Was schön war, Dienstag, 14. Juni 2016 – Konzentration

Der Dozent des Esskulturenseminars spendierte polnischen und kroatischen Käse: Es gab Oscypek und Turoš zu probieren. Der Oscypek quietschte lustig zwischen den Zähnen und schmeckte wie ein torfiger Scamorza, sehr angenehme Konsistenz, aber mir ein bisschen zu rauchig. Der Turoš war eher mein Ding: eine brockige Konsistenz wie Parmesan, nur noch härter, zunächst fast geschmacklos, dann eine ganz leichte Schärfe und ein bisschen Paprika – und der Geschmack bleibt eine Stunde lang im Mund. Ich hätte mir ein Gürkchen dazu gewünscht.

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Nach dem Seminar erwischte ich wieder meinen Lieblingsplatz in der Historicums-Bibliothek: direkt neben Treebeard. Ich fand schöne Zahlen zur Wohnungssituation in Deutschland während der Weimarer Republik, die ich als Hintergrund zur Frankfurter Küche (1926) haben wollte. Außerdem las ich noch ein bisschen bei Ute Frevert zu Bürger*innen im 19. Jahrhundert, um eine Gegenposition zu Rebekka Habermas zu haben.

Danach radelte ich nach Hause und probierte das Küchenreferat einmal durch: 22 Minuten. Da muss ich noch ein bisschen kürzen, aber inhaltlich bin ich jetzt zufrieden.

Anschließend kümmerte ich mich um das Handout, schickte meine im Historicum gescannte Leseprobe aus Habermas‘ Bürger*innenbuch an die Dozentin, damit sie es für das Biografieforschungsseminar ins Internet stellt, schickte ein PDF meiner Leo-von-Welden-Präse an eine Kommilitonin, die sie gerne haben wollte und las weiter Habermas.

Abends briet ich meine restlichen Semmelknödel von vorgestern an, machte einen Salat dazu und guckte Fußball. Sehr unaufregender, aber produktiver und angenehm konzentrierter Tag.