass die anderen einen anderen Christus wollen, dass die anderen so empfindlich sind, das wiederum kränkt uns. Der andere Blick löst nicht mehr die Arbeit am eigenen Bild aus, sondern schiere Panik.“

(Danke an Claudius für den Link.)



Wie kann ich eigentlich meinen Eintrag im Hamburger Blogplan ändern, jetzt, wo ich nicht mehr in Altona in die S-Bahn steige?




Sonntag, 11. April 2004

Frohe Ostern, ihr da draußen.
(Ich kann jetzt schon keine Knickebein-Eier mehr sehen. Nächstes Jahr gibt's nur noch Nougat und Marzipan. Und einmal Eierlikör, weil's so schön klebt.)






Na toll. Jetzt, wo ich meinen Flur türkis gestrichen habe, meine Küche ziegelrot und mein Wohnzimmer papaya.
Das Schlafzimmer ist weiß, danke der Nachfrage.
(via Nico)



Die Drei Kleinen Worte sind übrigens drei verdammt große Worte.




Samstag, 10. April 2004

Friday Five:
1. What do you do for a living?
Werbetexten.

2. What do you like most about your job?
Das Texten. Das mag sich komisch anhören („Ja, was machen Texter denn sonst außer Texten?"), aber mein Job besteht hauptsächlich aus Konzipieren: Ideen entwickeln für Anzeigen, Spots, Kampagnen, Broschüren undsoweiterundsofort. Das Schreiben kommt fast ein bisschen zu kurz; das Ausdenken nimmt viel mehr Zeit in Anspruch. Daher freue ich mich immer darauf, wenn eine Idee endlich gekauft wurde und ich mich ans Ausformulieren machen kann.

3. What do you like least about your job?
Dass man auf Gedeih und Verderb dem Kundengeschmack ausgeliefert ist bzw. seiner Kritik, die manchmal so dermaßen an den Haaren herbeigezogen ist, dass man sich wirklich wundert, wo sie herkommt.
Ein Kollege hatte mal in einem Autokatalog über den großzügigen Kofferraum geschrieben. Ewig lange hatte er übers Picknicken getextet, über Flaschen und Körbe und Decken und Fressalien und wasweißichnoch und schloss sinngemäß: Platz für alles, was Sie mögen.
Abschuss-Kundenkommentar: Ich mag Elefanten und Fußballtore.

4. When you have a bad day at work it's usually because ...
... Kommentare wie der obere kommen.

5. What other career(s) are you interested in?
Astronaut. Ich müsste nur einen Hauch abspecken und mir die Augen scharf lasern lassen. Und anfangen, mich für Physik und ähnlichen Blödsinn zu interessieren. Mach ich morgen.



Gegen schlechte Laune empfehle ich übrigens Talkie Walkie von Air. Die beiden Franzacken singen diesmal bei einigen Tracks selbst. Auf englisch. Franzacken. Auf englisch.

Ich sags nur so.




Freitag, 9. April 2004

Ganz in der Tradition von Ex Libris ein paar erste und letzte Sätze aus meinen Lieblingsbüchern.

„It was a pleasure to burn.
It was a special pleasure to see things eaten, to see things blackened and changed. With the brass nozzle in his fists, with this great python spitting its venomous kerosene upon the world, the blood pounded in his head, and his hands were the hands of some amazing conductor playing all the symphonies of blazing and burning to bring down the tatters and charcoal ruins of history.“

„All you umpires, back to the bleachers. Referees, hit the showers. It's my game. I pitch, I hit, I catch. I run the bases.At sunset, I've won or lost. At sunrise, I'm out again, giving it the old try.
And no one can help me. Not even you.“

Anfang und Ende von Fahrenheit 451, Ray Bradbury.


