2005 revisited

Frau Ingeborchs Fragebogen. Mal wieder. Gehört inzwischen zum Jahresende dazu.

1. Zugenommen oder abgenommen?

Abgenommen. Ne Menge.

2. Haare länger oder kürzer?

Gleich lang. Haare sind wurscht. Kommt eh ein Mützchen drauf.

3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Immer noch kurzsichtig, immer noch keine Kontaktlinsen. Ich pack mir nix ins Auge.

4. Mehr Kohle oder weniger?

Mehr.

5. Mehr ausgegeben oder weniger?

Mehr. Wech damit.

6. Mehr bewegt oder weniger?

Mehr. Ne Menge.

7. Der hirnrissigste Plan?

Wagner singen zu wollen.

8. Die gefährlichste Unternehmung?

Ich bin zu alt für die Gefahr. Ich möchte nur noch im Schaukelstuhl am Kamin sitzen und vorgelesen bekommen, eine flauschige Decke auf den Knien, die Kuschelklassik-CD-Sammlung auf repeat. Vielleicht ab und zu ein Tässchen heißen Kakao. Nee, lieber lauwarmen.

9. Der beste Sex?

Jedes Mal zufriedenstellend, danke der Nachfrage.

10. Die teuerste Anschaffung?

Keramik statt Gold im Mund.

11. Das leckerste Essen?

Komischerweise nicht der Doppelwhopper von Burger King, auf den ich ein halbes Jahr verzichtet habe.

12. Das beeindruckendste Buch?

Middlesex von Jeffrey Eugenides. Ich weiß, ich bin zu spät dran, aber das war wirklich ein wundervolles Buch.

13. Der ergreifendste Film?

The Aviator.

14. Die beste CD?

Nuit d’Etoiles, Véronique Gens

15. Das schönste Konzert?

Ich war auf keinem einzigen Konzert. Aber in der Oper.

16. Die meiste Zeit verbracht mit …?

… ihm.

17. Die schönste Zeit verbracht mit …?

… seinen Händen.

18. Vorherrschendes Gefühl 2005?

Ich kann, wenn ich will.

19. 2005 zum ersten Mal getan?

Ne Menge abgenommen.

20. 2005 nach langer Zeit wieder getan?

Offiziell evangelisch sein.

21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Unruhe in der Agentur zum Jahresende. Die eine oder andere zwischenmenschliche Differenz. Keramik statt Gold.

22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Mich selbst davon, nicht zu kündigen. (Ob du wirklich richtig stehst, merkst du, wenn das Licht ausgeht.)

23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Kidrobot-Blödsinn für den Kerl. („Das staubt doch bloß voll!” „Genau wie dein Ikea-Dekoquatsch.“)

24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Ein pixeliger Hund.

25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

Sag ich nicht. Der Satz gehört mir ganz allein.

26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

Ich nehme an, irgendwas mit Zuckerguss zum Herzallerliebsten. Was die übliche Jungsreaktion „Hm? Was? Ach so, ja, ich dich auch“ zur Folge gehabt hat.

27. 2005 war mit einem Wort …?

Erfolgreich. (Größtenteils.)

Match Point

Match Point (UK 2005, 124 min)

Darsteller: Scarlett Johansson, Jonathan Rhys-Myers, Emily Mortimer, Matthew Goode, Brian Cox, Penelope Wilton
Kamera: Remi Adefarasin
Drehbuch: Woody Allen
Regie: Woody Allen

Trailer

Offizielle Seite

Match Point beginnt mit einem Satz aus dem Off, den der Ex-Tennisprofi Chris (Jonathan Rhys-Myers) spricht: I’d rather be lucky than good – Ich hätte lieber Glück anstatt in etwas gut zu sein. Bebildert wird der Satz mit einem Ballwechsel; wir sehen einen Tennisball über ein Netz gehen, hin und her, hin und her, bis er schließlich an der Netzkante hängenbleibt und bewegungslos in der Luft verharrt. Der Glückliche, auf dessen Seite der Ball nicht zurückfällt.

