Tagebuch der letzten Woche, die Erkältungsedition

Am Samstag führte ich einige Interessierte durch unsere Ausstellung in Rosenheim. Ich glaube, das ging das gut, jedenfalls war das Feedback positiv. Meine Stimme hielt auch die gute Stunde durch, aber schon beim Gang zum Bahnhof zurück pfiff meine Lunge lustig vor sich hin, und ich habe dann erstmal bis Montag abend nicht mehr gesprochen. Dienstag konnte ich immerhin schon beim Bäcker nach einem Brot krächzen, wobei mir fünf Leute im Laden gute Besserung wünschten. Das war gestern beim Zahnarzt auch so, obwohl die Stimme schon fast wieder da ist.

Ach ja, Zahnarzt. Das war gestern nur eine Kontrolle meiner Schiene, die ich nachts trage, damit ich nicht mit den Zähnen knirsche und von der ich eine neue bekommen hatte. Bevor der Arzt sich zu einem bewegt, ist man ja gerne alleine oder nur mit den zahnmedizinischen Fachangestellten im Raum. Bisher hatte ich in meinem gesamten Zahnarztleben nur weibliche Angestellte, die ein paar freundliche Worte für einen hatten, einen aber sonst in Ruhe ließen, hinter mir vielleicht noch sinnlos auf dem Rechner rumklickten oder die Instrumente nochmal neu anordneten. Gestern war da ein junger Mann, der sich innerhalb von fünf Minuten siebenmal die Hände desinfizierte, erst über Erkältungen und U-Bahn-Unsitten mit mir plauderte, was ich mir noch gefallen ließ, denn das war ja naheliegend. Dann meinte er aber, über Politik reden zu müssen, und seit gestern weiß ich, dass Angela Merkel noch jemand über sich hat, dessen Anweisungen sie ausführt – wer das ist, weiß ich leider nicht –, und dass sie eh immer ein Schoßhündchen von Obama war. Ich brummte irgendwann nur noch „Das sehe ich nicht so“, hatte aber wirklich keine Lust, das noch auszuführen, sondern wartete augenrollend darauf, dass der Mann sich nochmal seine Hände desinfizierte und dass der Arzt bitte bald käme.

Ist nur anekdotisch, unterstützt aber wieder die Theorie, dass Kerle einem Gespräche aufdrängen, während Frauen einen in Ruhe lassen.

Die FAZ ist wieder seit Tagen zu spät, aber sie liegt dafür immerhin vor der Wohnungstür. Weil ich im Moment froh bin, nicht nach unten zum Briefkasten zu müssen, sondern unter meiner Decke bleiben zu dürfen und eh lange schlafe, beschwere ich mich darüber nicht.

Ich begann ja schon im gesunden Zustand, Outlander zu gucken und nölte mehrfach auf Twitter, dass die Serie fürchterlich langweilig sei, wenn man die Prämisse „Krankenschwester wird aus dem Jahr 1945 ins Jahr 1743 gerissen“ kapiert und sie sich im alten Schottland eingewöhnt hat. Aber immer wenn ich denke, so, jetzt gucke ich nicht mehr weiter, kommt eine Folge, die mich dann wieder erwischt.

Außerdem hat die Serie ein Asset, das mir gerade sehr recht kommt:

About last night… @outlander_starz screening with @entertainmentweekly #droughtlanderIsALMOSTover

Ein Beitrag geteilt von Sam Heughan (@samheughan) am

Schnucki-Alarm! Endlich wieder was zum Gucken!

Ich verschenke mein fickle heart ja gerne an irgendwelche Leinwandkerle, mit denen ich nachts Hochzeiten plane, wenn ich nicht schlafen kann, oder denen ich mich liebevoll in meiner Oscar-Dankesrede für das beste Originaldrehbuch zuwende. Was man halt so macht anstatt Schäfchen zu zählen. Der ganze Wahn begann mit Kiefer Sutherland in Stand by Me und Kiefer ist auch heute noch der Oberschnuckel, der diesen Ehrentitel bis auf ewig tragen wird, auch wenn der Mann inzwischen miese Tattoos hat und gerne betrunken in Weihnachtsbäume springt. My love will never die.

Danach kamen Russell Crowe und, die frühen Leser*innen dieses Blogs werden sich erinnern, Viggo Mortensen. Matthew Perry war immer dabei, Matthew McConaughey auch und vor einigen Jahren wurde dann Jeremy Piven der Mann, der mich einschlafen ließ. Der geht mir aber schon länger auf den Zeiger und es kam schlicht niemand nach. Bis letzte Woche, als Netflix mich zu Outlander schickte. Danke, Netflix!

Apropos Tattoos, nicht miese, sondern großartige: hier. Davon hätte ich auch gerne eins. Verdammt, ich dachte, das Thema sei für mich durch. Hm. Hmmmm.

Und dann erfreute mich gestern die BVG mit einem herrlichen Spot, der mich sofort die Spotify-Playlist „Best of Münchener Freiheit“ öffnen ließ. Ich besitze ernsthaft eine CD der Jungs, und ja, ich höre den Kram immer noch. Haters gonna hate hate hate hate hate.

BVG – Ohne Uns

Die 80er haben angerufen – und wir haben abgenommen.

Posted by Weil wir dich lieben on Mittwoch, 15. November 2017

Ich habe versucht, den Sänger zu ergoogeln, der Stefan Zauner so irre ähnlich klingt, aber der Mann möchte laut Tagesspiegel nicht genannt werden. Die Münchener Freiheit kommentierte netterweise selbst unter dem FB-Video, dass sie sehr zufrieden seien. Awww!