Collateral Damage

Collateral Damage: Ging gar nicht. Hiermit nehme ich offiziell die Ansage zurück, in der ich meinte, ich könnte synchronisierte Filme einfach nicht gucken. Bei Collateral Damage habe ich mich so sehr nach der deutschen Stimme von Arnold gesehnt, ich konnte es selbst kaum glauben. Der Typ ist im Original so dermaßen unerträglich. Vom Film mal ganz abgesehen, den ich nach 30 Minuten in die Tonne getreten habe.

Showtime

Showtime: Och, so schlecht wie die meisten Kritiker ihn fanden, fand ich ihn nicht. Die Story war natürlich Müll, aber alleine die Szene, in der William Shatner (vulgo: Captain Kirk) Robert de Niro als „the worst actor I’ve ever seen“ bezeichnet, lohnt den Film. Und wenn de Niro die ganzen Catch Phrases anderer Filmbösewichter zitiert, wie z.B. „Go ahead, make my day“, wartet man fast auf „You’re talking to me?“. Ich fand’s nett.

Austin Powers in Goldmember

Ich hab Austin Powers in Goldmember (Austin Powers: Goldständer) im Kino geguckt. Hach, nett. Wenn man die ganzen Furzwitze noch rausschneiden könnte, wäre er noch besser gewesen. Aber die schönen Cameos entschädigen für alles, vor allem natürlich Kevin Spacey und Danny de Vito. Ich hab mich jedenfalls königlich amüsiert, auch wenn ich jemand neben mir sitzen hatte, der sich jede Pointe nochmal selber erzählt hat. Bei manchen Leuten wundert man sich echt nicht darüber, dass sie alleine ins Kino gehen.

XXX

XXX
(USA, 2002)

Darsteller: Vin Diesel, Asia Argento, Marton Csokas, Samuel L. Jackson, Richy Müller
Drehbuch: Rich Wilkes
Kamera: Dean Semler
Musik: Randy Edelman
Regie: Rob Cohen

Erstmal: Kopf aussschalten, Augen und Ohren auf und festhalten. XXX schmeißt einen sofort in die „Handlung“ – der Film beginnt stilecht auf einem Rammstein-Konzert. Es dauert keine fünf Minuten, bis die erste Leiche da ist, die Bösen bös geguckt haben, die ersten Mädels verdammt wenig Klamotten anhaben und wir schon fast taub vom Nu Metal-Crossover-Soundtrack sind.

Weiter geht’s mit Vin „Viel Muskeln, wenig Talent“ Diesel als Xander Cage, der, aus welchen Gründen auch immer, verwegenste Stunts mit geklauten Autos macht und diese ins Internet stellt. Das kriegt Samuel „In diesem Film total verschenkt“ L. Jackson mit und heuert ihn als Agent an, um die Bösen vom Rammstein-Konzert dingfest zu machen. Denn das sind nämlich irgendwelche übriggebliebenen Russen, die mit Giftgas die ganze Welt … sorry, ich kann den Satz einfach nicht zu Ende schreiben. Die ganze Story ist so dermaßen hanebüchen, dass ich gar keine Lust habe, sie mir nochmal geistig zusammenzuzimmern.

Werten wir den Film doch mal statistisch aus:

Verkehrsmittel o.ä., die für physikalisch völlig unmögliche Action-Sequenzen herhalten mussten: unzählige Autos, mehrere Motorräder, Hubschrauber, ein Flugzeug, Snowmobile, Snowboard, ein Silbertablett als Skateboard, Fallschirm, Speedboot und eine Lawine.

Bester Satz im Film: “Before you ask someone to save the world, you’d better make sure he likes it the way it is.”

Dämlichster Satz im Film: “You’re in the Xander Zone.”

Frauenrollen: Stripperinnen, Gogo-Girls, erfolglose russische Agentinnen.

Nicht-tätowierte Schauspieler im Film: Hm … vielleicht zwei oder so.

Beste Szene: jede, in der Vin Diesel das Hemd auszieht und seine Fresse hält.

Schlechteste Szene: jede, in der er versucht, überzeugend durch die miesen Dialoge zu kommen.

Am lautesten gelacht hab ich: als sich der Fallschirm öffnet, mit dem Xander vom Auto auf das Giftgasboot umgestiegen ist (einfach nicht drüber nachdenken), und dieser eine riesige amerikanische Flagge ist

Am lautesten vor Schmerz gestöhnt hab ich: als die Böslinge Xander die übliche „Wir werden jetzt die Welt vernichten, und du bist als erster dran“-Rede halten und dann im allerallerletzten Moment die Verstärkung auf der Matte steht.