„I never had a brain until Freak came along and let me borrow his for a while, and that's the truth, the whole truth. The unvanquished truth, is how Freak would say it, and for a long time it was him who did the talking. Except I had a way of saying things with my fists and my feet even before we became Freak the Mighty, slaying dragons and fools and walking high above the world.“

„So I wrote the unvanquished truth stuff down and then kept on going, for months and months, until it was spring again, and the world was really and truly green all over. By the time we got here, which I guess should be the end, I'm feeling okay about remembering things. And now that I've written a book who knows, I might even read a few.
No big deal.“

Anfang und Ende von Freak the Mighty, Rodman Philbrick


„ ... a stone, a leaf, an unfound door; of a stone, a leaf, a door. And of all the forgotten faces.
Naked and alone we came into exile. In her dark womb we did not know our mother's face; from the prison of her flesh have we come into the unspeakable and incommunicable prison of this earth.
Which of us has known his brother? Which of us has looked into his father's heart? Which of us has not remained forever prisonpent? Which of us is not forever a stranger and alone?
O waste of loss, in the hot mazes, lost, among bright stars on this most weary unbright cinder, lost! Remembering speechlessly we seek the great forgotten language, the lost lane-end into heaven, a stone, a leaf, an unfound door. Where? When?
O lost, and by the wind grieved, ghost, come back again.“

„And day came, and the song of waking birds, and the Square, bathed in the yound pearl light of morning. And a wind stirred lightly in the Square, and, as he looked, Ben, like a fume of smoke, was melted into dawn.
And the angels on Grant's porch were frozen in hard marble silence, and at a distance life awoke, and there was a rattle of lean wheels, a slow clangour of shod hoofs. And he heard the whistle wail along the river.
Yet, as he stood for the last time by the angels of his father's porch, it seemed as if the Square already were far and lost; or, I should say, he was like a man who stands upon a hill above the town he has left, yet does not say 'The town is near', but turns his eyes upon the distant soaring ranges.

Anfang und Ende von Look Homeward, Angel, Thomas Wolfe.




Donnerstag, 8. April 2004



Heute läuft Hidalgo an, der neue Film mit Schnuffi Mortensen. Will ich einen Pferdefilm sehen? Nah ...



Ihr erinnert euch doch bestimmt noch an den schönen Ford SportKa-Spot, in dem die Taube erledigt wird, oder? Es gibt einen sehr würdigen Nachfolger mit einer Katze. Der Geheime Verführer weiß mehr.



Nerve hat eine schöne Liste mit den zehn besten Break-up movies. Meine liebste Beschreibung darin: High Fidelity.
„When the cute sort-of-Swedish girl with the bangs ditches John Cusack (for, disgustingly enough, a man with a ponytail), he starts thinking about everyone he's ever loved and lost, including the sophisticated (but vapid) Catherine Zeta-Jones, who is, in her main scene, wearing the most singularly unattractive shirt I have ever seen. Pity. Wanna know the weird thing though? John Cusack looks EXACTLY like a guy I broke up with. And now he's the lead actor in a movie I've put in a list of best breakup movies. Meta.“

Ich persönlich kann ja Pärchenfilme gar nicht ertragen, wenn ich schlechte Laune habe, besonders nach einer Trennung. Dann gucke ich lieber Metzelkram oder fiese Familiendramen, in denen alle fürchterlich leiden und zum Schluss sterben oder mindestens in der Klapse landen. Oder ich gucke Disney-Schmonz und heule mir die Augen aus. Da fällt mir ein: Arielle habe ich schon länger nicht mehr gesehen. Könnte daran liegen, dass ich im Moment konstant gute Laune habe.



In diesem Zusammenhang: "How wonderful life is while you’re in the world."




Mittwoch, 7. April 2004

Hat da irgendwer mitgeschrieben? Gibt’s ein Stundenprotokoll? Kann ich mal Rückmeldung haben?
Mehr zum Thema Journalismus und Weblogs beim Rebellmarkt und auf convers.antville.



Passion of the Christ könnte Titanic als Film mit dem höchsten Einspielergebnis verdrängen: 'Passion' payoff.
"Titanic's $600.8 million domestic box-office record is still a distant target – and its $1.8 billion worldwide mark seems insurmountable, even with divine intervention. But after Passion's astonishing first several weeks of business, one would be tempting fate to bet against it. Consider:

- During its first five days in release, Passion grossed $125.2 million, edging Oscar winner The Lord of the Rings: The Return of the King for the five-day opening record.
- A day later, it raced past the $128.1 million record for subtitled films set by martial-arts feature Crouching Tiger, Hidden Dragon.
- Two weeks later, it eclipsed My Big Fat Greek Wedding's $241.4 million record for an independent film.
- And by the end of March, it had knocked off The Matrix: Reloaded ($281.5 million) as the most popular R-rated movie released in the U.S.
- Last weekend, Passion elbowed gentle Forrest Gump ($329.4 million) out of the No. 10 spot on the all-time list of movie blockbusters, and seems destined to end up somewhere in the top five.