Die Geschichte von Match Point klingt von den Beziehungskonstellationen nicht übermäßig neu: Chris gibt Tom Tennisunterricht, lernt dessen Schwester Chloe kennen, verliebt sich in sie und wird durch beide in die so genannte bessere Gesellschaft eingeführt. Er gewöhnt sich sehr schnell an das reiche Leben, bekommt von Chloes Vater einen lukrativen Job angeboten und heiratet schließlich in die vermögende Familie hinein. Er könnte sich also glücklich schätzen, wenn da nicht Nola wäre, Toms Verlobte, die er begehrt, seitdem er sie das erste Mal gesehen hat. Jonathan Rhys-Meyers zeigt als Chris zwei sehr unterschiedliche Seiten. Solange er mit Chloe zusammen ist, ist er ein Musterbeispiel des braven, bescheidenen Schwiegersohns und Gatten. Sobald aber Nola (Scarlett Johansson) in seiner Nähe ist, hält man fast die Luft an, so dicht ist die Spannung zwischen beiden, so zwanghaft sind auf einmal seine Bewegungen und Blicke, während ihre stets sehr weiblich und ungezwungen verführerisch scheinen. Nach einer kurzen sexuellen Eskapade zwischen den beiden verlässt Nola erst einmal das Bild, da Tom die Beziehung zu ihr wegen einer anderen Frau beendet. Niemand weiß, wo Nola abgeblieben ist, und so kann Chris sich wieder seinem beschaulichen Leben hingeben, in dem er Unmengen von Geld hat, eine ihn liebende Ehefrau und ein Appartement mit Blick über die Themse, in dem eine ganze Polomannschaft wohnen könnte. Kurz gesagt: Er findet sein Leben belanglos.

Die Kunst von Match Point liegt darin, dass der Film und seine Geschichte sich neu anfühlen, obwohl man die ganze Zeit nichts wirklich Neues zu sehen bekommt. Von Woody Allen ist man ja eher das Bilderbuch-New York gewöhnt; hier ist es das Bilderbuch-London, das aber mit dem gleichen liebevollen Blick gezeigt wird. Und wie in fast allen seinen Filmen beschäftigen sich die Menschen auch hier eher mit dem richtigen Wein als mit den richtigen Klamotten und gehen ganz selbstverständlich in die Oper anstatt ins Kino. Dialogzeilen wie “Have you seen my Strindbergh copy?” sind genauso normal wie die Tatsache, dass der Schwiegervater von Chris auch deshalb so von ihm beeindruckt ist, weil man mit ihm prima über Dostojewski reden kann. Die Welt, in der sich die Figuren bewegen, ist ein Idyll – oder aber eine erstarrte Landschaft aus Konventionen, Tradition und Erwartungen, auch an sich selbst, denen man entsprechen kann oder an denen man zerbricht.

Chris versucht, den Traditionen zu entsprechen – teilweise erfolglos. So möchte seine Frau dringend ein Kind, was beiden aber nicht vergönnt ist. Sein Job beginnt ihn zu langweilen, der konstante Druck seiner Frau geht ihm auf die Nerven … und plötzlich steht Nola wieder vor ihm. Die alte Anziehungskraft ist wieder da, und sie ist stärker als zuvor. Mit offenen Augen gerät Chris in eine Situation, die keinen anderen Ausweg als den des großen Dramas zulässt. Er erkennt, dass er nicht gut darin ist, eine Ehe zu führen, er ist nicht gut darin, eine Affäre zu haben, er ist nicht gut darin, seinen Job anständig zu machen – aber vielleicht hat er Glück. Vielleicht findet er die Lösung zu seinem Problem. Das Bild, das diese Lösung begleitet, ist ein Ehering, den er wegwirft, der durch die Luft segelt, schließlich an einem Geländer hängenbleibt und nach oben springt, wo er kurz in der Luft verharrt. Auf wessen Seite wird er landen?