Fazit: Ne Menge Actionszenen, die eilig zu einem Film zusammengeschnitten wurden, der von der ziemlich aufdringlichen Physis seines Hauptdarstellers lebt.

Oder im Klartext: Ich hatte einen MORDSSPASS. Go watch it. Buy the soundtrack. Can’t wait for the sequel. Aber trotzdem: Der einzige, der obercoole Sätze nach wilden Gut-gegen-Böse-Duellen glaubwürdig rausrotzen kann, ist Bruce Willis. Und nur Bruce Willis.

Nackt

„Die Sendung mit der Maus hat uns umgebracht.“
Guter Satz, (meist) gute Dialoge, gute Schauspieler, guter Film: Nackt von Doris Dörrie mit Heike Makatsch, Benno Fürmann, Alexandra Maria Lara, Jürgen Vogel, Nina Hoss, Mehmet Kurtulus. Endlich geguckt. Schönschönschönschön.

Ich vermisse …

Ich vermisse … die Stelle auf deiner Brust, auf die ich immer meine Hand gelegt habe. Direkt über dem Brustbein, dort, wo ich noch ein wenig den Knochen spüren konnte. Dein Herzschlag war gedämpft, aber fühlbar. Ein Tal aus Haut und Haaren, perfekt geformt für meine fünf Finger und meine weiche Handfläche. Zuhause. Wenn ich meine Finger gespreizt habe, hat sich deine Haut fast unmerklich ein wenig angespannt. Ich mochte das Gefühl, dass deine Haut meine Hände beeindrucken will. Ich mochte das Gefühl, einen der vielen Plätze an deinem Körper in Besitz zu nehmen. Ich mochte das Gefühl, dass deine Haut mir gesagt hast, bleib ruhig noch. Geh noch nicht weg. Ich vermisse dich, wenn du weiterwanderst.

The Watcher

The Watcher: Keanu Reeves war okay, James Spader war auch okay, die Story selber von einem Serienmörder (Reeves), der „seinem“ Cop von L.A. nach Chicago folgt, um dort weiterzumorden, ist zwar ein bisschen durchsichtig, aber recht spannend inszeniert. Ne Menge optischer Gimmicks wie Zeitraffer etc., auf die ich immer wieder gerne reinfalle. Ein bisschen viel Action und zu wenig Psychologie, aber unterhaltsam gemacht.

Sweet November

Sweet November: Ging gar nicht. Hab ich nach der Stunde tödlicher Langweile und unterirdischer Schauspielerei von Keanu Reeves ausgemacht. Der übliche Brei von „Todkrankes Mädel trifft hartherzigen Kerl und macht aus ihm einen guten Menschen-Blabla“. Ich wollte ne Schnulze gucken, ja gut, aber Sweet November hat bei mir nicht funktioniert.

3000 Miles to Graceland

3000 Miles to Graceland (Crime is King): Bläch. Igitt. Widerlich. Ne Menge guter Leute (Kevin Costner, Kurt Russell, Christian Slater, David Arquette, Courtney Cox-Arquette), aber ein richtig schlechter Film, der wie eine nette Gaunerkomödie anfängt und dann zum blöden Splatterfilm wird – mit lauter albernen Wendungen, die wohl clever sein sollen, aber einfach nur nerven.

Life as a House

Life as a House (Das Haus am Meer): total rührselige, verschmalzte Story von einem todkranken Mann (Kevin Kline), der noch drei Monate zu leben hat und in der Zeit mal eben seine Ex-Ehefrau zurückgewinnt, seinen Sohn von den Drogen (und bösen Piercings und bösem Make-up) wegbringt, einen Autounfall, den sein Vater verursacht hat, wiedergutmacht – und das alles, indem er ein Haus baut. Richtig gemeines Hollywood-Kino – und ich hab’s geliebt, brav mitgeheult und fühlte mich danach wie ein besserer Mensch.

The Majestic

The Majestic: och … jooo … kann man machen. Viel zu lang, drei Filme in einem (Der verlorene Sohn kehrt heim, Die böse, böse McCarthy-Ära, Der Zauber der 50er Jahre in Hollywood), aber irgendwie eine recht stimmige Mischung. Und Jim Carrey mag ich persönlich in seinen dramatischen Rollen wirklich lieber als wenn er den Spacken à la Ace Ventura gibt.

Le pact de loups

Le pacte des loups (Pakt der Wölfe): Schön bunt, schön zeitlupig, schöne Kerle mit teilweise recht wenig Klamotten an – aber viel zu lang und viel zu wirr. Trotzdem nett. Trotzdem gut, dass ich vorspulen konnte. Ich kann mich grad nicht entscheiden, ob ich ihn grad noch gut oder grad schon einen Tick nicht mehr wirklich gut fand. Hm.