Was schön war, Samstag, 30. Juli 2016

Die Goldene Hochzeit meiner Eltern.

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Danke für eure Kommentare auf Twitter zum oberen Bild, die ich natürlich gleich für die Powerpoint zu meiner Rede verwurstet habe. Mein Vater hat sich besonders über „swag, style, hot sauce“ gefreut, das ich frei mit „heißer Feger“ übersetzt habe.

Was schön war, Freitag, 29. Juli 2016 – Heimat

Mal wieder im Heimatdorf zu sein und es dieses Mal – gefühlt zum ersten Mal – mit (kunst-)historischen Augen zu sehen. Zumindest den alten Dorfkern, durch den ich gestern aufmerksam spaziert bin. Ich bin hier großgeworden, und wie immer, wenn man an den Ort der Kindheit zurückkehrt, kommt einem alles viel kleiner vor. Den Schuster und den Schlachter meiner Kindheit gibt es noch, den stets frequentierten Supermarkt nicht mehr, dafür gibt es einen anderen. Der Laden, in dem ich meinen ersten Judoanzug bekommen habe, ist nicht mehr da, dafür gibt es jetzt Kunstgalerien und Cafés. In einem Haus wechseln die chinesischen Restaurants alle Jahre durch, aber es ist eben immer ein chinesisches. Alles sieht noch genauso putzig und aufgeräumt aus wie früher, und erst jetzt als Erwachsene fällt mir auf, wie wohlhabend die ganze Ecke ist.

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Unser ehemaliger Hausarzt war Hobbyhistoriker und hat eine dicke Dorfchronik geschrieben, die natürlich bei mir im Schrank steht, in die ich aber nie reingeguckt habe. Das werde ich nachholen.

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Die Gemeindebibliothek, in der ich meine halbe Kindheit verbracht habe. Wir hatten einen Familienleihausweis, den aber nie jemand bei sich trug, weil ich den immer hatte. Damals wurde noch in jedes Buch hinten auf einem listenartigen Zettel das Rückgabedatum eingestempelt, und ich fand es immer spannend zu sehen, ob jemand ein Buch an meinem Geburtstag zurückgeben musste und ob das Buch häufig ausgeliehen wurde oder nicht; manchmal wurde der eine, volle Listenzettel mit einem zweiten überklebt. Das fehlt mir heute etwas, dieses Gefühl, ob man ein Buch in der Hand hat, das schon viele in der Hand hatten oder nicht. Gerade bei den wissenschaftlichen Büchern, die manchmal komplett zugeschmiert sind, manchmal aber auch fast unberührt aussehen, würde es mich interessieren, wie oft sie aus dem Magazin geholt werden.

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Die Kirche, in der ich getauft und konfirmiert wurde und in der ich meine Omi bei ihrer Goldenen Konfirmation begleiten durfte. Heute feiern meine Eltern Goldene Hochzeit in ihr.

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Dieses Holzgiebeldetail ist mir noch nie aufgefallen.

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Was schön war, Donnerstag, 28. Juli 2016

„Hillary Diane Rodham Clinton, who sacrificed personal ambition for her husband’s political career and then rose to be a globally influential figure, became the first woman to accept a major party’s presidential nomination on Thursday night, a prize that generations of American women have dreamed about for one of their own.“

Links von Dienstag, 26. Juli 2016

Archivbenutzung im digitalen Zeitalter

Eine ausführliche Auseinandersetzung über die digitalen Möglichkeiten und wie sinnhaft die Arbeit mit ihnen in Archiven ist. Im Artikel werden so viele Punkte angesprochen, dass es mir schwer fiel, nur einen Aspekt als Teaser zu nutzen.

„Archivgut ist unikal, also einzigartig. Das erfordert nicht nur einen höheren konservatorischen Aufwand, sondern verhindert auch Kooperationen wie bei mehrfach gedruckten Werken, die beispielsweise nur in einer Bibliothek gescannt werden müssen. Hinzu kommt eine größere Formen- und Materialvielfalt innerhalb derselben Medieneinheit, die – anders als bei Büchern – dem Einsatz von Scan-Robotern im Wege steht.

Auch die Kosten-Nutzen-Relation fällt für Archive deutlich ungünstiger aus, denn im Durchschnitt wird eine Akte nur etwa alle fünfzig Jahre einmal benutzt. Dies ist auch der Grund, weshalb eine regalweise Digitalisierung ganzer Bestände auch unter wirtschaftlichem Aspekt immer sehr ernsthaft geprüft werden sollte. Anstelle einer Digitalisierung ganzer Bestände wird sich in den Archiven mittelfristig wohl eher eine Digitalisierung von einzelnen Archivalien „on demand“ etablieren, welche auf Anfrage gezielt und zeitnah die tatsächlich nachgefragten Einzelstücke digitalisiert und im Netz zur Verfügung stellt.“

(via @Jo_Kemper)

Denkmal Ost-Moderne II

Rezension zu einem Tagungsband zur DDR-Architektur:

„Umso wichtiger ist das Wissen um die Architektur in der DDR, die emotionslos und ohne politische Sympathien mit dem untergangenen System selbstredend als Zeitzeugnis ihren gleichberechtigten Platz in der Geschichte verdient und ihre eigenen Qualitäten aufweist. Neue Erkenntnisse werden, nunmehr mit Blick auf den heutigen Umgang mit diesem Erbe, im vorliegenden zweiten Tagungsband zur 2014 ebenfalls an der Bauhaus-Universität durchgeführten Anschlussveranstaltung «Denkmal Ost-Moderne II» geliefert. Der Grundtenor des Buches ist, dass die Historisierung an vielen Punkten geglückt sei und jetzt die denkmalpflegerische Praxis in den Fokus rücken müsse. In der Einführung plädieren der Herausgeber Mark Escherich sowie Hans-Rudolf Meier dafür, zu fragen, «wie der Bestand zu sichten und zu qualifizieren ist» und die «praktischen Probleme des Erhalts und der angemessenen Sanierung der als denkmalwürdig bewerteten Objekte» gelöst werden können.”

(via @kunsttexteDE)

Traurig

Claudine zeigt Hilfsangebote zur Suizidprävention auf – auch aus der Sicht einer Selbstbetroffenen.

„Die meisten Krankenkassen kennen die Notsituation in der psychiatrischen Versorgung Deutschlands. Die kennen auch die Folgekosten, die vor allem durch missglückte Suizidversuche auf sie zukommen könnten. Sie haben daher ein sehr großes Interesse jemanden rechtzeitig in die für ihn notwendige Behandlung zu bringen. Wer also nicht weiß, wohin er sich wenden soll – für sich selbst oder Angehörige – wer im akuten Stadium gar nicht die Kraft hat x-viele Therapeuten anzurufen bzw. „abzuklappern”, kann sich an seine Krankenkasse wenden. Die allermeisten großen Krankenkassen haben hier bereits gut funktionierende Notsysteme für die Patienten installiert.

Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Als ich 2013 nicht mehr konnte – ich war im Vorfeld schon selbst aktiv auf der Suche nach einem Psychiater (meine Ärztin war verstorben) bzw. Therapiesuche (die dritte Therapeutin, bei der es gerade gut aussah, bekam mitten in unseren Vorgesprächen eine Krebsdiagnose und musste neuen Patienten absagen) – man kann sich gelegentlich nicht vorstellen, wie mies es laufen kann – war ich in einem hellen Moment sehr offen zu meiner Krankenkasse. Und ich kann nur sagen, dass die sich ab diesem Moment sehr um mich gekümmert haben. Ich bin angerufen worden. Ich habe eine persönliche Ansprechpartnerin bekommen, sehr geschult. Mir sind Angebote gemacht worden, dass man für mich einen Termin bei einem Arzt machen würde (die Kassen arbeiten da mit Ärzten zusammen, damit entfällt natürlich erst mal die „freie Arztwahl”, aber die sollte in so einem Moment auch nicht Priorität haben. Ich bin auf deren Krisendienste hingewiesen worden. Kurz: ich bin nicht alleine gelassen worden.“

Tagebuch, Montag, 25. Juli 2016

Morgens im rosa Rauch nach Hause gegangen, Pokémon angelockt – inzwischen weiß ich, wie der korrekte Plural für die Viecher lautet – und drei neue gefangen. Ich weiß immer noch nicht genau, was ich mit ihnen machen soll, weswegen ich mir den praktischen Blogeintrag von dasnuf durchlas. Allerdings weiß ich jetzt immer noch nicht, was ich mit ihnen machen soll außer sie in schlimme Kämpfe zu schicken, was mir total widerstrebt. Sie sind doch so niedlich! Ich glaube, ich sammele einfach ehrgeizlos weiter vor mich hin und gucke mir währenddessen Fassadendetails in meiner Umgebung an.

Die Dinger heißen Pokestops, nicht Pokemonstops. Die Lingo hab ich auch noch nicht drauf.

In fünf Stunden die Einleitung zur Geschichtshausarbeit zu Papier gebracht. Struktur ist jetzt klar, wo ich hin will, auch. Wird hoffentlich besser als das Referat. Auch beim wiederholten Durchlesen zufrieden gewesen.

Für Geld geschrieben. Ich merke, dass mir Werbung wieder Spaß macht; vermutlich, weil sie nicht mehr die tagesbestimmende Tätigkeit ist. Vielleicht klappt mein Plan Z ja doch – drei Tage die Woche Werbung (für die Miete), den Rest Promotion (für Herz und Seele und geistige Gesundheit) –, ohne dass ich mich dafür fies verbiegen muss.

Himbeermarmelade mit Frischkäse auf Lieblingsbrot.

Sehr unschön: damit aufzuwachen, dass die Timeline anscheinend jemand gerade beim Suizid zuguckt bzw. noch hektisch versucht, ihn davon abzubringen, was vermutlich schon zu spät war. Manchmal verfluche ich Social Media sehr. Die ganze Sorgfalt, die meine Timeline beim Amoklauf am Freitag drauf hatte, schien gestern verschwunden, wobei ich mir selbst auch an die Nase fassen muss. Als nach Stunden, auf denen ich Twitter nur flüchtig durchscrollte, weil ich nicht wieder und wieder sinnlos davon lesen wollte, klar war, dass der Betreffende nicht mehr zu retten war, retweetete auch ich einen Ausschnitt seines Abschiedsblogeintrag, ohne zu überdenken, damit vielleicht den Nachahmeffekt zu verstärken. Ich löschte den Retweet nach fünf Minuten wieder.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Abschnitt des Blogeintrags auch löschen sollte. Ich las gestern bereits mehrere Nachrufe oder Blogeinträge, in denen Menschen, die ihn persönlich kannten, von ihm Abschied nahmen; ich kannte ihn nur von zwei Jazz-Compilations, die man sich vor Jahren mal bei ihm im Blog runterladen konnte und die heute noch auf meinem iPhone dudeln sowie von Twitter, wo er mir folgte, ich ihm aber nicht. Diese Blogeinträge können meiner Meinung nach nicht falsch sein, aber: Ich bin sehr hin- und hergerissen, gerade im Zusammenhang mit dem Amokläufer, wo uns allen stets eingebläut wird, bloß nicht darüber zu berichten oder den Namen zu nennen, um keine Nachahmer (bei Amokläufen muss ich nicht gendern) herauszufordern. Wie ist der Stand bei Suizid? Ich habe keine Ahnung.

Edit: Die Kaltmamsell bringt auf den Punkt, was bei mir seit gestern unverbal rumwabert:

„Nun war ich endgültig durch den Wind und schwankte zwischen dem Befremden, dass [Name gelöscht] in seinen Schritt so viele Menschen mit hineingezogen hat durch den öffentlichen Abschiedsbrief und seinen Tweet – und dem Schmerz des Wissens, dass keine Liebe und keine Anerkennung der Welt gegen die große Lüge der Depression ankommen. Mir ist schon klar, dass in der finalen Phase einer Depression die Meisterschaft des Menschen in kognitiver Dissonanz dazu führt, dass er die Rücksichtslosigkeit seinen Angehörigen gegenüber wegerklärt mit der Überzeugung, sie seien ohne ihn besser dran. Doch den eigenen Suizid in einem öffentlichen Blog zu verlautbaren ist schon ein extra starkes Stück wegerklärter Rücksichtslosigkeit. (Ich merke, dass derzeit die Wut überwiegt. Wo ich doch weiß, dass der Auslöser dieser Wut Teil einer Krankheit ist.)

Was schön war, Sonntag, 24. Juli 2016

Um kurz nach 6 vor dem Wecker aufgewacht und mich darüber gefreut, denn so konnte ich entspannt zur Öffnungszeit um 8 vor der Stabi stehen anstatt erst um 9, wie ich geplant hatte. Das war natürlich eine gute Idee, denn um 9 war es schon sehr voll, und um halb 10 sah ich keinen freien Platz mehr. Was ich noch nie gesehen hatte: eine Art Sitzplatzdienst – da lief plötzlich ein Herr durch die Gegend mit gelben Zetteln, mit denen er anscheinend freie Plätze markierte und dann Leute ranwinkte, die auf einen Platz warteten. So war es auch bei mir; sobald ich Anstalten machte, nach vier schönen, konzentrierten und ertragreichen Stunden meinen Bücherstapel in die Ablage zu tragen, wurde ich gefragt, ob ich gehe, und nachdem ich bejaht hatte, wurde ein junger Mann zu meinem Platz gelotst. Finde ich gut.

Beim Arbeiten in der Stabi ist mir eine Struktur für beide noch ausstehende Hausarbeiten eingefallen. Heute morgen direkt nach dem Aufwachen dann auch der Anfang für die Geschichtshausarbeit, und wenn der Anfang steht, schreibt sich der Rest quasi von alleine. Sehr schön.

Mittagsschläfchen, Gilmore Girls, Stracciatella-Eis mit Pfirsichen. Und abends mit jemandem auf dem Balkon sitzen, der seiner Freundin noch einen Burger holt, weil die PMSig Schmacht auf alles zu den blödesten Tageszeiten hat.

