moving on up

Ich hab gerade ein riesiges Knäuel guter Laune im Bauch (der ruhig wieder etwas dünner werden könnte, aber das ist mein einziges Problemchen). Meine Zerrung ist restlos verschwunden, was bedeutet, dass ich den Golfschläger wieder unbehindert rumschwingen kann. Der Urlaub fühlt sich allmählich wie Urlaub an, weil ich erst jetzt nach drei Wochen die alte Agentur aus dem Kopf geklopft habe, sich erst jetzt allmählich die Nervosität vor der neuen Agentur beruhigt („Schau’n mer mal, dann seh’n mer schon“) und weil ich die wichtigsten Dinge den Umzug betreffend erledigt habe – alte Wohnung kündigen, neuen Vertrag unterschreiben, Umziehmenschen anrufen, Kartons organisieren, neue Wohnung komplett vermessen, um die eigenen und die Kerl’schen Möbel im Kopf bzw. im Mädchenmaßstab („das passt schon“) befriedigend hin- und herzuschieben.

Allmählich wird das Projekt Zusammenziehen ernst; wir diskutieren darüber, welche Farben an welche Wand kommen, wo wir was aufbewahren, welcher unserer Toaster der Haupttoaster und welcher der Konkubinentoaster wird und ob ich seine Comicsammlung alphabetisch sortieren darf. Ich treibe mich auf diversen Einrichtungswebseiten rum (nur nicht hier, dann muss ich weinen – danke für den Link, Frîa), träume von den ersten Dinnereinladungen und werfe im Geist alle Einsatz in vier Wänden-Tipps über den Haufen. Gleichzeitig entmülle ich meine derzeitige Wohnung. So habe ich gestern anderthalb Regalmeter Videokassetten weggeschmissen, die ich seit Jahren nicht mehr angeguckt habe und die ich wegen ihrer deutschen Tonspur auch nie wieder gucken werde. Dabei ist mir meine allererste Kassette in die Hände gefallen, die ich jemals aufgezeichnet habe, ich schätze so um 1990 rum. Darauf befanden sich Taxi Driver (ein guter Film) und 1969 (ein Kiefer-Film). Manche Dinge ändern sich nie.

Die DVDs werden nicht weniger, die Sonne scheint, meine Blumen blühen bunt vor sich hin, und ich kann jeden Morgen ein bisschen länger im Bett rumlungern als zu Arbeitszeiten. Ich freue mich schon aufs Kisteneinpacken – aber auf jeden Fall aufs Auspacken, denn das wird einen neuen, spannenden und hoffentlich wunderschönen Lebensabschnitt einleiten. Eigentlich müsste ich wahnsinnig nervös sein, aber je näher der Tag des Umzugs rückt, desto ruhiger werde ich stattdessen. Weil es sich gut anfühlt. Und richtig. Und einfach nur nach guter Laune.