Match Point besticht durch Dialoge, die nicht von dieser Welt sind, aber das sind die Figuren und die Kulissen auch nicht. Die Figuren tun nur so, als wären sie eine Ehefrau, ein Ehebrecher und eine Geliebte. Sie sind in Wirklichkeit Entwürfe, Ideen einer Ehefrau, so könnte eine Geliebte sprechen und handeln, so könnte sich ein Ehebrecher fühlen. Sie sind Metaphern für eine moderne Geschichte, die aber eine ganz alte Geschichte erzählt. Und sie sind wundervolle Metaphern, sie fühlen sich richtig und wohlüberlegt an, wie Vorlagen für die Ewigkeit. Der Film hat ein perfektes Tempo, alles entwickelt sich zwingend, aber nicht überhastet, und die Zeitsprünge, die der Film macht, werden von den Figuren mitgetragen: Je länger der Film dauert, desto angestrengter wirkt Chris, desto hysterischer wird Nola, desto pragmatischer Chloe. Fast scheint die Lösung, zu der sich Chris entschließt, Sinn zu haben, so sehr sind wir inzwischen gefühlsmäßig mit den Protagonisten verbunden. Aber eben nur fast. Das Erschrecken über die Konsequenz, mit der Chris die Geschichte beendet, verbindet sich mit dem plötzlichen Widerwillen, ihm sein Glück zu gönnen. So gerne hätten wir Gerechtigkeit gesehen und ein moralisch einwandfreies Ende, das in diese idyllische Kulisse passt – aber das gibt es nicht, genauso wenig wie es einen ewig gültigen Entwurf einer Ehe oder einer Geliebten gibt. Es gibt nur das Glück, das wir uns nicht erarbeiten können, so sehr wir es auch versuchen. Entweder es lächelt uns zu oder es zerstört uns. Was es tut, liegt nicht in unserer Macht. Halten wir also den Atem weiter an und warten hilflos ab, auf wessen Seite es fällt.

The year in pictures (again)

Business as usual at Anke’s: der Rückblick von filmtext. 2004 steht hier. 2003 findet ihr hier am 27. Dezember, 2002 hier am 6. Januar.

Quälendste Filmminute:

Sämtliche Minuten in Die Reise der Pinguine, in denen die wunderschönen Bilder totgequatscht wurden.

Entzückendste Filmminute:

Jeder Hundeblick aus Wallace and Gromit.

Mit XX hätte ich gerne diesen Film gesehen:

Mit Tom Cruise A Clockwork Orange. Wenn der nicht aufhört, sich so bescheuert aufzuführen, verpasse ich ihm die gleiche Gehirnwäsche, die Alex abgekriegt hat.

Freudigste Entdeckung:

Dass Batman endlich gut aussieht (sorry, Michael, sorry, Val, sorry, George).

Liebste Filmkritik:

Der fast schon achselzuckende Verriss von Anthony Lane von Star Wars: Revenge of the Sith im New Yorker:

„What can you say about a civilization where people zip from one solar system to the next as if they were changing their socks but where a woman fails to register for an ultrasound, and thus to realize that she is carrying twins until she is about to give birth? Mind you, how Padmé got pregnant is anybody’s guess, although I’m prepared to wager that it involved Anakin nipping into a broom closet with a warm glass jar and a copy of Ewok Babes. After all, the Lucasian universe is drained of all reference to bodily functions. Nobody ingests or excretes. Language remains unblue. Smoking and cursing are out of bounds, as is drunkenness, although personally I wouldn’t go near the place without a hip flask. Did Lucas learn nothing from Alien and Blade Runner – from the suggestion that other times and places might be no less rusted and septic than ours, and that the creation of a disinfected galaxy, where even the storm troopers wear bright-white outfits, looks not so much fantastical as dated? What Lucas has devised, over six movies, is a terrible puritan dream: a morality tale in which both sides are bent on moral cleansing, and where their differences can be assuaged only by a triumphant circus of violence. Judging from the whoops and crowings that greeted the opening credits, this is the only dream we are good for. We get the films we deserve.“

Aus dem Film bin ich gegangen:

Ich war dieses Jahr lausige 21 Mal im Kino. Minusrekord. Die Chancen waren schlecht, einen richtig miesen zu erwischen.