Biografie-Tipps

Ich hatte im letzten Semester eine Übung, in der wir uns mit verschiedenen Ausprägungen der Biografie befasst haben. Jede*r von uns Teilnehmer*innen stellte im Laufe des Kurses eine Biografie vor und versuchte sie einzuordnen; zum Referat gehörten natürlich auch Handouts. Und aus genau denen suche ich jetzt mal meine Favoriten raus, die ich gerne lesen würde und gebe euch damit gleich praktische Lesetipps. Was sind wir heute wieder serviceorientiert.

In den ersten Sitzungen beschäftigten wir uns damit, ob eine Biografie eine Geschichtsdarstellung oder Literatur sei. Radio Eriwan sagt: kommt darauf an. Wir lasen ein paar Grundlagentexte, die ihr euch mal schön selbst ergoogeln könnt, zum Beispiel Wilhelm Diltheys „Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften“(Auszug), in: Theorie der Biographie. Grundlagentexte und Kommentar, hg. v. Bernhard Fetz/Wilhelm Hemecker u. Mitarbeit v. Georg Huemer und Katharina J. Schneider, Berlin/New York 2011, S. 59–64, der in seinem Aufsatz genau diese Frage stellt: Ist eine Biografie überhaupt Wissenschaft? Einer der nächsten Texte war Christian von Zimmermanns „Exemplarische Lebensläufe. Zu den Grundlagen der Biografik,“ in: ders./Nina von Zimmermann (Hg.): Frauenbiographik. Lebensbeschreibungen und Porträts, Tübingen 2005, S. 3-16, der sich als Literaturwissenschaftler dem Thema näherte und erstmal konstatiert, dass Biografien bei Historiker*innen nicht unbedingt den besten Ruf genössen, auch weil sie in ihrer Anlage gerne auf bekannte Typen zurückgreifen wie „den Künstler“ oder „die Mutter“ oder auf angebliche Geschlechtseinheiten, denen der oder die Biografierte entspricht oder eben gerade nicht. „Das historische Individuum wird so zum exemplarischen Fall für überindividuelle Erscheinungen und Interessen: sei es als historisches Exempel, sei es als Fallgeschichte in spezifischen kulturgeschichtlichen Formationen.“ (S. 7) Zum Abschluss der Grundlagentexte lasen wir einen Klassiker der Biografie – Dozentin: „Wenn Sie den irgendwo zitieren, sind Sie auf der sicheren Seite“ –, nämlich Winfried Schulzes „Ego-Dokumente: Annäherung an den Menschen in der Geschichte? Vorüberlegungen für die Tagung „EGO-DOKUMENTE“, in: Ego-Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte, hg. v. dems., Berlin 1996, S. 11–30. Der Text befasst sich, wie der Titel schon erahnen lässt, mit den Dokumenten, die Biografien zugrunde liegen, nämlich die vom Biografierten selbst erstellten wie Tagebücher, Briefe – und heute vermutlich Blogs und Tweets. Aber auch zum Beispiel Gerichtsakten sind Ego-Dokumente, in denen eine Zeugenaussage aufgenommen wird. „Ego-Dokumente [sind] Quellen […], in denen ‚ein ego sich absichtlich oder unabsichtlich enthüllt oder verbirgt.‘“ (S. 20)

Und dann kamen die Biografien. Im Komplex Individualbiografik fanden sich in der Seminarübersicht gleich vier Werke zu Wilhelm II., von denen wir immerhin eines auszugsweise lasen, weil sich für die anderen kein*e Referent*in fand. Die Biografie von John Röhl kann ich euch auch so empfehlen (John Röhl, Wilhelm II. 3 Bde., München 1993–2008); ich habe von den drei dicken Bänden immerhin den ersten gelesen, und auch wenn es irgendwann langweilig wird, ständig auf den bei der Geburt verkrüppelten Arm von Wilhelm als Auslöser des Ersten Weltkriegs hingewiesen zu werden, ist das Buch doch unglaublich dicht und detailverliebt. Man braucht allerdings eine Pause zwischen den einzelnen Bänden. Meine ist jetzt fast genau vier Jahre lang; ich könnte allmählich mal mit dem zweiten anfangen. Unsere Dozentin empfahl uns außerdem noch die Biografie von Christopher Clark, sie gehört angeblich mit den zu besten von den vielen, die es über den Kaiser gibt. (Edit: Ellebil machte mich darauf aufmerksam, dass ich das Buch nicht nur gelesen, sondern auch im Blog besprochen habe. Scheint keinen nachhaltigen Eindruck auf mich hinterlassen zu haben. Zweifele jetzt total die Dozentinnenempfehlung an einself.)

Generell bewegten wir uns fast ausschließlich im 19. Jahrhundert, was mir in Verbindung zu meinem Kindheits- und Jugendseminar sehr recht war. Die erste Biografie, die ich lesen möchte, ist Morten Reitmayers Bankiers im Kaiserreich. Sozialprofil und Habitus der deutschen Hochfinanz, Göttingen 1999. Reitmayer erstellt eine sogenannte Kollektivbiografie, nähert sich also nicht einer Einzelperson, sondern einer ganzen Gruppe. Hier fand ich den Generationenkonflikt spannend: Während die erste Generation der Bankiers sich nach oben arbeitet, genießt die zweite das angenehme Leben, ohne den familiären Reichtum zu vergrößern, oder sie engagiert sich auf kultureller Ebene, um das Geld in ihren Augen sinnvoll zu verwenden anstatt es einfach zu vermehren. Eine weitere Kollektivbiografie befasst sich mit der Mentalität des Großbürgertums Ende des 19. Jahrhunderts: Martin Doerry, Übergangsmenschen. Die Mentalität der Wilhelminer und die Krise des Kaiserreichs, Weinheim/München 1986. Doerry nutzte über 500 Autobiografien (oder auch Biografien, ich weiß es leider nicht mehr), um ein großes Porträt zu zeichnen. Wenige Menschen werden einzeln porträtiert; das eine, was wir gelesen haben, hat mich nicht so recht überzeugt, aber das gesamte Konzept schon. Ich wäre allerdings vorsichtig damit, Autobiografien als einzige Quelle zu nutzen, denn jeder autobiografische Text beschönigt, verschweigt, lässt aus, verzerrt, selbst wenn er es nicht will. Das Buch erschien zur Zeit der Sonderwegs-Debatte, was es gleich zu zwei Zeitdokumenten auf einmal macht.

Ein kleiner Zeitsprung: Mein nächstes Wunschbuch wäre Ulrich Herberts Best: Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft, Bonn 1996, in denen er sich mit Werner Best auseinandersetzt. Die Leitfrage des Referenten war, wie sich die Mittäterschaft vieler Akademiker*innen im Dritten Reich erklären lässt. Die konnte er zwar nicht beantworten, aber er hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht.

