Was schön war, die letzten Tage – Norddeutsches Wetter und Menschen von überall her

In der letzten Woche war es noch herbstlich warm – also das, was ich als warm empfinde, während viele schon den dicken Pulli rausholen –, aber gestern wurde es gefühlt von Jetzt auf Gleich deutlich kälter. Dazu kam ein kleines Windchen, während im Norden anscheinend gerade ein Sturm rumlungert. Ich mag den Klang von Wind und Regen sehr gerne, zugegebenermaßen am meisten, wenn ich irgendwo drinnen im Warmen sitze und ihn ungefährdet und trocken genießen kann. Ich vermisste mal wieder Norddeutschland und das Gefühl, sich dort oben ein bisschen auszukennen. Ich wohne bereits seit fünf Jahren in München, aber ich weiß immer noch nicht, in welcher Himmelsrichtung eigentlich Rosenheim und Augsburg von hier aus gesehen liegen; für mich ist das immer noch alles „da unten“, und wenn ich mal irgendwelche Wetterkarten im Netz aufrufe, geht mein Blick immer noch automatisch in den Norden, bis ich mich daran erinnere, dort nicht mehr zu wohnen.

Am Donnerstag hatte sich Besuch aus Norddeutschland in München angekündigt und wir saßen in netter Viererrunde zusammen, die anderen bei Cocktails, Whisky und Bier, ich bei Milchkaffee und Apfelschorle. Mir war immer noch nicht nach Alkohol. Das änderte sich gestern abend, als ein anderer Besuch, dieses Mal aus Köln, in der Stadt war. Wie saßen in komplett anderer Runde zu fünft zusammen, netterweise in einem Lokal, das 300 Meter von meiner Haustür entfernt war. So einen kurzen Heimweg hatte ich noch nie. Normalerweise mag ich etwas längere Heimwege nach Massenveranstaltungen (alles über vier Leute ist eine Masse für mich) ganz gerne, weil ich die Zeit zum Runterkommen brauche. Das war gestern aber eine sehr angenehme Rotte mit ebenso angenehmen Gesprächsthemen – da brauchte ich gar nichts zum Wieder-zu-mir-Finden. Und ich war nach zwei Hellen auch angemessen bebiert, um gut schlafen zu können. Das erste Mal seit zwei Wochen, dass ich durchgeschlafen habe. Der Wind hat anscheinend meine Erkältung mitgenommen, das gute Ding. Ich weiß schon, warum ich den so mag.