Aus dem Film hätte ich gehen sollen:

Million Dollar Baby.

Hier hätte ich gerne mitgewirkt:

Charlie and the Chocolate Factory. Mit Johnny Depp die Deko aufessen.

Knutschen würde ich gerne mit:

Ich bleib bei Kiefer. Obwohl mir dieses Jahr Clive Owen ein-, zweimal aufgefallen ist.

Schönster Filmsatz:

“But you are riding into certain death!”

“Every death is certain!”

(Rotzige Kreuzritter in Kingdom of Heaven)

Verfilmt werden sollte mal:

Wie aus einer unschuldigen, niedlichen Schauspielerin die schwangere Mrs Cruise wurde. (Ich komm über dieses Horrorpärchen einfach nicht weg.)

Ich freu mich auf:

Brokeback Mountain. Munich. Rent. Transamerica. Syriana. Good Night, and Good Luck. Walk the Line. Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest. Casanova. V for Vendetta. Superman Returns. Ice Age 2. X3. Capote. Und A History of Violence auf DVD, weil der in Hamburg nur synchronisiert lief und ich ihn deshalb noch nicht gesehen habe. (Viggo!)

Die SZ freut sich darüber, dass aus Amerika wieder politisch anspruchsvolle Filme kommen – auch wenn das vielleicht nur passiert, weil die üblichen Special-Effects-Orgien und chick flicks nicht mehr genug einspielen: Gute Nacht, Hollywood, und viel Glück!

Hollywood war schon einmal in einer ähnlichen Situation – Ende der Sechziger, als es auch einen Krieg gab, der von einer Mehrheit des Publikums nicht mehr getragen wurde. Auch damals steckten die Studios in einer Krise. Was seinerzeit folgte, war eine Blütezeit des amerikanischen Films: New Hollywood. (…)

Viele der Filme, die damals entstanden, sind rabenschwarz, gewalttätig und pessimistisch, geprägt vom Trauma des Vietnamkriegs, dem Aufeinandertreffen der Flower-Power-Illusionen von friedlicher Freiheit und einer brutalen Wirklichkeit. „Damals hat die Filmkultur das amerikanische Leben herausdestilliert wie nie zuvor und nie wieder“, resümiert Peter Biskind in seinem Buch Easy Riders, Raging Bulls.

Es ging eben nicht, wie in den Neunzigern, als die Independent-Filmemacher begannen, die großen Studios zu erobern, um eine brancheninterne Entwicklung, sondern um mehr. Vom Sturm der unabhängigen Regisseure auf die heiligen Stätten des Mainstreams ist nach anderthalb Jahrzehnten allerdings nicht viel mehr übrig geblieben als der kommerzielle Erfolg von ein paar Filmen, die klüger waren als Terminator und trotzdem ein großes Geschäft – Sex, Lies and Videotape etwa, oder Pulp Fiction.

Im Moment kann eine neue Bewegung von Filmemachern sich wiederum auf gesellschaftliche Veränderungen einlassen – wobei sie die Wahl haben, sich der neuen Ordnung zu unterwerfen oder aber subversiv zu werden. Bei der Entscheidung wird aber für viele vor allem eine Rolle spielen, ob mit diesen Filmen Geld zu machen ist. Wenn Hollywood in den letzten Jahren eher vorsichtig gewesen ist, dann liegt das daran, dass die zu Großkonzernen gehörigen Studios mehr denn je alles fürchten, was den prekären Erfolg an der Kinokasse beschädigen könnte.

50 First Dates

Überraschend ereignisarmes Datefilmchen mit Adam Sandler und Drew Barrymore. Selbst für eine romantische Komödie, bei denen man ja immer weiß, dass die beiden Hauptdarsteller sich am Ende kriegen, passiert bei 50 First Dates (50 erste Dates) verdammt wenig. Die Prämisse ist so gerade eben noch lustig, wenn man es als lustig empfindet, dass die arme Drew bei einem Autounfall ihr Kurzzeitgedächtnis verliert und daher nach 24 Stunden eben diese 24 Stunden wieder vergessen hat. Ihr Vater und Bruder lassen sie seit einem Jahr immer wieder den gleichen Tag erleben, um sie nicht aufzuregen, was dazu führt, dass die beiden sich zum hundertsten Mal das gleiche Footballspiel anschauen und ihr eine extra gedruckte Zeitung unterjubeln, in der jeden Tag das gleiche steht.