Die Biografie, die ich vorstellte – Rebekka Habermas‘ Frauen und Männer des Bürgertums. Eine Familiengeschichte (1750-1850), Göttingen 2000 –, lege ich euch natürlich ebenfalls ans Herz. Habermas untersucht zwei Generationen von doppelt miteinander verschwägerten Familien des Besitz- und des Bildungsbürgertums und unterteilt ihr Buch in die Bereiche Arbeit, Geselligkeit sowie Ehe und Familie. Das ganze ist äußerst lesbar geschrieben und gespickt mit schönen Quellen.

In der letzten Sitzung sollten wir alle eine Biografie mitbringen und vorstellen, die uns gefallen hatte. Da es die letzte Sitzung war, saßen wir nur noch zu sechst zusammen, aber auch in dieser kleinen Runde kamen ein paar Biografien rum, die ich gerne lesen möchte. Ich selber stellte Hiltrud Häntzschels Biografie über Marieluise Fleißer vor, die ich jetzt auch schön einordnen konnte. Gerade feministische Biografie, vor allem die der 1970er Jahre, als die Genderforschung allmählich anfing, Frauen ans Licht zu holen, biografiert Frauen als Außenstehende, als Gegenentwurf zur patriarchalischen Gesellschaft, als Opfer, das sich subtil zu wehren weiß. Das mag in vielen Fällen hinkommen, bastelt aber genau so ein Konstrukt wie oben angesprochen: eine Frau wird zur Schablone von allen Frauen. Bei Fleißer finden wir einen Sonderfall – sie hat sich zeitlebens als Opfer der Zeit, der Männer, der Politik gesehen, und als ihr Werk Ende der 1960er Jahre wiederentdeckt wurde, schrieb sie es wild um, teilweise so, dass sie wissender erscheint als sie war (gerade im Hinblick auf die NS-Zeit) oder eben als Opfer der Umstände. Häntzschel schreibt in ihrem Vorwort, dass sie genau diesen Eindruck wieder zurechtrücken will, sie will die ursprüngliche Fleißer, das Nicht-Opfer, eine aktive, handelnde Frau, unter den ganzen neuen Schichten freilegen. Das klappt nicht immer, aber die Biografie war die erste, die mir sofort einfiel, als wir im Kurs die Aufgabe bekamen, und auch, nachdem ich mein Regal, in dem knapp 50 Biografien stehen, durchgeforstet hatte, kam ich zu ihr zurück. Kann man prima lesen, selbst wenn man kein einziges Stück oder keine einzige Erzählung von Fleißer kennt.

Eine Kommilitonin stellte eine sehr kurze Biografie über Gabriel Riesser vor, einem jüdischen Politiker, der Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung war. Dazu kann ich nichts sagen, außer dass sie mich interessiert. Unsere Dozentin stellte dann noch ein Buch von Witold Rybczynski vor, der mir im Zusammenhang mit architektonischen Texten schon öfter über den Weg gelaufen ist. Auch das will ich natürlich lesen: In A Clearing In The Distance: Frederick Law Olmsted and America in the 19th Century geht es unter anderem um den Erbauer des Central Parks in New York.

Tagebuch, Freitag, 22. Juli 2016

Ich saß am Schreibtisch und beendete einen ewig langen Blogeintrag für heute. Vorhin hatte ich eingekauft, in meiner Küche lag frischer Lauch, auf den ich Lust gehabt hatte. So richtig hungrig war ich aber noch nicht, also zog ich ein paar Geschichtsbücher zu mir und arbeitete weiter an meiner Hausarbeit. Twitter lief nebenbei, wie immer, ab und zu blickte ich auf und guckte in den Stream – und irgendwann hatte ich dauernd den Hashtag #OEZ in der Timeline, es erschienen Eilmeldungen von einer Schießerei im Olympia-Einkaufszentrum, die Tweets liefen schneller durch als sonst. Auch die Polizei München twitterte; die habe ich seit der Schießerei im April fast direkt vor meiner Haustür im Feed.

Meine erste Reaktion: Amoklauf, kein Terrorismus. In meiner Timeline tauchte ein Video auf, das wegrennende Menschen zeigte. Jemand erwähnte, dass Facebook die Sicherheitsabfrage für München freigeschaltet hätte, also das Feature, mit dem man seinen Freund*innen mitteilen kann, dass es einem gut geht. Da war dann doch plötzlich der Gedanke da: Jetzt also auch bei uns. Jetzt also auch hier. Wann immer in den letzten Monaten Nachrichten von Terroranschlägen bei mir ankamen, veränderte sich für mich persönlich: nichts. (Außer dass ich daran dachte, als ich im Januar nach Paris flog.) Ich fühlte mich nicht unsicherer in meinem Alltag, und ich wüsste auch nicht, wie ich mich aktiv vor solchen Geschehnissen schützen sollte außer nur noch zu Hause zu bleiben, was schlicht keine Option ist, und ich will auch nicht, dass es eine ist. Wie scherzen wir seit Jahren und Antville: „Jetzt haben die Terroristen gewonnen.“ Das werden sie nie, auch wenn wir alle zuhause bleiben.

Aber jetzt klickte ich doch auf den Facebooklink und markierte mich als sicher und im Home Office, gut fünf Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt. Die ersten „Gefällt mir“ waren nach Sekunden da. Mein Handy klingelte; meine Schwester hatte im Radio von der Situation in München gehört, sie war gerade im Auto unterwegs und wollte wissen, ob alles okay sei. Ich sagte ja, beruhigte sie, und rief meine Eltern an. Die wussten als internetlose Menschen, bei denen auch nicht dauernd das Radio lief, natürlich noch von nichts, freuten sich, als ich anrief, aber eben nicht, weil es mir gut ging, sondern weil ich anrief. Ich erzählte kurz von einem Amoklauf, ich sagte bewusst nicht Terroranschlag, denn so kam mir diese Begebenheit nicht vor, sagte, dass alles okay sei, ich nicht vor die Tür gehen würde, alles gut.

Inzwischen fuhr der öffentliche Personennahverkehr nicht mehr, die halbe Stadt schien mit Menschen voll, die nicht nach Hause kamen, erstens weil der ÖPNV nicht fuhr, zweitens weil die Polizei darum bat, öffentliche Plätze zu melden. Die ersten Tweets mit #offenetür, #opendoor, #porteouverte tauchten in der Timeline auf. Gerade den letzten Hashtag kannte ich nur aus Paris und finde die Idee immer noch großartig, dass man in der Stadt gestrandeten Menschen Zuflucht bieten kann. Eine sehr entfernte Bekannte von mir twitterte, sie säße mit acht weiteren Menschen in einem Treppenhaus zwischen Marien- und Odeonsplatz fest, ich retweetete ihren Aufruf, sie twitterte eine Stunde später, sie seien alle in Sicherheit und löschte den Tweet. Mich irritierte, dass ich die ganzen Stadtteil- oder Straßennamen kannte; bei den Pariser Anschlägen hatte sich alles sehr fiktiv angefühlt, weil ich nichts mit diesen Namen verbunden hatte außer mit sehr wenigen Plätzen, die ich in Paris kannte, Metrostationen, Sehenswürdigkeiten. Jetzt war alles direkt vor meiner Haustür, an Orten, an denen ich täglich bin (aus der LMU oder der Uni-Bibliothek meldeten sich Menschen, die festsaßen) oder an denen ich dauernd vorbeifahre. Ich las aber auch, dass Kirchen und Moscheen ihre Türen öffneten, irgendwann die bayerische Staatskanzlei (mit Polizeischutz, wurde im Tweet erwähnt) und viele Hotels. Ein Hotel twitterte allerdings, dass es niemanden aufnehme, dass nur Gäste reinkämen, die sich ausweisen könnten. Ich konnte beide Seiten verstehen, vor allem, weil die Polizei von bis zu drei Tätern ausging, die bewaffnet auf der Flucht waren. Taxen wurden aufgefordert, niemanden von der Straße aufzulesen, was es vielen vermutlich noch schwerer machte, nach Hause zu kommen.