Passion is just now reaching international markets. But the early response has been strong, especially in Latin America and countries with large Catholic populations. And it's been doing brisk box office in Arab countries across the Middle East, including Egypt, where it opened to large crowds last Wednesday.“



Heute von der neuen in die alte Wohnung gefahren, um die allerletzten Reste rauszuholen. Vor der Tür gemerkt, dass ich den Schlüssel vergessen habe. Wieder in die neue Wohnung gefahren, wo ich an der Einfahrt zur Tiefgarage gemerkt habe, dass der Schlüssel zu dieser im Rucksack ist. Und der liegt im Kofferraum.

Manchmal merkt man echt, dass ich nie Schlüsselkind war.





Dienstag, 6. April 2004

Wieso ist genau der Schraubenzieher in der jeweils anderen Wohnung, den man jetzt gerade braucht?

Wieso ist die Kaffeemaschine in der letzten Kiste, die man auspackt?

Wieso passt all der Kram, den man in der alten Wohnung locker untergekriegt hat, nienienie in die neue, obwohl man drei (in Worten: drei) neue Regale gekauft hat?

Wieso sehen leere Räume immer viel größer aus als sie eigentlich sind? (In diesem Zusammenhang: das metrische System auf seine Brauchbarkeit überprüfen. Oder meinen Zollstock. Dieses Sofa MUSS einfach noch ins Wohnzimmer passen. Pi mal Daumen war das doch perfekt.)

Wieso sieht man meinen Decken nicht an, dass sie aus purem Stahl bestehen, so dass ich bis heute noch keine einzige Lampe anbringen konnte und stattdessen meine zwei Deckenfluter von Zimmer zu Zimmer trage?

Wieso traue ich mich nicht, zum Bilderanbringen auf die Ikea-Stühle zu klettern, die ich doch eigenhändig zusammengebaut habe? (Die Frage hat sich gerade selbst beantwortet. Und die Wände sind nur teilweise aus Stahl. Ich hab schon ein paar Nägel reingekriegt.)

Wieso kann ich nicht einfach alle Bücher in die Regale räumen und dann auf „Anordnen nach Name“ klicken?

Wieso habe ich SO MUCH STUFF, aber keine einzige Mülltüte?

Wieso habe ich in der ersten Nacht in der neuen Wohnung nix Anständiges geträumt wie „Ich werde Karriere machen, ich werde reich werden, ich werde heiraten“, sondern nur so Zeugs wie „Ich muss dies noch machen, ich muss das noch machen, und meine Fresse tut mein Rücken weh“?

Wieso bestehen meine Arme und Beine nur noch aus blauen Flecken von Kisten und Klinken und Türrahmen, die irgendwie immer da sind, wo ich sie in meinem wuseligen Hin- und Hergerenne nicht erwarte? (Genau deshalb, Gröner.)

Wieso geht mein DSL, aber nicht mein Telefon? (Egal. Besser als andersrum.)

Wieso habe ich trotzdem ein nettes Wochenende gehabt, trotz Stress, trotz Nachttischlampe im Bad, trotz infolgedessen ziemlich wagemutigem Make-up gestern morgen, trotz Muskelkater, trotz Übermüdung, trotz „Ach, Scheiße, jetzt muss ich ja noch in der alten Wohnung klar Schiff machen“?

Weil ich eine neue Heimat habe. Und das ist klasse.

(Ich möchte nochmal die Tiefgarage erwähnen. Die entschädigt sogar für Stahldecken. Also: Kommt ruhig, Terroristen! Gebt mir Zeit, mich in meinen begehbaren Kleiderschrank zurückzuziehen, aber dann sprengt doch, was ihr wollt. Invincible, baby! Invincible mit Tiefgarage!)