Dann aber taucht Adam Sandler auf, verknallt sich innerhalb von fünf Minuten unsterblich in Drew und versucht alles, damit sie sich an ihn erinnert. Um es kurz zu machen: Das klappt glücklicherweise nicht, denn sonst wäre der Film wirklich ganz eklig kariesfördernd geworden. So ist er gerade noch erträglich, weil Barrymore einfach schnuckelig ist und man es ihr sogar abkauft, dass sie es jeden Morgen tapfer erträgt, wenn man ihr erzählt, dass sie morgen alles wieder vergessen hat, ohne davon einen Nervenzusammenbruch zu erleiden („Jetzt heult sie wieder ne Stunde und dann ist gut“). Leider muss, wie bei fast allen Sandler-Filmen, auch Nervensäge Rob Schneider wieder dabeisein und wie immer ist er komplett unlustig. Außerdem habe ich aus dem Film die Erkenntnis mitgenommen, dass man wirklich über jeden Song einen Reggae-Rhythmus legen kann, sei es Drive von The Cars oder Every Breath You Take – geht alles. Was Reggae allerdings mit Hawaii zu tun hat, denn dort spielt der Film, habe ich nicht verstanden.

Another reason to love Wikipedia

Der Kerl und ich überlegten gestern beim weihnachtlichen Footballgucken und Kekseessen, wie eigentlich Tick, Trick und Track in anderen Sprachen heißen. Unsereins wusste Huey, Dewey und Louie, aber das war’s dann auch. Und deswegen fragten wir die virtuelle Kristallkugel:

Dänisch: Rip, Rap, Rup

Holländisch: Kwik, Kwek, Kwak

Est … ähm … estnisch (?): Hups, Tups, Lups

Finnisch: Tupu, Hupu, Lupu (Helferlein heißt auf Finnisch „Pikku Apulainen“. Ich geb meinen Glühbirnen jetzt auch Namen, die so schön klingen)

Französisch: Riri, Fifi, Loulou (das sind doch Pudelnamen, hömma)

Hebräisch: Eedo, Deedo, Yoo

Ungarisch: Tiki, Niki, Viki

Isländisch: Ripp, Rapp, Rupp (kurz und schmerzlos, würd ich mal sagen)

Indonesisch: Kwik, Kwek, Kwak

Italienisch: Qui, Quo, Qua (Hurra zum Großen Latinum)

Norwegisch: Ole, Dole, Doffen

Polnisch: Hyzio, Dyzio, Zyzio (wieso klingt auf Polnisch alles nach Medizin oder Pfefferwurst?

Portugisisch: Huguinho, Zezinho, Luisinho (spielen alle ab 2007 bei Bayern)

Slowakisch: Hui, Dui, Lui

Slowenisch: Pak, Žak, Mak

Spanisch (in Spanien): Jorgito, Juanito, Jaimito (und die bei Real)

Spanisch (in Südamerika): Hugo, Paco, Luis

Schwedisch: Knatte, Fnatte, Tjatte (mein Favorit. Wann gibt’s bei Ikea den Kinderstuhl Knatte?)

Türkisch: Cin, Can, Cem (haha)

Die oben verlinkte Seite bietet noch Neffennamen auf Griechisch, Russisch und weiteren Sprachen, bei denen WordPress wahrscheinlich abschenkt, daher müsstet ihr selbst mal in Entenhausen vorbeiklicken.

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

Ich wünsche euch allen ein friedliches, fröhliches, besinnliches, schönes, gesegnetes Weihnachtsfest. Danke fürs Lesen.