Ich klickte irgendwann in den Livestream der Tagesschau und hielt es ungefähr 30 Minuten aus, dem hilflosen Rumstammeln und Wiederholen von Vermutungen zuzuschauen. Während auf Twitter die Polizei München besonnen dazu aufrief, keine Bilder oder Videos zu verbreiten, wurden sie hier munter ausgestrahlt. Ich las den ganzen Abend keine einzige Spekulation über den oder die Täter, ihren Hintergrund, ihre Motive, nur Aufrufe an die Öffentlichkeit, wie sie sich bitte zu verhalten habe (weg von der Straße, zuhause bleiben), während die Medien hemmungslos wilde Theorien in den Raum stellten und von Panik in der Stadt berichteten. Gut, ich saß zuhause und war sehr unpanisch, ich kann nicht beurteilen, wie es draußen war, aber wenn ich die Medien mit meiner Timeline vergleiche, würde ich mir wünschen, aktuelle Berichterstattung bei unklarer Ausgangslage würde öfter von meiner Timeline gemacht und nicht von wildgewordenen Menschen mit Mikrofon und einem angeblichen Informationsauftrag. Denn der sollte meiner Meinung nach nicht darin bestehen, sinnlose Vermutungen rauszuhausen und genau das zu tun, worum die Polizei eben nicht bat.

Als klar wurde, dass niemand was wusste, bekochte ich mich selbst mit gebackenem Lauch und Hummus und channelte dabei Eva Hesses Repetition Nineteen. Dann guckte ich weiter dem Twitterstream zu, was ich bei … das ist jetzt eine seltsame Formulierung, die vielleicht ein schlechtes Licht auf mich wirft, weil sie mich gleichgültig erscheinen lässt, aber egal: … was ich bei anderen Anschlägen nicht tue. Dort sammeln sich für mich Informationen, die mir egal sind, und Vermutungen, die mir noch egaler sind – solange der Anschlagsort weit weg von mir ist. Jetzt saß ich aber quasi mittendrin, und daher guckte ich dann doch der Timeline zu anstatt sie bewusst wegzuklicken und erst am Morgen danach nachzulesen, was nun eigentlich passiert war.

Als nach 22 Uhr immer noch von Tätern auf der Flucht die Rede war, wurde mir allmählich mulmig, denn F., der olle Kulturmensch, saß in den Kammerspielen. Seine Begleitung war schon nicht mehr in die Stadt hineingekommen, er selbst war aber ins Theater gegangen. Dort wurden die Zuschauer*innen vor und nach der Veranstaltung auf die Situation hingewiesen, man könne vor Ort bleiben, dürfe aber natürlich auch gehen. F. verschanzte sich hinter einem Bier im Blauen Haus, schickte mir beruhigende SMSe – vermutlich war ich nervöser als er – und schrieb von einem „unbehaglichen“ Gefühl, klang aber trotzdem entspannt. Zweieinhalb Stunden nach Veranstaltungsende saß er immer noch an der Theke, hatte sein Geld für Bier ausgegeben (kein Taxi mehr drin, obwohl ich gar nicht weiß, ob gestern noch welche fuhren) und wollte einfach nach Hause. Über der Maxvorstadt kreisten seit gefühlt 15 Minuten mehrere Hubschrauber, was mich etwas nervös werden ließ (heute morgen las ich, dass die Wohnung der Eltern des Schützen in meinem Stadtviertel liegt und sie gestürmt wurde). Ich hockte inzwischen, total albern, wieder im fensterlosen Flur, wo ich auch während der Schießerei im April gesessen hatte und aktualisierte Twitter im Sekundentakt, um F. sagen zu können, ob er sich nach Hause trauen könne. Ich bat ihn, nicht auf die Straße zu gehen, aber mein Held Tobi Vega bot ihm an, ihn mit dem Auto abzuholen, machte sich aus Obermenzing in die Innenstadt auf und lieferte ihn heile zuhause ab. Meine DM an ihn enthielt vermutlich ein paar Emotionen und Herz-Emojis zu viel, aber ich war sehr froh, dass er F. in Sicherheit gebracht hatte. Nochmal danke dafür.

Damit fiel dann auch so ziemlich alle Spannung von mir ab. Ich fühlte mich ein bisschen memmig, einfach ins Bett zu gehen, aber ich hätte nicht gewusst, was ich sonst hätte tun sollen. Alle Menschen, die mir hier in München am Herzen liegen, hatten ihren Facebookstatus aktualisiert und sich als in Sicherheit markiert, was mich sehr beruhigte. Scheint doch was dran zu sein an diesem Feature. Ich hatte auch jemanden in meiner Timeline, die oder der schrieb, dass das Hubschrauberkreisen normal sei, da würde halt gesucht. Auch das beruhigte mich, obwohl ich den oder die Autor*in nicht kannte. Social Media beruhigte mich mehr als die Nachrichtenseiten, die ständig von Panik in der Stadt und Ausnahmezustand etc. schrieben, während in meiner Timeline die ersten Tweets auftauchten von Menschen, zu denen Unbekannte geflüchtet waren, die jetzt anscheinend halbwegs entspannt beieinander saßen und in Sicherheit waren.

Meine Gedanken heute morgen sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich frage mich, wie ich mich auch schon im April gefragt habe, wo die Waffen herkommen, die zur Tat benutzt wurden, und ich hasse das Gefühl, dass Waffenbesitz zunehmen könnte. Ich habe mich nirgends auf der Welt unsicherer als in den USA gefühlt, weil mir bewusst war, dass, überspitzt gesagt, jeder Menschen neben mir im Supermarkt eine geladene Waffe dabeihaben könnte. Mehr Waffen sorgen nicht für mehr Sicherheit, sondern verstärken nur das Gefühl der Unsicherheit. Genauso verstärken mehr Gesetze zur Überwachung und noch mehr idiotische Maßnahmen an Flughäfen das Gefühl der Unsicherheit, wo anscheinend auch ein problemlos zu mietender LKW als Tatwaffe ausreicht oder man auch in Zügen Bomben schmuggeln kann. Alter Hut, aber: Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Gestern tauchte ein Tweet in meiner Timeline auf, der besagte, dass bei jedem Anschlag nicht strengere Gesetze erlassen, sondern stattdessen ein paar gestrichen werden sollten. Für mehr Freizügigkeit, für mehr Miteinander, für mehr offene Türen.