Molly Haskell erinnert jeden Drehbuchautor im Guardian daran, dass Schriftsteller ziemlich mies gewählte Hauptdarsteller sind: Weary of writer's block.
„In any case, Secret Window, the latest tale of mental infraction adapted from a King novella, finds Johnny Depp holed up in a mountain cabin, embittered by the break-up of his marriage and unable to get past sentence one. There are other characters in the story – Maria Bello as the two-timing wife, John Turturro as a Mississippi rube who accuses him of plagiarism – but basically he's alone for very long periods of time, raising the question: "How good a subject is the stymied writer?"

It's one that resonates like hell for writers, but not for anyone else. More importantly, in a medium whose essence is motion, a protagonist mired in inaction presents an oxymoron not easily resolved. That other dark, King-inspired movie, The Shining, may be the all-time glorious exception. Jack Nicholson, scary even in the frothiest of comedies, a man whose demons are always a hair's breadth from erupting, is beyond frightening when unleashed in the cavernous catacombs of an out-of-season hotel. The cream of the jest is his endlessly hammered and reiterated: "All work and no play makes Jack a dull boy," the old typing test becoming a mantra, an ironic in-joke for blocked writers everywhere.

Depp may be second only to Nicholson in compulsive watchability, able to hold the stage alone and enjoy his own company for quite a while as he vamps in his wife's seedy old bathrobe, languishes day and night on the sofa, and talks to himself and his dog. For the most part, though, writers, even when in full flow, or played by juicily inventive actors, make lousy central characters.“



Wer immer das war: Danke, Mann.



Für Frau Lyssa (mit Dank an Herrn Hebig):



Ein Hoch auf unsere Stylesheet Servants.




Sonntag, 4. April 2004



Der Grund, warum ich gestern nicht gebloggt habe. Der Grund, warum ich auch heute nur zwei Sätze für euch über habe.

(Na gut, einen noch: Herr Sixtus hat einen sehr spannenden Artikel über Spam geschrieben. Via Dave-Kay.)




Freitag, 2. April 2004

Einführungsgespräch gehabt, Kaffeemaschine erklärt bekommen, nervös OS X auf meinem Powerbook entdeckt, jemand nach seinem Namen gefragt, durchs Intranet gesurft, sich über die E-Mail-Signatur mit dem neuen Agenturnamen gefreut, Türcode gemerkt, jemand nach seinem Namen gefragt, Headlines geschrieben, Copy geschrieben, jemand nach seinem Namen gefragt, Kundenkram en masse gelesen, alte Mittagsziele wieder aufgesucht, in denen ich zum letzten Mal vor drei Jahren gespeist habe, als ich gegenüber gearbeitet habe, Türcode erfolgreich getestet, Cola light getrunken und sich darüber gefreut, Cola light und nicht mehr nur Wasser aus der Küche holen zu können, jemand nach seinem Namen gefragt, weitergeschrieben, weitergesurft, für zehn Minuten von der Blogosphäre genervt worden, sich über jeden Kollegen gefreut, der seinen Kopf durch die Tür gesteckt hat, um „Hallo“ zu sagen, fast jeden von ihnen nach seinem Namen gefragt, ziemlich pünktlich Feierabend gemacht, keinen Strafzettel am Auto gehabt, das ich statt HVV genutzt habe, um ja nicht am ersten Tag zu spät zu kommen, als ersten Song im Radio (I've had) The time of my life gehört.

Ich glaub, das wird gut.




Donnerstag, 1. April 2004

(Dies ist ein lorem ipsum-Eintrag.)

1. Die Telekom hat es geschafft, irgendwann gestern zwischen 9 Uhr morgens (Weblog zuhause upgedated) und 14 Uhr (ich check mal meine Mails, bevor ich weiter Kisten packe) mein DSL abzuschalten. Allerdings haben sie es in der neuen Wohnung noch nicht wieder angeschaltet. Jedenfalls nicht gestern bis 21 Uhr, als ich geguckt habe. Deswegen sitze ich jetzt bei meinem Kerl und hänge mich an sein W-LAN ran, um euch diese unglaublichen Entwicklungen hautnah mitzuteilen.

2. Ich fange heute in meiner neuen Agentur an. Ich
bin nervös, und ich freue mich.

3. Es wird Sommer in Hamburg. Kein Cabio bleibt mehr geschlossen, und die Eisdielen an den Hauptverkehrsstraßen stellen schon die Plastikstühlchen raus, auf denen man so schön über den Autolärm wegbrüllen kann, während man Spaghetti-Eis schlabbert.