Die New York Times hat ein schönes, klatschlastiges Weblog: Carpetbagger führt uns direkt auf den roten Teppich diverser Filmpreisverleihungen. Und lästert nebenbei auch gerne mal über die hauseigenen Filmkritiker.

Haha, Amazonen

Danke für das Geschenkpapier. Danke für das Geschenkbändchen. Danke für den „Hier macht Ihnen jemand eine Freude“-Aufkleber auf dem Päckchen. Danke für die Rechnung, die selbstverständlich bei einem Geschenk ohne Preisangabe gedruckt wird.

Danke für den Suhrkamp-Preisaufkleber hinten auf dem Buch. Pappnasen.

(Und danke an Lu und m. für Holzfällen von Thomas Bernhard, das natürlich nicht erst morgen ausgepackt wurde. Dafür war ich viel zu neugierig, von wem das Päckchen war.)

Bester Freund: „Ich hab dir zu Weihnachten was von deinem Amazon-Wunschzettel bestellt.“

Anke: „Ach, du warst das. Aber ausgerechnet den Larson? Der war doch das letzte Buch auf der Liste.“

Bester Freund: „Nicht, wenn man die Liste nach Preis sortiert.“

Der Filmkritiker der NYT, A. O. Scott, bedauert, dass es dieses Jahr so wenige richtig schlechte Film gegeben hat. Wobei er „richtig schlecht“ mit the train wreck, the catastrophe, the utter and absolute artistic disaster umschreibt: Where Have All the Howlers Gone?

But what about the audience? As the grand follies are driven to extinction, so too are the cheesy, campy, guilty pleasures that used to bubble up with some regularity out of the B-picture ooze of cut-rate genre entertainment. Those cherished bad movies – full of jerry-built effects, abominable acting, ludicrous story lines – once flickered with zesty crudity in drive-ins and grind houses across the land. B-picture genres – science fiction and comic-book fantasy in particular, but also kiddie cartoons and horror pictures – now dominate the A-list, commanding the largest budgets and the most attention from the market-research and quality-control departments of the companies that manufacture them. There are exceptions, like the grisly Saw slasher franchise and the Rube Goldbergian Final Destination teen-horror series. And there are a few genre blockbusters – The Lord of the Rings most notably – that rise to the level of greatness. But for the most part, the schlock of the past has evolved into star-driven, heavily publicized, expensive mediocrities that carefully balance novelty and sameness. Batman Begins, Fantastic Four, Chicken Little, Madagascar, Flightplan, Stealth – the list goes on, encompassing movies that are not great, not terrible and not worth the money that was spent on them.

Sure, adequate is not bad. In the major Hollywood studios, at least, the technical standards are generally high, partly because the budgets are too. Fifty or a hundred million dollars can buy a lot of competence. In a run-of-the-mill studio picture, the story will move along crisply, the soundtrack will be full of pleasant pop songs, the stars will be nice to look at, the lighting will flatter them and a digital broom will have swept away any lingering infelicities. Eva Mendes and Will Smith look terrific in Hitch, and so does Manhattan, which looks nice in Prime as well. The robots in Robots are as pleasingly shiny as the chickens in Chicken Little are feathery, and precocious viewers will enjoy identifying the movie stars doing the funny voices. You won’t see the wires in the action sequences or the boom microphone floating down into the frame, and if you’re lucky you might hear a snippet of James Brown doing I Feel Good. The script will have been worked over by one committee, and another will have kibitzed in the editing room and collated results from the test screenings.

Six degrees of Anke and Viggo

Ha! Doofe Theorien stimmen doch. Zum Beispiel die, dass man jeden Menschen auf der Welt über sechs Ecken kennt. Gestern schrieb mir nämlich eine ehemalige Kollegin folgende Kette:

Anke – ehemalige Kollegin von Anke, die auf einer Party war – Partygast Tom Tykwer – Franka Potente, Ex von Tykwer – Elijah „Frodo“ Wood, Ex von Potente – Viggo „Aragorn“ Mortensen, Hobbitbeschützer, Schwertschnuffel und potenzieller Heiratskandidat von Anke (falls Kiefer Sutherland doch noch absagen sollte).