Mein heutiger Tag begann damit, die Geschehnisse der Nacht auf dem iPhone nachzulesen, während ich noch im Bett lag. Eine SMS von F. wünschte mir guten Morgen. Draußen sind keine Hubschrauber mehr zu hören, sondern die üblichen Autos und Anwohner. Ich müsste noch einkaufen gehen. Es fühlt sich alles wieder sehr normal an, und ich glaube, das ist okay so.

Christian Jakubetz schreibt: „Ich war an dem Abend beides, Betroffener und Journalist.“

Claus Kleber über die Arbeit der Öffentlich-Rechtlichen. (Am Tag vor dem Amoklauf geschrieben.)

Kohlrabi-Curry-Gratin

Im Prinzip das gleiche wie Kartoffelgratin, nur mit Currypulver, aber ich schreibe das Rezept trotzdem mal auf.

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Für zwei Personen.

900 g Kohlrabi (zwei bis drei Stück, vor dem Schälen gewogen) in dünne Scheiben schneiden und hübsch in eine Auflaufform legen.

1 Zwiebel fein würfeln und in
1 EL Butter andünsten.
2 EL Currypulver dazugeben (ich hab mindestens das Doppelte genommen) und kurz mitdünsten. Mit
200 ml Schlagsahne und
150 ml Milch aufgießen. Aufkochen, mit Salz und wenig Pfeffer würzen. Über den Kohlrabi geben und im auf 190° vorgeheizten Ofen für circa 40 Minuten backen.

In einer Pfanne
4 EL Semmelbrösel in
1 TL Butter anrösten,
30 g gesalzene Erdnusskerne mitrösten.
Kohlrabigrün fein hacken und mit Bröseln und Erdnüssen über das Gratin geben.

Kann man hübsch als Beilage essen, mir hat es gestern auch als Hauptmahlzeit gut geschmeckt, wenn mir auch der Kohlrabigeschmack etwas untergegangen ist in der ganzen Milch-Sahne-Herrlichkeit. Das nächste Mal lasse ich außerdem die Zwiebel weg, die brauche ich nicht im Gratin.

Was schön war, Mittwoch, 20. Juli 2016

Im Home Office zu sitzen, nicht da raus zu müssen ins 31 Grad heiße München, stattdessen in einem auf meine persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Zimmer zu arbeiten: Fenster zu, Rolladen runter, von draußen dringt nur noch gedimmtes Licht zu mir, was ich sehr mag und was die blöde Hitze draußen lässt. Entspannt und konzentriert gearbeitet, gutes Feedback bekommen, viele Erdbeeren gegessen und abends noch einen schönen Gin & Tonic genossen. Gemeinsam eingeschlafen.

Was schön war, Dienstag, 19. Juli 2016 – Sommerwind, ZI, Klausurnote

Morgens bei schon 26 Grad (was sich für mich Herbst- und Winterkind immer wie 36 Grad anfühlt) ins ZI geradelt. Gaaaaanz laaaaangsaaaaam, um nicht so fies in Schwitzen zu kommen. Ich trug ein neues Kleidchen, und obwohl ich mich quasi kaum schneller fortbewegte als Schritttempo, konnte ich den Fahrtwind genießen, weswegen ich trotz der 46 Grad sehr gut gelaunt unterwegs war und mich mal wieder fragte, warum ich 20 Jahre lang kein Fahrrad gefahren bin, wo es doch so herrlich ist.

Im ZI einen großen Job fast fertig gekriegt. Die pure Schreibarbeit ist durch, jetzt kommen Finetuning, Kürzen und Rumpuscheln, und dann kann ich es sogar eine Woche vor der Deadline abgeben. Was bedeutet: über eine Woche mehr Zeit für die Hausarbeiten. Yeah, Baby!

Pfirsiche und Erdbeeren zum Mittag.

Nachmittags die Note für die Geschichtsklausur gekriegt und freudekreischend auf die Mail des Dozenten reagiert: 1,3. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, denn ich knabbere ja immer noch an der ollen 2,0 fürs Referat rum. Aber mit 56 von 60 Punkten kann ich hervorragend leben.

In Geschichte schreiben wir in den Seminaren zusätzlich zu Referat und Hausarbeit einstündige, essayartige Klausuren, während wir in Kunstgeschichte in den Seminaren keine Klausur für die Endnote brauchen. Stattdessen schreiben wir Klausuren in den Vorlesungen in der hirntoten (aber schnell korrigierbaren) Multiple-Choice-Variante. In diese mischt sich manchmal eine sogenannte offene Frage, wo man dann selber auf einen Begriff, einen Namen oder eine Jahreszahl kommen muss und nicht die Antwort aus den vorgegebenen Möglichkeiten raten kann, aber selbst dann braucht man für den Fragebogen meist nicht mehr als zehn Minuten. Unsere Dozent*innen sind sich alle ziemlich einig darüber, dass man kunsthistorisches Verständnis so kaum abprüfen kann, aber ich ahne, dass einfach keine Kapazitäten da sind, um 400 Klausuren in Essayform aus einer Vorlesung zu lesen und zu benoten.

Was schön war, Montag, 18. Juli 2016 – Bibkram, „Toni Erdmann“

Morgens saß ich im Lesesaal der Unibibliothek – zum ersten Mal seit dem ersten Semester wieder. Damals arbeitete ich mich durch eine Partitur eines Beethoven-Trios, gestern durch ein Büchlein von 1906, in dem eine Frau ihrer Kindheitserinnerungen aus dem 19. Jahrhundert aufgeschrieben hatte. Auf einer Seite stand, dass es um 1850 noch keine blonden Puppen gegeben habe; Suschna widersprach erwartungsgemäß. Aus dem Buch lernte ich auch, dass Droschken feste Stellplätze hatten und nicht wie ein Taxi bis zur Haustür kamen.

Ein Buch aus der Stabi abgeholt, dann im ZI einen weiteren Text fertiggstellt. Nebenbei die Celeste-Kette von Zaha Hadid entdeckt und sehr bewundert.

Abends mit F. im Arri-Kino Toni Erdmann gesehen, den ich euch sehr ans Herz legen möchte. Bitte nicht vom blöden Trailer täuschen lassen, der lässt einen die übliche nervige Dramedy erwarten, aber das ist der Film nicht. Ich ahne aber auch, warum der Trailer so aussieht wie er aussieht – der Film hat so viele perfekt komponierte Szenen und so wunderbare Dialoge, aber man kann kaum etwas herausgreifen und zu anderthalb Minuten zusammenschneiden. Jedes Bild und jeder Satz bringt die Handlung voran oder erzählt etwas über die Protagonist*innen – also perfekte Filmkunst –, aber einzeln stehen sie wie kleine Bröckchen in der Gegend rum, ihnen fehlt der Vorlauf und das Nachspiel. Beides ist wichtig in diesem nicht ganz kurzen Film, aus dem man aber auch nichts wegstreichen kann. Wir überlegten danach lange, wo man vielleicht hätte kürzen können und kamen zu dem Schluss: bloß nicht anfassen, das muss alles so sein.

