Rent

Filmische Adaption des Erfolgsmusicals. Leider ist genau das auch das Problem: Rent funktioniert auf der Bühne bestimmt großartig (ich hab’s leider nie gesehen), denn die Geschichte ist sehr unmittelbar, es gibt die Musical-typischen großen Emotionen und die vielen Songs, die mit einem derartigen Höhepunkt enden, dass man einfach verdammt nochmal klatschen oder mitsingen will. Im Theater ist es genau das, was eine Produktion zu einem Erfolg macht: dass man das Gefühl, das von der Bühne kommt, quasi durch den eigenen Applaus festhalten kann. Im Kino geht das leider nicht, und alleine zuhause vor dem DVD-Player erst recht nicht.

Rent bemüht sich, dem Original treu zu bleiben; fast alle der Akteure haben bei der Uraufführung mitgewirkt, einige der Kostüme sind die gleichen, und die Stimmung in New York Ende der 80er Jahre wird gut wiederbelebt. Aber mit jedem Versuch, von der Bühnenhandlung oder der Enge des Künstlerviertels Alphabet City wegzukommen, fühlt sich der Film eher an wie ein durchschnittliches Musikvideo, und die Großaufnahmen der übereifrigen Musical-Akteure sind auch nicht immer eine gute Idee. Trotzdem bleiben die Geschichte und die Songs natürlich klasse, weswegen ich den Film auch weiterempfehlen würde. Aber noch viel lieber würde ich das Ding jetzt endlich mal auf einer Bühne sehen wollen.