Ich bin also quasi verlobt. Glückwunschtelegramme und Geschenke an die bekannte Adresse. Und bitte nicht noch mehr Toaster und Eierkocher, ja? Danke.

Popwatch fragt sich (und seine Leser), wie die Autoren von The West Wing mit dem Tod von John Spencer (Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten Leo McGarry in der Serie) umgehen werden. Im Artikel wird unter anderem auf USA Today verlinkt, die aufzeigt, wie andere Serien mit dem plötzlichen Tod von Darstellern fertiggeworden sind.

„Es war doch, daran erinnert Christoph Türcke, Philosoph an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, in seinem Buch Vom Kainszeichen zum genetischen Code, eine echte Aufklärung, eine Emanzipation des Menschen von Kult und Natur, als er schon vor tausenden von Jahren entdeckte, ‘dass das Lesen in buchstäblichem Sinn, also das Herauslesen einer zuvor hineingelegten Bedeutung, und das Lesen in metaphorischem Sinn, nämlich das Hineinlesen einer Bedeutung, zweierlei sind.’ “

(Johan Schloemann in seiner Kritik des oben angesprochenen Buchs in der gestrigen SZ)

Oh du freundliche Weihnachtszeit

Was ist denn auf einmal mit den schlechtgelaunten Nordländern los? Am Freitag war ich in einer Fachbuchhandlung, um mir ein totales Anfängerbuch Profinachschlagewerk zu HTML und CSS zu kaufen. Anstatt mich milde zu belächeln, holte der Verkäufer sein gesamtes Repertoire raus, empfahl mir gleich vier Bücher, plauderte über zwei weitere, fing an, mich über AJAX vollzuquatschen, über das ich dank Weblogs ja bestens informiert war, warf natürlich Zeldman in den Raum und O’Reilly, bei denen ich gefragt hatte, ob die wirklich so gut sind oder nur nett aussehen, worauf er sofort eine Buchseite aufschlug, um mir den unvergleichlichen Schreibstil der O’Reillys zu erläutern – kurz: Nach ewigem Amazon-Shoppen und eher widerwilligen Buchhandlungsbesuchen, weil die nie das haben, was ich haben will und ich immer viel zu viel von dem kaufe, was da noch rumliegt, um nicht mit leeren Händen wieder rauszugehen, war das eine sehr nette Erfahrung. Und deshalb wird Lehmanns Fachbuchhandel, Kurze Mühren 6, 20095 Hamburg, quasi gegenüber vom Hauptbahnhof (und neben Balzac, wie praktisch) wärmstens weiterempfohlen.

Und dann war da gestern noch die extrem freundliche Telefontante vom Einwohneramt Eimsbüttel, die nicht nur bereitwillig Auskunft zu Lohnsteuerkarten in Verbindung mit Kircheneintritt gab, sondern auch noch sämtliche Öffnungszeiten runterbetete, ohne nölig zu klingen. Und das Schriftstück, das unaufgefordert in der Hauspost landete, obwohl ich es mir auch hätte abholen können. Und das männliche Duo, das in der U-Bahn Santa Claus is coming to town zweistimmig und mit Gitarrenbegleitung darbot. Okay, das war weniger Höflichkeitsoffensive, sondern Geldhabenwollen, aber da ich seit Tagen sehr mildtätig drauf bin und durch den sehr schönen Gesang noch milder gestimmt wurde, sind die beiden Jungs großzügig entlohnt worden.

(Ach so, dieses Buch ist es dann geworden. Wobei ich parallel immer noch SELFHTML offen habe, weil im Buch noch das böse < i > statt des schönen < em > und offene < p >-tags und ähnlicher Kram vertreten wird, die jedem anständigen Coder die Nackenhaare ausfallen lassen. Sagt jedenfalls mein persönlicher Style Sheet Servant. Ich hab ja keine Ahnung. Aber ich kann schon Linien gelb machen und Textanker einfügen. Hey, Rom wurde auch nicht an einem Tag programmiert!)