Was schön war, Mittwoch, 17. Mai 2017 – Konzentration und Leberwurst

Brav den ganzen Tag im ZI gesessen und gelesen und geschrieben und einen neuen Schwung Bücher an den Tisch geschleppt und gelesen und geschrieben. Viel über Baselitz gelernt; auch, dass er mir immer noch egal ist. Lustige Zitate über Richter gefunden, die ich ihm gerne mal unter die Nase reiben würde, aber ich versuche ja, Künstleraussagen zu ignorieren und mir nur die Werke anzugucken. Einleitung, Thema Vergangenheitsbewältigung, Thema bundesdeutsche Kunst nach 45 sind fertig. Heute kann ich endlich mit Kiefer anfangen. Und nebenbei ist mir noch eine riesige Glühbirne aufgegangen für eine schöne, dicke These, aber die lasse ich noch ein paar Tage rumglühen, die muss noch ein bisschen liegen.

Zum Abendessen versucht, ein Banh Mi nachzubauen, nachdem F. und ich neuerdings gerne im Bami-Haus rumhängen und es uns dort gut gehen lassen. Das war eher eine spontane Idee beim Einkaufen, weswegen ich nur Koriander, Baguette und ein paar Scheiben Schweinebraten kaufte. Die Paté, die eigentlich aus Hühnerleber besteht, wie ich nachträglich las, baute ich aus Leberwurst nach, die ich mit einem bisschen Fischsauce vermischte. Klingt fürchterlich, schmeckte aber erstaunlich gut. Dazu pickelte ich … nee, Moment, das ist Masterchef-Sprech, ich googele mal eben die Ãœbersetzung … ah … dazu legte ich ein paar Möhren- und Gurkenscheiben sauer ein, das heißt, ich ließ sie in Apfelessig liegen, in den ich Zucker gerührt hatte. Pseudo-Paté aufs Baguettebrötchen, Gemüse drauf, Schweinebraten drauf, viel, viel Koriander drauf. Das nächste Mal brauche ich noch ein warmes und ein scharfes Element, dann passt das.

(Und vielleicht ein paar Hühnerlebern.)

Wieder mit Genuss die FAZ gelesen. Ich habe noch fünf Tage, bis ich das Probeabo kündigen muss oder es einfach weiterlaufen lasse, aber im Moment mag ich das sehr, wieder eine Zeitung zu haben.

Am späten Abend noch mit F. die Balkonsaison eröffnet. Ich kann mit dem Konzept Sommer ja immer noch nicht so recht was anfangen, aber dieses „auf dem Balkon sitzen und was Nettes trinken“ gefällt mir immer besser.