Was schön war, Dienstag, 10. Januar 2017 – Diskussion

Morgens Vorlesung zur osmanischen Architektur, wo wir uns mit öffentlichem Raum beschäftigten. Wir begannen mit Kaffeehäusern, die immerhin für Männer öffentlicher Raum waren (knurr) und gingen dann zu Plätzen mit oder ohne Monumente über. Ich lernte, dass im osmanischen Reich Standbilder von Herrschenden eher unbekannt waren bzw. dass generell die Nennung von Namen bei Monumenten als nicht angemessen empfunden wurde. Wir sprachen über das Hippodrom, dem einzigen Bauwerk, das in Istanbul seit der Antike besteht, und dort über den sogenannten deutschen Brunnen, der eigentlich vom Stifter Kaiser-Wilhelm-Brunnen getauft wurde. So hieß er aber im türkischen Sprachgebrauch nie.

Eigentlich wollte ich danach in die Stabi, um ein Buch abzuholen, war aber müde und fuhr deshalb nach Hause. Dort war ich natürlich wieder wach und las das Internet leer, bis ich zum Menschenrechtsseminar wieder in die Uni musste. Dort lasen wir zunächst eine Rede von US-Präsident Carter, in der er seine Außenpolitik skizzierte, die Menschenrechte priorisierten. Wir diskutierten den cleveren Aufbau und die wichtigen Schlagworte. Danach hörten wir ein Referat zur Menschenrechtspolitik von Carter und Reagan und wie sie sich unterschieden. Es folgte eine lebhafte Diskussion, wie fast immer in diesem Kurs, und ebenfalls wie fast immer in diesem Kurs kam ich mit einem sehr durchgekneteten Hirn raus, sehr beglückt vom vielen Input.

F. holte mich vom Historicum ab und wir speisten eine Kleinigkeit in der Pommes-Boutique. Danach gingen wir zu ihm und lasen, ich weiter mein Lektürekursbuch, er Proust (und Das Lustige Taschenbuch).