Was der Trailer einem vorgaukelt, ist die schnarchige Geschichte einer erfolgreichen Tochter, deren Vater ihr mal zeigen will, was es außer Arbeit noch im Leben gibt. Klingt wie ne Scheißidee, ist es auch. Netterweise ist Toni Erdmann genau das nicht. Vater und Tochter leben das Leben, das sie sich ausgesucht haben; das klappt mal gut, mal weniger gut, aber man kommt da halt nicht einfach so raus. Und der Film fragt auch schlicht: Muss man das überhaupt? Wie clever der Film mit meinen Erwartungen spielt, merkte ich kurz vor Schluss, als ich dachte, jetzt kommt gleich der Abspann, aber nein, mein durch zu viele Popcornfilme matschiges Hirn fiel auf eine Fährte rein, die der Film gelegt hatte, um noch einen Schlenker zu machen, und der passt dann. Der Film kennt seine Figuren sehr genau, deutlich besser als ich, die innerlich selbst nach zweieinhalb Stunden noch auf gewohnte Enden und Lösungen und Gesten wartete, sie aber nicht bekam. Toni Erdmann überraschte mich dauernd, und ich habe mich hervorragend unterhalten, habe gelacht und geweint und wollte irgendwann mit Sandra Hüller Schmachtfetzen singen. Große Empfehlung.

Was schön war, Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. Juli

Auf der Website des British Museum kann man das wunderschöne Objekt in Gänze bewundern.

Im ZI gearbeitet, in der Bibliothek des kunsthistorischen Instituts gearbeitet, zu Hause am Sonntag mal nicht gearbeitet, sondern gefühlt 20 Folgen Gilmore Girls geguckt. Mich in beiden Bibliotheken über Zeitschriften wie oben gefreut oder wunderschöne Bücher. Wenn ich im ZI meinen Bücherstapel ins Regal trage, um ihn als kleinen Handapparat für mich zu reservieren, umarme ich die Bücher nicht nur, weil ich sie so am besten tragen kann.

Mit der besten Freundin telefoniert und mal wieder gemerkt, wie gut es mir geht.

Mit dem ehemaligen Mitbewohner essen gewesen, danach ein paar Pokémons auf dem Alten Südfriedhof gefangen und dabei endlich das Grab meines Lieblingsarchitekten im 19. Jahrhundert Leo von Klenze besucht.

Ein Foto per SMS geschickt bekommen, das sofort zum Lieblingsfoto geworden ist.

Kohlrabi!

„Und, Anke, wie war so dein achtes Semester?“

(Erstes, zweites, drittes, viertes, fünftes, sechstes, siebtes Semester.)

Ich habe gelernt, dass meine Zeit an der Uni irrwitzig schnell vergeht. Gerade eben habe ich mich immatrikuliert und jetzt spreche ich mit meiner Dozentin schon das Thema für meine Masterarbeit durch. Irgendwo ist ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum und sein Name ist Kunstgeschichte.

Ich habe gelernt – oder aufgefrischt –, dass es keinen schöneren Ort für mich gibt als die Bibliothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte. Es dauert ungefähr eine Viertelstunde, bis das Internet läuft, ich in der hauseigenen Suchmaschine rumgedengelt und danach Bücher und Zeitschriften aus den Regalen in den fünf Stockwerken an meinen Tisch geschleppt habe und anfangen kann zu arbeiten. Egal wie mies gelaunt oder traurig oder hysterisch glücklich ich ankomme, nach einer Viertelstunde steckt meine Nase in irgendwas Gedrucktem, ich sehe Bilder an und lese schlaue Worte, mein Puls geht runter und ich bin geistig an wunderbaren Orten unterwegs, die immer noch nicht langweilig werden.

Ich habe gelernt, mein Privatleben mit dem Studium zu kombinieren. Das war das große Problem im BA-Studium und meinem Hin- und Herfliegen zwischen München und Hamburg, dass ich nirgends richtig war bzw. irgendwann bei steigendem Aufwand für die Uni lieber in München bleiben wollte, obwohl mein Privatleben in Hamburg war. Nach der Trennung von Kai war die neue Beziehung zu F. hier nicht ganz problemlos, weil es sehr ungewohnt für mich war, plötzlich beides hier zu haben. Es hätte eigentlich alles einfacher werden müssen, aber ganz so leicht konnte ich elf Jahre und alte Gewohnheiten dann auch nicht abschütteln. Kurz vor Semesterbeginn fand der endgültige Abschied von Hamburg statt, und daher war dieses Semester das erste, in dem ich komplett hier war und auch nirgends mehr hinmusste. Auch das hat mich anfangs etwas aus der Bahn geworfen, aber in den letzten ein, zwei Monaten beruhigte sich alles. Ab und zu kommt noch Traurigkeit hoch und das darf sie auch, aber im Prinzip bin ich jetzt angekommen. Und allmählich kriegt mein Kopf das auch mit, dass nicht nur ich und die Uni hier sind, sondern auch noch jemand anders. Das ist sehr schön.

Ich habe gelernt, dass es sehr sinnvoll ist, seine Hausarbeiten ins Netz zu stellen, denn sie sind anscheinend eine hervorragende Visitenkarte. In diesem Semester habe ich erstmals kunsthistorische Texte geschrieben, die nicht für die Uni waren, und damit würde ich dann jetzt gerne öfter Geld verdienen, bitte. Das kann ich nämlich ziemlich gut.

(Ja, ich habe noch Träume.)

Ich habe gelernt, wie toll ich es finde, in Archiven in alten Dokumenten zu blättern. Überhaupt: Archive! Bibliotheken! Dieses ganze gedruckte Wissen, das ich schon beim Überfliegen erfassen kann. So sehr ich das Digitale liebe – ich bin ein bisschen nervös darüber, dass manches nur als Pixel auf einem Bildschirm erscheint und nirgendwo fassbar außerhalb eines Servers festgehalten wird. Andererseits mag ich die Flüchtigkeit von Twitter oder ähnlichem auch gerne, und ich glaube, Historiker*innen der folgenden Jahrhunderte werden ganz froh sein, nicht durch noch mehr Zeug waten zu müssen.

Ich habe gelernt, wie viel ich schon gelernt habe. Allmählich klappt das ganz gut, angesammeltes Wissen abzurufen und in einen neuen Kontext zu setzen. Wo ich im BA bis zum Schluss dachte, okay, ich weiß nichts, merke ich jetzt bei jedem Referat oder beim Schreiben, okay, ich weiß ein bisschen. Und wenn die Promotion durch ist, weiß ich immerhin über einen winzigen Teilbereich der Kunstgeschichte so richtig viel. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Ich habe (mal wieder) gelernt, dass Geschichte einen größeren Aufwand erfordert als Kunstgeschichte und ich immer ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Hauptfach habe, wenn ich das Nebenfach so bepuschele. Ich habe aber auch gelernt, wie sehr ich mich nach zwei Semestern Pause wieder aufs Historicum gefreut habe. Und jetzt muss ich quasi schon wieder Abschied nehmen, denn es kommt nur noch ein Semester, in dem ich in beiden Fächern Vorlesungen und Seminare habe – im Sommersemester 2017 wartet nur noch, nur noch, haha, die Masterarbeit.

Ich habe gelernt, dass mich ein Thema so fesseln kann, dass ich es nicht loslassen möchte. Deswegen werde ich mich für die eben angesprochene Masterarbeit noch einmal mit Anselm Kiefer und Richard Wagner beschäftigen. Auf unserer schlauen Website steht, dass man Anfang des dritten MA-Semesters mit der Prüferin Kontakt aufnehmen soll wegen des Themas – schon erledigt und alles abgenickt bekommen. Check!

Ich erinnere mich an meine inneren Turbulenzen während der Hausarbeit zu dem Thema, als ich auf jeder Seite und bei jedem Unterpunkt merkte, dass ich noch so viel mehr zu sagen hätte. Ich freue mich sehr darauf, all das endlich aufschreiben zu können, und ich freue mich auch darüber, dass meine Faszination für dieses Thema gehalten hat. Innerlich hatte ich irgendwie drauf gewartet, dass mich ein neues Thema anspringt, aber nein. Kiefer und Wagner wollen noch was von mir. Wagner war bis an sein Lebensende mit einem seiner Werke nicht glücklich und meinte mal: „Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig.“ So geht es mir mit dieser Arbeit. (Um das Ganze mal so richtig hoch aufzuhängen.)

Ich habe gestern meinen Stundenplan fürs Wintersemester gebastelt, der mir ausnehmend gut gefällt. Und als er fertig war, war ich gleichzeitig sehr glücklich – weil er mir so gut gefällt – und sehr traurig, weil ich weiß, dass es der letzte ist, den ich noch basteln muss. Ich möchte noch nicht aufhören zu studieren, weil es noch so viel gibt, was ich studieren könnte. Falls irgendjemand mich als Speakerin für ein bedingungsloses Grundeinkommen buchen möchte – Mail genügt. Ich war trotz aller Widrigkeiten in den letzten vier Jahren mit meiner Arbeit für die Uni deutlich glücklicher als in den Jahren zuvor mit meiner Arbeit für Werbeagenturen. Ich bin dankbar für den Quatsch, den ich dort schreiben durfte, denn dieser Quatsch finanziert mir gerade fünf Jahre Studium und wenn ich nicht dauernd teuren Gin kaufen würde, auch noch mindestens ein Jahr der Promotion. Das ist toll, aber ich glaube trotzdem, dass die Welt eine bessere ist, seit ich keinen Quatsch mehr im Akkord produziere, sondern über Wagner und Kiefer nachdenke.

Ich möchte auch generell glauben, dass Menschen sich persönlich mehr und tiefergehender weiterbilden würden, wenn sie die finanziellen Möglichkeiten hätten. Das mag naiv sein, aber ja, ich glaube, dass wir alle einen besseren Tag hätten und eine bessere Gesellschaft schaffen könnten, wenn wir nicht die ganze Zeit damit beschäftigt sein müssten, Geld für Miete und DSL einzusammeln. Ich habe in den letzten Jahren mehr theoretische und/oder wissenschaftliche Texte gelesen als jemals zuvor, und ich behaupte, das hat mich zu einem reflektierteren und damit besseren Menschen gemacht. Ich wünschte, dass mehr Menschen diese Möglichkeit hätten.

Veganer Zitronenkuchen

Ich schrieb bereits darüber: Für mein Esskulturen-Seminar wollte ich in der letzten Stunde einen Kuchen mitbringen, weil der Dozent Kaffee, Tee und wilde Süßigkeiten angekündigt hatte. Es wurden französische Kekse – „Die habe ich wie ein schlechter Vater am Bahnhof in Paris gekauft, weil ich es vorher nicht geschafft hatte“ – und russisches Konfekt, das wie ein flacher, zäher Schokokuss schmeckte, ganz hervorragend.

Da wir eine Veganerin im Kurs hatten, wollte ich einen dementsprechenden Kuchen backen. Ich testete insgesamt drei Rezepte, von denen das untenstehende mein Favorit war. Runner-up, wirklich nur knapp abgeschlagen, war dieser Schoko-Nuss-Kuchen, der mir etwas zu kokoslastig war und bei dem ich keine Lust auf einen zweiten Versuch nur mit Mandeln und Nüssen hatte, sowie dieser Zitronenkuchen, der mir aber zu backpulverig schmeckte. Dafür ist dieser Zitronenkuchen klasse und deswegen wird er verbloggt. Leider mit einem nicht so guten Foto, denn den Kuchen konnte ich nicht vor dem Seminar anschneiden und hatte daher danach nur noch einen Rest zum Fotografieren eines Einzelstücks, der dazu auch schon zweimal in einem Fahrradkorb durch München transportiert wurde.

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Den Backofen auf 175° vorheizen.

In einer Schüssel
375 g Mehl, Type 405,
2 TL Backpulver,
eine ordentliche Prise Salz,
180 g Zucker,
1 Tütchen Vanillezucker sowie die
Schale von 2 Bio-Zitronen vermischen.

Im Originalrezept steht noch 1 TL Natron; beim ersten Backen habe ich das Löffelchen dazugegeben, beim zweiten habe ich es weggelassen, weil es hieß, das Natron mildere die Säure. Ich will aber Säure in einem Zitronenkuchen. Mein Kuchen ging wunderbar auf und schmeckte keinen Deut anders, aber eine Leserin schrieb mir, bei ihr sei der Kuchen nicht aufgegangen. Entscheidet ihr.

Dazu noch

120 ml Sonnenblumenöl,
120 g Apfelmus,
120 ml Zitronensaft (das waren bei mir drei große Zitronen) sowie
240 ml Hafermilch oder ähnliches geben. Bei mir war es ein veganer Kokosdrink, der netterweise nicht durchgeschmeckt hat. Im Originalrezept steht, dass man auf keinen Fall Sojamilch nehmen sollte, weil sie ausflockt. Kann ich nicht beurteilen, gebe ich einfach mal weiter.

Die Zutaten nur kurz mit dem Schneebesen verrühren, nicht zu lange, einfach so, dass alles vermischt ist. Kleine Klümpchen einfach ignorieren. Den Teig in eine Gugelhupfform füllen und 60 bis 70 Minuten backen.

Für den Zuckerguss
150 g Puderzucker mit
1 EL Zitronensaft mischen und auf den komplett abgekühlten Kuchen auftragen. An die Menge habe ich mich gehalten; beim nächsten Mal würde ich sie verdoppeln.

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Die Veganerin im Kurs hat sich sehr darüber gefreut, dass sie mitessen konnte und meinte auch, der Kuchen wäre klasse. Ich als Omnivore bin nur kurz vor glücklich über das Backwerk, denn so ganz kann er nicht mithalten mit den Kuchen, in denen Butter und Eier für herrliche Geschmeidigkeit sorgen. Er ist mir ein winziges bisschen zu krümelig, wie man am Foto erkennen kann, aber dafür immerhin schön saftig und zitronig.